19. Mai 2022, 14:06 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Essig hilft super gegen Unkraut“, „mit Essig werden Hortensien blauer“, „Vorsicht, Essig im Garten ist verboten“ oder „Finger weg von Salz und Essig im Garten“. Im Internet sind viele Meinungen vertreten, doch was stimmt denn jetzt wirklich?
Hobbygärtner greifen gern mal auf etwas aggressivere Methoden gegen Unkraut zurück. Vorne mit dabei sind dabei Essig und Salz – schließlich handelt es sich dabei um augenscheinlich sinnvolle Hausmittel zur Bekämpfung. Allerdings ist auch unter Gartenfreunden diese Art und Weise umstritten, rechtlich gesehen ist es eine Grauzone. Sogar Gerichte beschäftigen sich mit dieser Methode. Doch was ist jetzt richtig? Darf man Essig und Salz gegen Unkraut verwenden? Wir klären auf.
Helfen Essig und Salz gegen Unkraut?
In der Tat. Sowohl Essig als auch Salz sind sogar sehr effektiv, wenn es um die Unkrautvernichtung geht. Unter Hobbygärtnern gilt es als Geheimtipp, um Unkraut im Rasen oder zwischen Pflastersteinen zu entfernen. Doch zu empfehlen ist diese Methode nicht. Im Haushalt gilt Essig als umweltschonender Kalkentferner, im Garten ist er alles andere als umweltschonend. Vor dem Gesetz gelten diese Zutaten in Kombination, selbst zusammen gemischt, sogar als nicht zugelassenes Pflanzenschutzmittel. Die Anwendung auf versiegelten Flächen oder nicht gärtnerisch genutzten Flächen, wie Garageneinfahrten oder Gehwegen, ist verboten.
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Wie wirkt Essig gegen Pflanzen?
Die im Essig enthaltene Essigsäure entzieht den Pflanzen die Flüssigkeit. Sie sterben ab und vertrocknen. Die übrigen Reste müssen dann nur noch eingesammelt werden. Die Prozedur dauert ein wenig. Mit jeder Dosis Essig, die die Pflanze bekommt, wird sie schwächer, bis sie schlussendlich eingeht.
Wie wirkt Salz gegen Pflanzen?
Salz wirkt ähnlich wie Essig auf Pflanzen. Es lagert sich auf den Blättern ab und trocknet sie aus. Durch die sogenannte Osmose zieht Salz das Wasser aus den Zellen.
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Welche Schäden richten Essig und Salz im Garten an?
- Das Herbizid, also der selbst gemischte Unkrautvernichter, macht keinen Unterschied zwischen Unkraut und Nutzpflanze. Es beschädigt jede Pflanze, oder tötet sie.
- Die Mischung aus Essig und Salz dringt ins Erdreich ein. Dort schädigt es unter anderem auch Insekten und andere Tiere.
- In den meisten Fällen beschädigt das Gemisch nur die Pflanze, nicht aber die Wurzel. Die treibt dann wieder erneut aus.
- Essig und Salz bleiben eine Weile im Boden und verändern den pH-Wert, das wirkt sich negativ auf umliegende Pflanzen aus.
Übrigens ist der Einsatz von Essig und Salz in bestimmten Bereichen, nach §12 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) verboten, hier kann es sogar zu einem Bußgeld kommen.
Wer unbedingt Unkrautvernichter auf Essigbasis verwenden möchte, sollte sich ein Mittel im Fachhandel besorgen. Dort erhält man schon das richtige Mischungsverhältnis und die Verwendung auf versiegelten Flächen ist gestattet.
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Essig im Garten ist nicht immer schlecht
- Dünger: Im richtigen Maß kann Essig als Dünger verwendet werden. Es gibt einige Pflanzenarten, die einen sauren Boden bevorzugen. Aber bitte nur bei Topfpflanzen anwenden, damit etwaige Pflanzennachbarn nicht negativ beeinflusst werden.
- Tierabschreckung: In manchen Gärten halten sich gern wilde Hasen auf. Diese fressen dann die Ernte weg. Hin und wieder streunen auch Katzen durch den Gemüsegarten und erledigen ihr Geschäft mitten im Beet. Es wäre ein guter Dünger, wenn die Toxoplasmose nicht wäre. Katzen übertragen diese Krankheit. Man muss mehrere Wattepads mit Essig tränken und in ein Plastikgefäß mit Deckel geben. Dann bohrt man einige Löcher in den Deckel und stellt das Gefäß in eine Ecke des Beetes. Der Geruch wird sowohl gefräßige Hasen als auch Katzen abschrecken.