Zwischen Herd, Schubladen, Schränken und Ablagen wirbeln wir täglich hin und her - die Küche ist wohl der Raum im Haushalt, in dem wir uns am meisten bewegen. Trotzdem denken alle beim Begriff "ergonomisch" zuerst an Bürostühle oder Fitness-Geräte. Dabei lässt sich gerade die Küche perfekt an Körper und Bewegung anpassen.
Das lohnt sich auf jeden Fall, denn Rücken- und Gelenkprobleme sind die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland. Wer besonders effizient und körperlich schonend das volle Potential seiner Traum-Küche nutzen will, sollte schon bei der Planung ein paar schlaue Kniffe und Tricks berücksichtigen.
1. Küchen-Zonen clever anordnen und abmessen
Das altbewährte Design-Prinzip „form follows function“ ist bei der ergonomischen Küchenplanung in etwa das Grundgesetz. Egal, welche Größe und welchen Grundriss die Küche hat – jede Küche muss fünf Funktionen erfüllen und lässt sich in dementsprechende Zonen aufteilen:
1. bevorraten
2. aufbewahren
3. spülen
4. vorbereiten
5. kochen und backen
Diese Stationen mit den entsprechenden Geräten sind idealerweise von links nach rechts angelegt, wenn der / die Hauptnutzer der Küche Rechtshänder ist / sind, für Linkshänder andersherum. In der praktischen Umsetzung läuft die Anordnung oft auf eine U-, L-, oder G-Form der Küchenzeile hinaus, die in der Mitte genug Platz lässt. Dabei gilt:
- Gang mindestens 90 cm breit
- Radius um den Tisch mindestens 90-120 cm
- Mindestabstand zwischen Kochfeld und Spüle 80 cm, besser 120 cm
- Mindestabstand zwischen Kochfeld und Kühlschrank mindestens 50 cm
Damit Sie sich die effiziente Anordnung bildlich vorstellen, alle wichtigen Funktionen berücksichtigen und nicht zuletzt das Design Ihrer ergonomischen Traum-Küche entwerfen können, gibt es die OBI Küchenplaner.
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2. Arbeitsplatten und Schränke an die Körpergröße anpassen
Kaum ist man beim Vorbereiten und Kochen so richtig im Flow, leidet die Haltung. Gerade bei Schnibbeln & Co. auf der Arbeitsplatte steht man oft unbemerkt leicht gebückt, was auf Dauer Nacken- und Rückenmuskeln stressen kann. Leicht vermeidbar, wenn man die Körpergröße bei der Planung der Arbeitsflächen berücksichtigt. So einfach lässt sich Ihr Küchenarbeitsplatz auf Sie „einstellen“:
- Aufrecht hinstellen und die Arme locker am Ellbogen anwinkeln, dann die Hände nach vorn strecken.
- Abstand zwischen Boden und angewinkelten Ellbogen abmessen und 15 cm davon abziehen. Das ist die optimale Höhe der Arbeitsplatten für Sie.
- Im Durchschnitt liegen die Arbeitsflächen auf einer Höhe von 85 -95 cm.
- Wenn die Flächen von verschieden großen Personen genutzt werden, können Sie zusätzlich bis zu 5 cm nach unten oder 10 cm nach oben rechnen.
- Das Kochfeld kann außerdem 5 – 20 cm tiefer liegen, damit Töpfe und Pfannen von oben im Blick sind.

Neben der Arbeitsplatte erfordert nichts so viel Bücken und Greifen wie die Aufbewahrungselemente, die jeder Küche den dringend benötigten Stauraum verschaffen. Küchenplaner setzen daher meistens auf eine Kombination zwischen Ober- und Unterschränken, die von oben leicht nach unten schwer angeordnet werden:

3. Küchengeräte und -ausstattung ergonomisch einbauen

Natürlich ist eine Küche nichts ohne ihre Geräte, und die müssen nicht nur auf dem neuesten Stand und leicht zu bedienen sein, sondern auch Nerven und Rücken schonen. Selbst Großgeräte wie Backofen, Geschirrspüler oder Kühlschrank lassen sich heute auch ergonomisch einbauen, nämlich auf Greifhöhe. Lästiges und kräftezerrendes Bücken entfällt!
Das gleiche Prinzip gilt auch für eine ergonomisch positionierte Einbauspüle – sie wird nicht auf Höhe mit der Arbeitsplatte montiert, sondern etwa 10 cm darüber. Das freut besonders große Menschen, die sich beim Abwasch nicht ins Spülbecken kauern müssen. Gerade für sie sind auch die innovativen Kochfelder mit integriertem Dunstabzug ein Segen, Stoßgefahr gebannt.

Sie haben den Überblick über die endlosen Ergonomie-Möglichkeiten einer Küche verloren? Kein Problem, wenn Sie noch mehr Tipps und Anregungen möchten, finden Sie sie im großen OBI-Ratgeber und hier finden Sie auch noch einmal die Check-Liste für die ergonomische Küchenplanung:
- Alles im Blick und Griff: Einbaugeräte kommen auf bequeme Sicht- und Greifhöhe
- Ausreichend Arbeitsfläche: Die Haupt-Arbeitsplatte ist idealerweise 120 cm, mindestens 90 cm breit.
- Bewegungsfreiheit: Zwischen den Geräten und auf Ihren Wegen durch Ihre Arbeitsschritte muss genug Platz bleiben, um ohne Berührung und Gefahren durchzukommen.
- Ergonomischer Arbeitsplatz: Die Höhe aller Vor- und Zubereitungsflächen sollte an die Körpergröße angepasst werden.
- Kurze Wege: Herd und Spüle sind am besten auf der selben Seite in der Küchenzeile.
- Ecken-Check: Stellen Sie bei Küchenzeilen über Eck sicher, dass sich Türen und Schubladen beim Ausziehen nicht gegenseitig blockieren
- Mobiler Unterbau: Setzen Sie beim Stauraum unten unbedingt auf vollausziehbare Schubladen, um immer problemlos von oben an Töpfe, Pfannen & Co. heranzukommen.
Hier gibt es noch viel mehr ergonomische Stauraum-Tipps zum Staunen: