Mit der Band ordentlich abrocken, ohne dass die Nachbarn ausflippen. Ein Mäntelchen nähen, ohne Angst zu haben, dass die Kids alles durcheinanderbringen (oder sich an Nadeln stechen). Zocken bis der Arzt kommt und kein Zoff um den gemütlichsten Platz auf dem Sofa. Wer ein Hobby hat, träumt nicht selten von einem Raum, in dem er oder sie sich nach Strich und Faden verwirklichen kann.
Wir stellen drei besonders gelungene Räume vor: für Hobby-Designer, Hardcore-Gamer und Vollblut-Musiker – oder als kreativen Input für Ihr eigenes Projekt.
Welches Zimmer ist bei Ihnen frei?
Hier spielt die Musik
Wenn Sie bei sich zu Hause ein Musikzimmer einrichten wollen, sollten Sie sich zunächst mit der Raumakustik und dem Unterschied zwischen Schalldämmung und Schalldämpfung beschäftigen – zumindest ein bisschen, damit die Nachbarn Ihnen nicht den Marsch blasen, wenn Sie üben oder ein kleines Hauskonzert geben.

► Schalldämmung verhindert, dass Schall nach außen dringt. Einen Raum vollständig zu isolieren, kann aufwendig sein. Schaumstoffe oder gar Eierkartons sind übrigens keine gute Dämmung, dazu braucht es Masse. Es gilt: Je schwerer ein Gegenstand, desto schwerer haben es die Schallwellen. Mit diesen Tricks sind Sie auf einem guten Weg:
- Fenster und Türen gut abdichten, z. B. mit Gummidichtungen oder Zugluftstoppern
- Türen mit schweren und dichten Dämmmatten verstärken
- Fenster mit dicken Dämmmatten verdecken
- Bücherregale oder Kleiderschränke aufstellen – je voller, desto besser
Achtung: Für das absolut schalldichte Zimmer sorgt nur der „Raum im Raum“ – also eine Kabine aus Trockenbau- oder Holzwänden, die den Schall dadurch vom eigentlichen Musikzimmer isoliert.
► Bei der Schalldämpfung geht es darum, die Schallwellen innerhalb eines Raumes zu brechen und so die Raumakustik zu verbessern. Je leerer ein Zimmer ist, desto direkter werden die Schallwellen von den Wänden reflektiert. Es entsteht ein sogenannter Nachhall, der sich verhindern lässt:
- Ein Diffusor besteht aus schallharten Materialien wie etwa Holz, Beton oder Gipskarton. Seine unregelmäßige Oberfläche hilft dabei, ein gleichmäßigeres Klangbild zu erzeugen.
- Schallabsorber verhindern, dass der Schall von der Wand zurückgeworfen wird. Sie können Matten aus Pyramiden- oder Noppenschaumstoff einsetzen oder einen Holzrahmen mit Dämmwolle füllen und mit einem speziellem Stoff bespannen.
- Mit einem Akustiksegel können Sie den Hall, der von der Decke reflektiert wird, reduzieren. Diese Paneele ähneln in Funktion und Aufbau den Absorbern.

Auch die Wahl des Bodens hat großen Einfluss auf die Raumakustik. Grob gilt: Je härter und glatter der Boden, desto mehr Nachhall. Teppiche – besonders hochflorige – können hohe und mittlere Frequenzen abfangen. Wichtig: Achten Sie bei harten Böden auf die Entkopplung der Boxen oder Verstärker, indem Sie das Equipment auf einen Teppich oder eine Schallschutzmatte stellen. Auch Möbel tragen zur Schalldämpfung bei – z.B. eine gemütliche Couch, ein Bücherregal mit Notenbüchern oder ein Tisch.
Gaming-Paradies: Knack den Home-Score!
Der erste Schritt zum perfekten Gaming-Paradies ist ein Bedarfs-Check: Wird am PC oder an der Konsole gezockt – oder vielleicht sogar an beiden Geräten?

Wer eher vor der Konsole hängt, braucht, um stundenlang zocken zu können, neben der Hardware natürlich noch eine bequeme Sitzgelegenheit – z.B. eine DIY-Lümmel-Landschaft aus Paletten. Konsole(n) und Fernseher finden auf einem Sideboard oder in einem Regal Platz. PC-Zocker brauchen einen Schreibtisch mit genügend Platz für Bildschirm(e), Tastatur und Maus – und natürlich einen ergonomischen Stuhl.
Egal ob Konsole oder PC: Wer einen Gaming-Raum einrichtet, muss ohne Ende Kabel unterbringen – sodass man jederzeit gut rankommt, aber nicht ständig darüber stolpert. Besonders effektiv geht das mit Kabelkanälen aus dem Baumarkt, Kabelbindern oder Bindedrähten. Aber auch eine leere Klorolle kann helfen, das Kabel-Chaos hinter Tisch und Sideboard zu bändigen.

Nähzimmer: Designer-Träume werden wahr
Wer nicht darauf steht, seine Klamotten von der Stange zu shoppen, sondern gern selbst mit Nadel und Faden loslegt, weiß: Am Ende des Tages bleibt meist noch was zu tun, und es ist nicht immer so einfach möglich, alles wegzuräumen. Umso wertvoller ist ein Nähzimmer mit genügend Platz, um Schnitte und Stoffe auszulegen – und auch mal für ein paar Tage liegen lassen zu können.

Besonders wichtig in einem Nähzimmer: ein stabiler und geräumiger Arbeitsplatz. Das kann ein Küchentisch sein, eine (alte) Werkbank, eine große Platte mit verstellbaren Beinen oder eine maßgeschneiderte Lösung wie Küchenunterschränke mit Arbeitsplatte, die man problemlos online planen kann.

Stauraum nicht vergessen: Es lohnt sich, bereits bei der Planung grob zu wissen, was in den Regalen und Schubladen verstaut werden soll, und die Maße – außerdem bei Stoffballen, Nähmaschinen & Co. das relativ hohe Gewicht – zu bedenken. Auch Kleinkram wie Nadeln, Köpfe, Reißverschlüsse und Bänder wollen untergebracht werden: Dafür eignen sich verschließbare Klarsichtboxen besonders gut. So stauben die Sachen nicht ein und man hat sie dennoch im Blick.

Tipp: Kleine metallische Utensilien wie Nadeln, Einfädler oder leichte Scheren bleiben mit magnetischem Klebeband an Ort und Stelle.
