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Inspiration

Statt Fliesen! Diese Materialien eignen sich für ein Bad ohne Fugen

Ein helles Bad ohne Fugen
Ein Bad ohne Fugen entspricht beim Einrichten nicht unbedingt der Norm, sieht man aber mittlerweile immer häufiger Foto: Getty Images/FollowTheFlow
Odett Schumann
Autorin

28.04.2023, 11:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Für gewöhnlich werden auf Badwänden und -böden Fliesen verlegt. Doch die Keramikflächen sind nicht für jeden Geschmack etwas. Aktuell setzt sich immer mehr das Bad ohne Fugen durch. Welche Materialien sich hierfür eignen und was die Vor- und Nachteile sind, lesen Sie hier.

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Mit einer Badgestaltung assoziiert man automatisch einen großzügigen Fliesenspiegel an Wänden und Böden. Aber was wäre, wenn das Badezimmer frei von Fliesen und Fugen wäre? Ein Trend, den man in letzter Zeit immer häufiger sieht. Nicht ohne Grund: Ein solches Ambiente, das ganz ohne optische Unterbrechungen auskommt, wirkt auf eine Art beruhigend und aufgeräumt, hat aber auch so seine Nachteile. Welche das sind und was für Materialien sich für ein Bad ohne Fugen eignen, erfahren Sie hier.

Vorteile

Ein Bad, das ganz ohne die durch fugen-bedingte Rasterung an Wänden und Böden auskommt, gewinnt optisch deutlich an Weite, aber auch Klarheit. Die Übergänge von Wand zu Boden wirken sehr viel weicher und fließender ohne die Unterbrechung durch eine Fuge. Entsprechend eignet sich diese Gestaltungsweise vor allem für kleine Bäder. Auch der Aspekt der Reinigung kommt einem Bad ohne Fugen zugute. Denn der Putzaufwand hält sich bei einer vollflächigen, fugenlosen Materialverlegung vergleichsweise gering und gilt dadurch als besonders hygienisch.

Noch dazu: wo keine Fugen, da keine Ablagerungen. Gern sammelt sich in den kleinen Ritzen Staub, aber auch Kalk vom Spritzwasser. Entsprechend mindert ein Bad ohne Fugen die Schimmelbildung deutlich. Zudem sind fugenlose Alternativen häufig sehr viel robuster als Fliesen, die einen herunterfallenden Flakon meist nicht unbeschadet überleben.

Frau wäscht sich im fugenlosen Bad
Resistent wie Fliesen: Auch fugenlose Bäder trotzen mit dem richtigen Wand- und Bodenbelag Spritzwasser und Wasserdampf mühelos Foto: Getty Images/Oleg Breslavtsev

Nachteile

Wenn man sich für ein Bad ohne Fugen entscheidet, muss man gleichzeitig einen höheren Aufwand in Kauf nehmen. Häufig wird als Alternative ein Naturmaterial wie Kalkputz, Naturstein oder auch eine Holzverkleidung gewählt. Um den Strapazen eines Bades zu trotzen, bedarf es dabei jedoch einer Art Versiegelung, um den Wand- und Bodenbelag entsprechend unverwundbar gegenüber viel Feuchtigkeit zu machen.

Gegebenenfalls ist hier fachmännische Unterstützung gefragt. Andernfalls kann es zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie einer Durchfeuchtung der Wand, Farbabweichungen im Material oder sogar Überschwemmungen kommen. Gerade in den Nassbereichen von Badewanne und Dusche gilt es umsichtig vorzugehen und ausreichend mit Silikon abzudichten.

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Welche Materialien eignen sich für ein Bad ohne Fugen?

Kalkputz

Ideal für ein Bad ohne Fugen eignet sich Kalkputz. Ein Raum, der vollflächig mit dem Naturbaustoff ausgestattet ist, erinnert gewisserweise an Bäder aus südlichen Regionen. So ist es etwa in Ländern wie Marokko beliebt Wände, Böden und Möbeloberflächen durchgängig mit Tadelakt zu versehen. Viel spricht für Kalkputz: Das Material ist nicht nur resistent gegenüber Schimmel, sondern dünstet auch keinerlei Schadstoffe aus. Damit sorgt Kalkputz für ein gesundes Raumklima.

Für einen gleichmäßigen Auftrag muss der Untergrund vorab gründlich gereinigt werden. Das Material wird in mehreren Schichten aufgetragen, zwischendurch bedarf es ausreichend Trocknungsphasen. Zum Abschluss sollte die Fläche noch versiegelt werden: Auf natürliche Weise gelingt dies mit Olivenölseife, die die Oberfläche beständig gegenüber Wasser macht und ihr zudem einen leichten Glanzeffekt verpasst.

Tapete

Wenn es keine Fliesen im Bad sein sollen, dann ist die Tapete als klassischer Wandbelag eine passende Wahl. Voraussetzung ist hierbei jedoch, eine Tapetenart zu wählen, die für Feuchträume geeignet ist. Vinyl-, Glasfaser- sowie Vliestapeten sind abwaschbar und trotzen Wasserdampf und Nässe bis zu einem gewissen Grad problemlos. Insbesondere die Vliestapete kommt vielmals in fugenlosen Bädern zum Einsatz. Allerdings sollten Tapeten nicht unbedingt im Wasch-, Wannen- oder Duschbereich angebracht werden. Besser ist es hier zu einem zweiten Material innerhalb der Gestaltung zu greifen. Auch ist ein speziell für Feuchträume geeigneter Tapetenkleister notwendig.

Auch interessant: 5 Tapetenarten und ihre Vor- und Nachteile

Beton Ciré

Bei Beton Ciré handelt es sich um eine Sichtbetonoptik, die eigentlich ein Feinputz ist. Schon seit einigen Jahren sieht man diese Art der Gestaltung in diversen Räumen. Und auch in einem Bad, das ganz ohne Fugen auskommen soll, macht der ruhige Industrie-Look in Grau einiges her. Wem die unbunte Farbe dabei allerdings zu trist erscheint, kann hier auch eine andere Farbe wählen. Dadurch lassen sich einzelne Bereiche wie die Toilette optisch hervorheben.

Mithilfe einer Versiegelung eignet sich Beton Ciré ideal für Räume mit hohem Feuchtigkeitsaufkommen. Daher trotzt das Material auch mühelos Wasserdampf sowie Spritzwasser und kann entsprechend auch in Nassbereichen wie in der Dusche, in Wannennähe oder bei Waschbecken eingesetzt werden. Die Masse muss insgesamt zweimal aufgetragen werden.

Holz

Holz gilt beim Einrichten als absoluter Liebling und Allrounder. Das Naturmaterial bereichert einen Raum um Wärme, Wohlgefühl und natürlichen Charme – so auch ein Bad ohne Fugen. Allerdings sollten Holzelemente nicht unbedingt in Zonen verlegt werden, wo es zu enorm viel Spritzwasser oder sogar stehender Feuchtigkeit kommt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Material mit der Zeit aufquillt.

Auch hier bietet sich ein Mix mit einem anderen Material wie etwa einer Sichtbetonoptik an. Wird ein Parkett jedoch ausreichend versiegelt, ist es lange Zeit resistent gegenüber sämtlichen Strapazen, die täglich im Bad anfallen. Voraussetzung ist jedoch eine regelmäßige Erneuerung der Versiegelung. Auch Wasserflecken gilt es möglichst schnell aufzuwischen, um so keinen unschönen, dauerhaften Schaden zu bereiten.

Parkett im fugenlosen Bad
Parkett im fugenlosen Bad bedarf einer regelmäßigen Versiegelung Foto: Getty Images/Morsa Images

Dekorplatten

Eine weitere fugenlose Alternative fürs Bad sind Dekorplatten. Diese bringen den Vorteil mit sich, dass es sie in einer großen Auswahl an verschiedenen Materialien, Farben sowie Mustern gibt. So sind Dekorplatten in Acryl, Aluminium, Glas oder auch Keramik erhältlich. Wichtig ist beim Kauf darauf zu achten, dass das gewählte Material wasserfest ist. Die großen Platten sollten möglichst präzise und eng verlegt werden, sodass es keinerlei Fuge gibt. Es kommt also lediglich zu einem dezenten Materialstoß, der ein wenig an einen Fliesenspiegel erinnert. Darüber hinaus wirkt das Design im Vergleich meist deutlich hochwertiger.

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