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Mehrere Produkte fallen durch

„Ökotest“ warnt vor krebsverdächtigen Stoffen in Holzlasuren

Jemand lasiert ein Gartenmöbel
„Ökotest“ hat sich 19 Holzlasuren angesehen und kommt zu einem klaren Ergebnis. Fünf Produkte fallen durch und sind nicht empfehlenswert. Foto: Getty Images
Isa Kabakci
Redakteur

27.03.2023, 10:59 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Gartenmöbel brauchen einen frischen Anstrich? Kein Problem – Holzlasuren gibt es mittlerweile in verschiedenen Varianten von unzähligen Anbietern. Im Baumarkt weiß man oft nicht auf Anhieb, auf welches Produkt man zurückgreifen sollte. „Ökotest“ hat sich 19 Produkte angesehen und rät unter anderem von fünf Holzlasuren ab.

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Die Zeitschrift „Ökotest“ hat 19 Holzlasuren für den Außenbereich getestet. Hierbei haben die Tester zwischen lösemittelbasierten und wasserbasierten Produkten unterschieden. Zweitere haben im Schnitt besser abgeschnitten als die Lasuren aus Basis organischer Lösemittel. In zwei lösemittelbasierten Lasuren wurde sogar Butanonoxim festgestellt, welches krebsverdächtig und allergieauslösend ist. Günstige Produkte wurden im Gegensatz zu den teureren Modellen deutlich besser bewertet.

Worauf man bei Holzlasuren achten sollte

Bevor wir auf das „Ökotest“-Ergebnis eingehen, vorab einige Informationen, worauf es bei Holzlasuren für den Außenbereich ankommt. Die Hauptaufgabe einer Lasur ist es, das Holz vor Wasser bzw. Regen und Sonne zu schützen. Hierbei dringt der Lack ins Holz ein und schützt es unter anderem vor Nässe und UV-Licht.

„Ökotest“ empfiehlt dabei, dass man auf Produkte mit dem „Blauen Engel“-Siegel achten sollte. Dieser sei nämlich ein guter Hinweis dafür, dass in der Holzlasur flüchtige organische Verbindungen (VOCs) streng limitiert seien. Zudem seien unter anderem Oxime, Weichmacher, Alkylphenolethoxylate (APEO) sowie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) erst gar nicht zugelassen.

Im Test waren 19 Holzlasuren für den Außenbereich in den Farben Teak oder Kastanie. Elf davon sind lösemittelbasiert, acht hingegen auf Wasserbasis. Und vorneweg: Teurer heißt nicht gleich gut!

Viele wasserbasierte Holzlasuren erhalten Bestnoten

Wie bereits erwähnt, haben wasserbasierte Holzlasuren im „Ökotest“ deutlich besser abgeschnitten. Von den acht getesteten Produkten erhielten vier Holzlasuren die Note „sehr gut“: Holzlasur Teak (Hornbach), Renovo Wetterlasur 8412 Teak (Hagebau), Wetterschutz-Lasur Teak (Toom) und Vincent Gartenmöbel-Lasur Teak (Hellweg) – alle Produkte kosten jeweils weniger als 18 Euro. Die Note „gut“ bekam Opus 1 Dauerschutzlasur in Teak (Eurobaustoff), welche ebenfalls wasserbasiert ist.

Die restlichen wasserbasierten Holzlasuren im Test bekamen jeweils eine zufriedenstellende bzw. schlechte Note. Der Universalschutz in Teak von Alpina wurde mit „befriedigend“ bewertet, die Wetterschutzlasur in Kastanie von Biopin wurde mit „ausreichend“ etwas schlechter bewertet. Durchgefallen mit „mangelhaft“ ist die Clou Holzlasur in Teak von Alfred Clouth.

Wasserbasierte Holzlasuren dringen nicht so tief in das Holz ein, verglichen mit lösemittelbasierten Varianten. Allerdings stehen sie in puncto gesundheitsbelastende Inhaltsstoffe deutlich besser da.

Lösemittelbasierte Holzlasuren meist bedenklich – zwei sogar krebsverdächtig

Außerdem hat sich „Ökotest“ elf lösemittelbasierte Holzlasuren für den Außenbereich angesehen und kommt dabei auf eher bescheidende Ergebnisse. Keines der elf Produkte bekam die Note „sehr gut“ oder „gut“. Obwohl lösemittelbasierte Holzlasuren laut „Ökotest“ viel tiefer in das Holz eindringen, gasen sie beim Trocknen viel mehr VOCs aus, die unter anderem zu Müdigkeit und Schwindel führen können. In allen elf Lasuren wurden erhöhte Werte nachgewiesen.

Die Note „befriedigend“ bekamen folgende Holzlasuren: Holzschutz-Lasur in Teak (Obi), Primaster Holzschutz-Lasur in Teak (Globus Baumarkt) und Swingcolor Holzschutz-Lasur 8412 in Teak (Bauhaus). Mit „ausreichend“ wurden Bondex Holzlasur 729 in Teak (PPG Coatings), Wetterschutz-Lasur in Teak (Relius), HK-Lasur in Teak (Remmers) und Holzlasur auf Naturöl-Basis 0082 in Teak (Saicos Colour) bewertet.

Auch interessant: Holz lasieren, wachsen, ölen – was ist eigentlich der Unterschied?

Durchgefallen sind hingegen vier lösemittelbasierte Produkte. Die Note „mangelhaft“ bekamen diese Holzlasuren: Holzschutz Öl-Lasur 708 in Teak (Osmo), Hybrid Holz-Lasur 8919 in Teak (Südwest Lacke + Farben) und Xyladecor Holzschutz-Lasur in Teak (Akzo Nobel). Noch schlechter schnitt sogar die Leinos Holzlasur in Teak (Reincke) mit „ungenügend“ ab und ist damit klarer Testverlierer. Bei dem Reincke- und Osmo-Produkt wurde jeweils Butanonoxim festgestellt, welches krebsverdächtig und allergieauslösend ist. Beide Produkte gehören zudem mit rund 27 Euro zu den teuersten getesteten Lasuren im „Ökotest“.

Die Ergebnisse der Holzlasuren im Überblick

Holzlasuren für den Außenbereich im „Ökotest“
Sehr gutHolzlasur Teak (Hornbach), Renovo Wetterlasur 8412 Teak (Hagebau), Wetterschutz-Lasur Teak (Toom), Vincent Gartenmöbel-Lasur Teak (Hellweg)
GutOpus 1 Dauerschutzlasur in Teak (Eurobaustoff)
BefriedigendUniversalschutz in Teak (Alpina), Holzschutz-Lasur in Teak (Obi), Primaster Holzschutz-Lasur in Teak (Globus Baumarkt), Swingcolor Holzschutz-Lasur 8412 in Teak (Bauhaus)
AusreichendWetterschutzlasur in Kastanie (Biopin), Bondex Holzlasur 729 in Teak (PPG Coatings), Wetterschutz-Lasur in Teak (Relius), HK-Lasur in Teak (Remmers), Holzlasur auf Naturöl-Basis 0082 in Teak (Saicos Colour)
MangelhaftClou Holzlasur in Teak (Alfred Clouth), Holzschutz Öl-Lasur 708 in Teak (Osmo), Hybrid Holz-Lasur 8919 in Teak (Südwest Lacke + Farben), Xyladecor Holzschutz-Lasur in Teak (Akzo Nobel)
UngenügendLeinos Holzlasur in Teak (Reincke)

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So hat „Ökotest“ die Holzlasuren untersucht

„Ökotest“ schreibt, dass sie sich für farbige Lasuren entschieden haben, weil sie besser vor UV-Licht schützen würden. Das günstigste Produkt hätte 11,49 Euro pro 750 Milliliter gekostet, das teuerste hingegen fast 28 Euro für die gleiche Menge. Die Holzlasuren wurden in ein Labor geschickt, um sie ausreichend zu checken. Untersucht wurden sie auf folgende Aspekte: Isothiazolinone, Oxime, Formaldehyd, IPBC. Zudem hat man sie auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) untersuchen lassen. Ein Labor hätte des Weiteren auf Schwermetalle untersucht, darunter Blei und Kobalt. Holzstäube mit Kobalt würden nämlich unter Krebsverdacht stehen.

Themen Holz Produkt-Tests
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