Es gibt zwei Möglichkeiten, Pflanzen smart und nachhaltig zu bewässern: Entweder, Sie nutzen digitale Systeme, die Sie per Handy-App steuern können – einige davon sind sogar für den Balkon geeignet. Dadurch sparen Sie eine Menge Zeit und Wasser! Oder Sie halten Ihren Garten mit Hilfe von gesammeltem Regenwasser in Schuss. Das schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Wir erklären beide Varianten und verraten außerdem wichtige Spar-Tricks beim Gießen.
Variante 1: Smart bewässern per App und Bewässerungssystem

Sie lieben technische Spielereien? Dann werden Sie viel Spaß haben an Gartenarbeit per App. Da heißt es nämlich staunen statt schwitzen: Mit Ihrem Handy steuern Sie ganz bequem Ihr automatisches Bewässerungssystem. Das erledigt die Arbeit wie von Geisterhand! Wann Sie wollen und so oft Sie wollen. Sorgen Sie per Knopfdruck für „Regen“ oder programmieren Sie Gieß-Intervalle ein.
Das ist natürlich besonders praktisch, wenn Sie mal im Urlaub oder ein paar Tage nicht da sind. Dank eines digitalen Bewässerungssystems bleiben Ihre Pflanzen auch in diesen Zeiten nie unbeaufsichtigt und Sie müssen sich bei Freunden und Nachbarn um keinen Gießdienst kümmern.
So funktioniert’s:

Ein Bewässerungscomputer kommt als Schnittstelle zwischen Wasserhahn und Schlauch zum Einsatz. Durch ein unter- oder oberirdisch verlegtes Netz aus Schläuchen und Rohren wird auch die hinterste Ecke des Gartens mit Wasser versorgt. Sie können dem Bewässerungssystem bei der Arbeit zusehen oder Gießen im Liegen genießen.
An die Schläuche oder Rohre lassen sich Sprinkler, Regner oder Tropfschläuche anschließen. Dank des Bewässerungssystems verschwenden Sie kein Wasser, gießen umweltbewusst und kostensparend. Ab sofort ist kein zeitintensives, all abendliches Gießen bei heißem Wetter notwendig.
„Noch spannender wird so ein Bewässerungssystem, wenn man es mit einem Bodensensor koppelt“, sagt Technik-Blogger Kamal Nicholas. „Der wird in die Erde gesteckt und kann dort verschiedene Informationen aufzeichnen.“ Der Sensor erkennt zum Beispiel, wie feucht oder trocken der Boden ist, kann sogar die Temperatur messen. „Diese Informationen werden dann ans Handy geschickt. So sieht man unter anderem genau, ob man jetzt gerade noch mal wässern muss.“
Es gibt auch sogenannte „Micro-Drip-Systeme“, die sich sogar für den Balkon oder das Gießen von Zimmerpflanzen in Urlaubszeiten eignen: Dafür wird ein Schlauchsystem an die Wasserversorgung angeschlossen und Tropfdüsen versorgen Ihre Pflanzen dann direkt an der Wurzel bedarfsgerecht mit Wasser. „Durch diese punktgenaue Bewässerung lassen sich bis zu 70 Prozent Wasser sparen“, weiß Kamal Nicholas.
Sie wollen sich ein solches Water Control System nochmal vom Experten erläutern lassen? Dann schauen Sie sich das folgende Video an:
Was für ein Bewässerungssystem ist das richtige für mich? Welches Zubehör brauche ich? Antworten auf diese Fragen sowie alle wichtigen Infos rund ums Thema Smart Gardening finden Sie hier.
Variante 2: Smart bewässern mit nachhaltigem Regenwasser

Für das Gießen Ihres Gartens mit Regenwasser gibt es mehrere schlagende Argumente: Zum einen verhindern Sie dadurch die Verschwendung von kostbarem Leitungswasser. Wenn man ein mittelgroßes Grundstück über einen Sommer hinweg wässert, kommen dabei schnell über 50 000 Liter zusammen! Setzen Sie dabei auf eine kostenlose Ressource, sparen Sie viel Geld.
Wer auf Regenwasser setzt, tut auch seinen Pflanzen etwas Gutes: Denn im Gegensatz zum Leitungswasser enthält es weder Kalk noch konservierende und keimtötende Zusätze (z.B. Chlor oder Fluor).
So funktioniert’s:
Regenwasser können Sie ganz simpel mit einer Regentonne oder einem dafür aufgestellten Tank sammeln. Diese Behälter schließen Sie am besten direkt an das Regenfallrohr an. Ein Ventil verhindert, dass die Tonne überläuft, wenn sie voll ist. Überschüssiges Wasser fließt dann einfach in die Kanalisation. Im Winter muss die Tonne entleert werden, da sie sonst platzen kann, wenn Restwasser gefriert.
Eine Alternative zur Regentonne sind in die Erde eingelassene Zisternen oder Brunnen mit einem größeren Fassungsvermögen. Fragen Sie vorher bei den zuständigen Behörden (z.B. Landratsamt) nach, ob man in Ihrem Bundesland oder Ihrer Gemeinde einen Brunnen graben darf. Brunnenwasser muss vor der Verwendung als Gießwasser auf Schadstoffe untersucht werden, da es oft mit Nitrat belastet ist – Gemüse und andere Pflanzen können dann leicht überdüngt werden.
Wer Regenwasser nicht nur draußen, sondern auch im Haushalt verwenden möchte, – zum Wäschewaschen oder für die Toilettenspülung – kann sich eine unterirdische Regenwasseranlage in den Gartenboden setzen. Die reinigt das Wasser automatisch und pumpt es dorthin, wo es gebraucht wird.
Hier erhalten Sie eine Übersicht über die unterschiedlichen Bewässerungstechniken
Welche Bewässerungs-Variante passt nun am besten zu Ihnen: Sind Sie Typ Digital oder Typ Regenwasser? Das hängt auch davon ab, was genau Sie bewässern wollen (z.B. Rasen, Kübel, Beete oder Balkonpflanzen). Der OBI Gartenplaner unterstützt Sie dabei, die optimale Lösung für Ihr Zuhause zu finden!
5 wertvolle Gieß- und Spar-Tricks für Hobby-Gärtner
1. Abwassergebühr sparen: Sie nutzen Leitungswasser zum Gießen? Mit einem extra Wasserzähler für den Garten sparen Sie zusätzlich: Denn verbrauchtes Haushaltswasser, das in der Kanalisation landet, muss gereinigt werden. Dafür zahlt man die Abwassergebühr. Die fällt allerdings nicht für Leitungswasser an, das nachgewiesener Weise nur im Garten verwendet wird und dort versickert.
2. Das richtige Wasser: Besonders empfindliche Pflanzen wie Rhododendren vertragen Regenwasser besser als Leitungswasser. Wasser aus der Regentonne ist außerdem nicht so kalt wie das aus der Leitung – auch das bekommt Ihrem Grün.
3. Einfacher Bewässern: Sie haben keine Lust, das Wasser mühsam mit einer Kanne aus einer großen Regentonne oder einem Brunnen zu schöpfen? Dann nutzen Sie eine Pumpe. Es gibt sogar Modelle mit aufladbaren Akkus, die den Garten bis zu einer Stunde bewässern können. So brauchen Sie keinen Stromanschluss in der Nähe der Regentonne. Wie Sie mit dem richtigen Bewässerungssystem durch den Sommer kommen, erfahren Sie hier.
4. Verdunstung vorbeugen: Eine Mulchschicht vermindert in Ihrem Garten die Verdunstung und verhindert, dass die Sonne den Boden zu schnell austrocknet.
5. Nach dem Platzregen: Hacken Sie den Boden im Gemüsebeet nach dem Gießen oder einem Platzregen. Ansonsten bilden sich senkrechte Kanäle (Kapillaren), durch die das Wasser aufsteigt und verdunstet. Das Hacken zerstört die Kapillaren und die Feuchtigkeit bleibt im Boden.