Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Anzeige
Gesund und nachhaltig

So wird Ihr Balkon zum Gemüsegarten

Kräuter, Salate, Gurken, Tomaten: Um einen Teil des eigenen Gemüsebedarfs zu decken, reichen oft schon ein paar Kübel auf Balkon oder Terrasse
Kräuter, Salate, Gurken, Tomaten: Um einen Teil des eigenen Gemüsebedarfs zu decken, reichen oft schon ein paar Kübel auf Balkon oder Terrasse Foto: iStock

Mit Pestiziden belastet, einmal um die Welt geschickt, mit Gentechnik verändert und oft auch noch teuer … Es gibt zahlreiche Gründe, Obst, Gemüse und Kräuter selbst anzubauen – und das klappt sogar auf kleinstem Raum.

Artikel teilen

Welche Pflanzen kultiviert werden können, diktiert ein Stück weit der Standort, weiß Markus van Iterson, Gartenbauexperte bei OBI: „Geht die Terrasse, der kleine Garten nach Norden? Ist der Balkon im ersten, zweiten oder vielleicht sogar im 20. Stock? Egal wie hoch: Ein Balkon ist grundsätzlich eine exponierte Lage – das gilt auch für Dachterrassen. Das heißt: Wir haben es hier in der Regel mit höheren Temperaturen und viel Wind zu tun.“

Balkon

Wer Kräuter oder Gemüse auf dem Balkon pflanzen und ernten möchte, kann neben normalen Balkonkästen am Geländer z.B. einen Pflanzkasten mit 20 bis 25 cm Erde aufstellen: Dort fühlen sich – passende Lichtverhältnisse vorausgesetzt – z.B. Tomaten, Gurken, Schnittsalat, Kugelkarotten aber auch Erdbeeren wohl. Außerdem bietet das Balkongeländer etwas Schutz gegen den Wind.

Wichtig: Beim Anlegen des Pflanzkastens eine Drainage zur Entwässerung nicht vergessen – damit die Wurzeln nicht verfaulen!

Tipp des Experten: „Wer sich nicht sicher ist, ob sich die Pflanzen in der heimischen Umgebung wirklich wohlfühlen, kann im Baumarkt Hilfe holen oder die ‚heyOBI‘-App herunterladen und sich dort kostenlos online beraten lassen.“

Foto: Brand Studios

Die Auswahl der Pflanzgefäße spielt nach Erfahrung des Experten keine große Rolle – „reine Geschmackssache und eine Frage des Geldbeutels“. Dennoch haben die angebotenen Materialien Vor- und Nachteile: Kunststoffgefäße sind leicht – besonders auf Balkonen ein Vorteil –, und man muss in der Regel weniger gießen, weil weniger Wasser verdunstet. Dafür haben sie eine begrenzte Haltbarkeit.

Terrakotta- und Tontöpfe sind besonders langlebig und speichern Wärme, können aber im Winter durch Nässe und Frost platzen – und sie sind schwer. Metallgefäße sehen hübsch aus, dürfen aber keine pralle Sonne abbekommen, da die Wurzeln sonst quasi gekocht werden.

Eine nette Alternative, besonders wenn der Platz knapp ist: Auch die Vertikale nutzen! Ein „Beet aus alten Europaletten oder ein Pflanzregal sehen cool aus und die Pflanzen sind auf Augenhöhe. Wenn auch dafür kein Platz ist, gibt es Gemüsepflanzen in Hängeampeln. Gurken z.B. fühlen sich dort sehr wohl und tragen viele Früchte. Das gilt auch für speziell gezüchtete Erdbeeren.

Wer nur wenig Platz hat, um Kräuter und Gemüse zu kultivieren, kann das „Beet“ aus Paletten in die Vertikale verlegen – cool und effektiv!
Wer nur wenig Platz hat, um Kräuter und Gemüse zu kultivieren, kann das „Beet“ aus Paletten in die Vertikale verlegen – cool und effektiv! Foto: Christian Lord Otto | OBI

Tipp für größere Balkone: Mit Kletter-Zucchini (z. B. Black Forest), Rote Bete und Mangold können gute Ergebnisse erzielt werden. Wichtig: Der Topf sollte mind. 25 cm tief sein!

(Dach-)Terrasse und Minigarten

Wenn die Statik mitspielt, geht auf dem Dach im Prinzip fast alles: Mit einem kleinen Pflanzkasten oder -säcken können gute Erträge erzielt werden – sogar der Anbau von Kartoffeln ist dann möglich. Um länger und ertragreicher ernten zu können, lohnt es sich, die Pflanzen in der Wohnung – z.B. auf der Fensterbank – vorzuziehen. „Damit kann man bereits im Februar starten“, sagt van Iterson. Die Pflanzen sind dann stärker und wesentlich weiter als Artgenossen im Freiland.

Mit Topfpyramiden oder Pflanzsäcken kann der Ertrag gesteigert werden – das gilt auch für den Einsatz von Spezialerde
Mit Topfpyramiden oder Pflanzsäcken kann der Ertrag gesteigert werden – das gilt auch für den Einsatz von Spezialerde Foto: iStock

Egal ob Terrasse oder Balkon – von Komposterde rät der Experte ab. Besser: „Spezialerde, also Kräutererde für Kräuter und Tomatenerde für Tomaten, besorgen – und immer auf hochwertige Produkte aus dem Fachhandel zurückgreifen!“

Hochbeet – viel Spaß auf kleinstem Raum

Viele Hobbygärtner schwören auf Hochbeete, um mehr zu ernten. Die Höhe des Beetes entsteht durch die Kombination verschiedener Schichten: Auf einer Basis aus Baum- und Strauchschnitt werden Grünabfälle verteilt und dann mit Gartenerde bedeckt. Darüber kommt dann eine Schicht reifen Komposts und zum Abschluss noch Blumenerde.

Gemüsepflanzen fühlen sich <a href="https://secure.adnxs.com/clktrb?id=739247" target="_blank" rel="noreferrer noopener" aria-label=" (öffnet in neuem Tab)">in Hochbeeten</a> besonders wohl
Gemüsepflanzen fühlen sich in Hochbeeten besonders wohl Foto: Christian Lord Otto | OBI

Hochbeete haben viel Vorteile: Sie erwärmen sich in der Regel schneller, bieten eine bessere Bodenqualität, verwerten optimal Gartenabfälle und sind auch noch rückenfreundlich. So ein Beet in einem kleinen Garten anzulegen ist in der Regel kein Problem.

Achtung: Ein klassisches Hochbeet benötigt den Bodenanschluss im Garten! Der Schichtenaufbau kann u.a. durch die Kompostierung und das entsprechende Sickerwasser zu Schäden auf Belagflächen und Balkonen führen!

Von Kräutern über Tomaten bis Kartoffeln – ein Hochbeet sorgt für gute Ernten
Von Kräutern über Tomaten bis Kartoffeln – ein Hochbeet sorgt für gute Ernten Foto: Christian Lord Otto | OBI

Wasser, marsch!

Klar, Bewässerungssysteme und Kästen mit Reservoir erleichtern die Pflege. „Allerdings hat man seine Pflanzen so weniger im Blick“, gibt der Experte zu bedenken. So haben es Schädlinge leichter, sich auf den Pflanzen breitzumachen. Außerdem mögen viele Nutzpflanzen „keine feuchten Füße“. Darauf sollte man vor dem Kauf und vor der Auswahl der Pflanzen achten.

Beim Blumengießen kommt man der Pflanze besonders nah – eine gute Gelegenheit, Schädlinge aufzuspüren
Beim Blumengießen kommt man der Pflanze besonders nah – eine gute Gelegenheit, Schädlinge aufzuspüren Foto: iStock

Übrigens: Pflanzen, die unter einem Dach wachsen, sind meist anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Hier hilft es vor allem, die Pflanzen zu beobachten; meist reicht es, befallene Blätter und Triebe rechtzeitig abzuknipsen, um ein Übergreifen auf die gesamte Pflanze zu vermeiden. Oft sind Töpfe und Kästen auch nur zu eng bepflanzt, oder die Zusammenstellung der Pflanzen ist nicht ideal. 

GUTE NACHBARN – UND WENIGER GUTE

PflanzenartGute NachbarnSchlechte Nachbarn
Bohnefast alle GartengemüseErbse, Fenchel, Zwiebelgewächse
Endivie, RadicchioFenchel, Kopfsalat, Möhre, Tomate, Zwiebel
Erbsefast alle GartengemüseBohne, Kohlgewächse, Tomate
ErdbeereBorretsch, KnoblauchKohlgewächse
Feldsalat Kohlgewächse, Porree, Tomate
GurkeBohne, Erbse, Fenchel, Knoblauch, Kohl, Salat, ZwiebelTomate, Kohlgewächse
KnoblauchErdbeere, Gurke, Möhre, Rote Bete, TomateBohne, Erbse, Kohlgewächse
Kopf-, Pflück-, Schnittsalatfast alle GartengemüseSellerie
MangoldKohlgewächse
TomatePetersilie, Sellerie, Ringelblume, Tagetes, KnoblauchKohlgewächse, Erbse, Gurke

Was springt dabei raus?

Wer auf Terrasse, Balkon oder im Minigärtchen zum Gemüsebauern werden möchte, kann seinen Bedarf an Obst und Grünzeug in der Regel nicht selbst anbauen. „Ich rate Kunden immer dazu, das als Hobby zu sehen“, sagt van Iterson. „Anfänger sollen sich freuen, wenn die Pflanzen überhaupt gut wachsen und tragen.“

Tomaten, Salat, Kräuter – wenn die Mischung stimmt, fühlen Pflanzen sich besonders wohl
Tomaten, Salat, Kräuter – wenn die Mischung stimmt, fühlen Pflanzen sich besonders wohl Foto: iStock

Mit diesen Tipps können Sie das Maximum rausholen: Anfänger erleben aber oft auch eine „Ernteschwemme“. Heißt: Es werden z.B. gleichzeitig mehr Tomaten reif als verbraucht werden können. Lösung: Kleinere Mengen zeitversetzt anbauen. So werden nicht alle Früchte einer Sorte auf einmal reif.

Tipp: Den Bedarf an Obst und Gemüse ein paar Wochen protokollieren:
►Tomaten können pro Pflanze fünf bis zehn Kilo Früchte tragen – je nach Sorte. Auf einem Quadratmeter fühlen sich in Regel vier Pflanzen wohl. Bei richtiger Pflege und unter den geeigneten Voraussetzungen fällt so EINIGES ab …
►Sie verbrauchen zwei Knollen Knoblauch pro Monat, also 24 Knollen pro Jahr? Mit etwa 30 Zehen können Sie Ihren Bedarf voraussichtlich decken.

Auch wenn es nicht reichen sollte, den gesamten Bedarf zu decken: Auf kleinem Raum können Hobby-Gärtner EINIGES erreichen
Auch wenn es nicht reichen sollte, den gesamten Bedarf zu decken: Auf kleinem Raum können Hobby-Gärtner EINIGES erreichen Foto: iStock

Wenn Sie Ihren Bedarf nicht selbst decken können, ist der Anbau einer besonderen Sorte, die es auf dem Markt nicht oder nur selten gibt, eine Alternative. Die Ernte ist so doppelt wertvoll. Abgesehen davon schmecken Kräuter, Obst und Gemüse aus eigenem Anbau so oder so besser – die Menge sollte bei Hobby-Gärtnern nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Anzeige
Themen OBI
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.