Nie war Wandgestaltung vielseitiger und vor allem vielschichtiger als heute. Stuck, Kassettierung, Paneele und Mustertapete heißen die Elemente der Zeit, die den Raum horizontal, vertikal oder diagonal gliedern und je nach Einsatz zum Blickfang werden oder das Zimmer selbst besser zur Geltung bringen. Im Nu erhält der Raum einen neuen Look, auch wenn die Einrichtung selbst sich nicht verändert.
Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Je nach Geschmack und Zimmergröße werden einzelne Wände zur Geltung gebracht oder der Raum bekommt ein komplettes Make-over. Für gutes Gelingen gibt OBI-Fachberater Martin Schiefke Tipps, worauf bei der Umsetzung zu achten ist. Lassen Sie sich inspirieren!
Kassettierungen zaubern einen edlen Look
Durch eine horizontale Gliederung der Wände gewinnt ein Raum Weite. Farblich abgesetzte Sockel oder eine geschickt eingesetzte Vertäfelung unterstützen den Effekt. Besonders angesagt sind in diesem Bereich derzeit Kassettierungen – Vertiefungen mithilfe von Zierleisten. Mit frischen Farben wirken sie sehr modern und zaubern französisches Flair in die Wohnung.
So geht‘s: Zier- und Rechteckleisten aus Styropor oder Holz werden auf Gehrung aneinandergesetzt und mit Montagekleber befestigt. Je nach Profilgröße und Aufteilung sind so Gestaltungen von puristisch bis opulent möglich. Gestrichen in Blau-, Lila- oder Rottönen der Serie YOUR“ target=“_blank“ rel=“noreferrer noopener sponsored nofollow“>Weitere Tipps in der ausführlichen Anleitung!
Profi-Tipp: „In der klassischen Form sind die Felder rechteckig an der Wand angebracht. Modern wirkt eine Sockelleiste mit quadratischen Feldern. Dabei kommen Rechteckleisten zum Einsatz, die im rechten Winkel angebracht werden“, erklärt Martin Schiefke.
WOW-Effekt mit Stuck
Auch wer nicht in einem Altbau aus der Gründerzeit lebt, kann durch Stuckelemente dem Zuhause einen eleganten Charme verpassen. Modern interpretiert veredeln die leichten Elemente Decken und Wände mit einem zeitlosen Look. Die Auswahl reicht von schlichten bis zu üppigen Zierelementen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Die drei klassischen Stuckelemente sind: Konsolen, Profilleisten und Rosetten.
- Konsolen gliedern einen Raum nicht nur optisch, sondern bekommen mit einem aufgesetzten Regalboden auch einen praktischen Nutzen – als schickes Plätzchen, um Familienfotos, Erbstücke oder Flohmarktfunde zu präsentieren.
- Profilleisten setzen eine Tür perfekt in Szene oder strukturieren eine Wand in verschiedene Felder, indem sie etwa den Sockelbereich optisch abtrennen.
- Rosetten sind nicht nur ein Blickfang an der Decke, sondern werten auch schlichte Holztüren auf.
So geht’s: Profilleisten, Rosetten oder Konsolen aus Styropor werden mit Montagekleber befestigt. Nach dem Trocknen können sie in der Wunschfarbe überstrichen werden. Paneele verkleiden praktisch, behaglich und elegant
Wandpaneele schaffen ein gemütliches, warmes Ambiente, daher sind sie aus skandinavischen Ferienhäusern oder Berghütten nicht wegzudenken. Moderne Varianten zaubern auch aus einer schlichten Wand einen Eyecatcher. Zudem punkten Paneele durch ihren praktischen Mehrwert: Eher unästhetische Dinge wie Stromleitungen und Rohre verschwinden dahinter und gleichzeitig wird die Akustik im Raum verbessert.
Die Richtung, in der die Paneele verlegt werden, beeinflusst die Raumwirkung. Werden sie quer angeordnet, wirkt der Raum breiter, längs angebracht, strecken sie den Raum. Paneele sind in verschiedenen Materialen erhältlich: Holz, Kunststoff, MDF, Stein oder mit Stoff bezogene sogenannte Wandkissen.
Die Holzvariante kleidet einen Raum mit einem nachhaltigen, langlebigen Baustoff aus, der zu einem gesunden Raumklima beiträgt. Ein auffälliger Hingucker ist dagegen eine Wand mit Steinpaneelen bzw. Paneele in Natursteinoptik, die aus Harz, Steinpulver und Fiberglas hergestellt werden. Diese sind leichter und in unzähligen Gestaltungsvarianten und Farben erhältlich. Beide Formen gibt es beispielsweise als Klinker, mit hervorstehenden Steinen oder Steinpaneel-Systemen.
So geht’s: Bevor die Paneele an der Wand angebracht werden können, ist zunächst eine Unterkonstruktion aus Holzlatten nötig, die an die Wand geschraubt wird. Mit Klammern, Nut und Federn werden dann die Paneele daran befestigt. Besonders nachhaltig wird es, wenn Altholz für die Unterkonstruktion benutzt wird. Tapeten punkten mit unendlichen Möglichkeiten
Tapeten sind der Klassiker in Sachen Wandgestaltung. Um dem Raum einen neuen Look zu verpassen, müssen nicht alle Wände tapeziert werden. Wer sich für eine farbenfrohe oder expressiv-gemusterte Variante entscheidet, kann eine Wand damit in Szene setzen und die anderen so belassen oder in einem neutralen Farbton streichen. Wer unsicher ist, ob ein besonders ausdrucksstarkes Muster tatsächlich passt, kann zunächst einen größeren Keilrahmen mit der Wunschtapete beziehen und so die Wirkung im Raum testen. Denn viele schrecken beim Thema Tapezieren erstmal zurück. Häufig löst vor allem das Entfernen der alten Schicht(en) Angst aus, während das Tapezieren selbst mit formstabilen Varianten wie Vlies auch für Laien gut machbar ist. Lässt sich die Tapete an der Wand nicht trocken abziehen, hilft Tapetenlöser oder Wasser mit etwas Spülmittel. Damit die Tapete besprühen, kurz einwirken lassen, dann löst sie sich leichter. Hinweis: Dickere Tapete, etwa aus Vinyl, sollte zunächst mit der Nagelwalze bearbeitet werden, um sie wasserdurchlässiger zu machen. So geht’s: Tapetenkleister fixiert die Tapete an der Wand, mit einer Tapezierbürste wird jede einzelne Bahn geglättet und mit einem Cuttermesser der überstehende Absatz abgeschnitten. Wichtig: Für Papiertapeten ist eine nahezu ideal glatte Wandoberfläche Pflicht, Vliestapeten können kleine Unebenheiten kaschieren und problemlos verarbeitet werden. Eine ausführliche Anleitung gibt es hier! Profi-Tipp: „Tapeten nicht nur nach Farbe und Design aussuchen, sondern immer auch den Zweck des Zimmers im Auge behalten. So sollte eine Tapete für das Bad Wasserkontakt vertragen, eine Tapete für das Kinderzimmer abwaschbar und eine im sonnendurchfluteten Südwest-Wohnzimmer lichtbeständig sein“, erklärt Martin Schiefke.