Wussten Sie schon, dass Urban Gardening auch im Winter funktioniert? Und zwar ganz ohne Gewächshaus, sondern nur mit einem Hochbeet. Was Sie beachten sollten und welche Kräuter, Gemüsesorten und Pflanzen trotz Minusgraden wunderbar gedeihen.
Schließen Sie mal kurz die Augen und stellen Sie sich den kommenden Winter vor: Draußen rieselt Schnee, der Himmel ist trüb. Vor Ihnen steht eine Schüssel mit dampfender Pastinakensuppe, daneben ein Teller mit saftigem Feldsalat, knackigen Radieschenscheiben und frischen Kräuter-Schnipseln. Köstlich! Das Beste: Alle Zutaten für diese Gute-Laune-Mahlzeit stammen aus Ihrem eigenen Beet. Genauer gesagt: Hochbeet!

Im Hochbeet hat es Ihre Ernte schön kuschelig
Hobby-Gärtner, die ein Hochbeet besitzen, müssen keine Winterpause einlegen. Denn die Konstruktion schützt zarte Wurzeln vor Frost. So wachsen bestimmte Gemüsesorten oder Kräuter auch trotz Kälte problemlos.
Das Geheimnis ist die erhöhte Lage des Beetes und seine spezielle Schichtung. Durch die erwärmt sich der Wurzelraum schneller als in einem normalen Beet. Der Inhalt wird nach oben hin immer feiner: Die unterste Schicht besteht aus möglichst grobem Material (z.B. Äste, Zweige, Strauchabfälle), dazwischen folgen gehäckselte Pflanzenreste und Bio-Abfälle. Den Abschluss bildet feinkrümelige Komposterde.
Die Mühe lohnt sich: Ist das Hochbeet in dieser Weise aufgebaut, können Sie es bis zu fünf Jahre lang bepflanzen, bevor alles ausgetauscht werden muss. Das grobe Material verrottet nach und nach, was für Wärme und nährstoffreichen Boden sorgt.

Hochbeet: Was lässt sich im Winter ernten?
Im Herbst werden in der Regel schon vorgezogene Pflanzen ins Beet gesetzt, da sie in der kalten Jahreszeit langsamer wachsen. Zum Herbst- und Wintergemüse, das sich fürs Hochbeet eignet, zählt zum Beispiel Spinat, Lauch, Radieschen, Sprossenbrokkoli und Pastinaken. Außerdem sämtliche Kohlarten (z.B. Rosen- und Grünkohl) und verschiedene Salate (z.B. Feld- und Pflücksalat, Salatrauke). Auch einige Kräuterarten (z.B. Petersilie, Schnittlauch, Pfefferminze) können im Hochbeet überwintern. Genau wie mehrjährige Pflanzen (z.B. Christrose, Erika, Hortensien).
Der Großteil des Wintergemüses kann zwischen November und Februar geerntet werden, im Herbst gepflanzte Sprossenbrokkoli-Jungpflanzen sind allerdings erst zwischen März und Mai reif für den Verzehr.

So wird Ihr Hochbeet winterfest
Es gibt verschiedene Hilfsmittel, um den Inhalt Ihres Hochbeetes von außen vor Nässe und Kälte zu schützen. Folientunnel schaffen ein natürliches Mikroklima für Jungpflanzen und halten Regen ab. Zusätzlich können Sie das Hochbeet in Gartenvlies einwickeln, um den Frost auszusperren. Gartenvlies hält sogar Sturm und Eiskörnern stand. Da kann Ihnen nichts die Ernte verhageln!
Sie haben noch kein Hochbeet? Wie Sie es selber bauen, zeigt Ihnen dieses Video:
Hier gibt‘s alle wichtigen Zutaten, bzw. schon fertige Hochbeet-Modelle. Ganz nach Geschmack, gewünschtem Zeitaufwand und dem Platz, der zur Verfügung steht.
Übrigens: Ein Hochbeet passt sogar auf den Balkon. Ihrer Karriere als Hobby-Gärtner steht also nichts im Wege!