Igel brauchen unsere Hilfe! Sie suchen Unterschlupf und Nahrung zum Leben und Überwintern - Ihr Garten kann mit einfachen Elementen dabei helfen.
Igel sind eigentlich zähe kleine Gesellen – in der unberührten Natur kommen sie gut zurecht. Allerdings gibt es davon immer weniger. Verbleibende Grünflächen werden „aufgeräumt“, jeder hat gern einen gepflegten Garten. Der kann aber trotzdem igelfreundlich werden. Was man dafür braucht, zeigt Igelpflegerin Ulla Morgenroth für OBI.
„Ein naturnaher Garten ist ein igelfreundlicher Garten“, erklärt die Expertin. Denn er dient einerseits als wichtige natürliche Nahrungsquelle, andererseits als sicherer Wohnort. Im Sommer und Herbst fressen sich Igel Fettdepots an, um dann bis zu sechs Monate im Winterschlaf zu verbringen. So kann Ihr Garten die Tiere dabei unterstützen:
Laub- und Holzhaufen aufschichten

Eine verwilderte Ecke im Garten, mit Laubhaufen, großer Hecke oder einem Haufen Totholz, bietet Igeln einen idealen Platz, um sich einzunisten. Denn nicht nur Vögel, auch Igel, bauen Nester, in denen sie dann auch Winterschlaf halten. Der Nistplatz muss vor Wind und Wetter geschützt sein und idealerweise zusätzlich Nahrungsquelle sein. Deshalb sind Laub- und Holzhaufen so wichtig: Sie sind auch das Zuhause vieler Insekten, die natürliche Hauptnahrung der Igel sind.
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Ein Igelhaus bereitstellen

Sie können es den Tieren auch besonders bequem machen: Ein Igelhaus bietet optimale Überwinterungsbedingungen. Dort kann der Igel in Ruhe fressen und schlafen. Damit er sich sicher fühlt, sollte das Häuschen unter einer Hecke aufgestellt werden. Geben Sie Nistmaterial wie getrocknetes Laub, Moos oder Stroh in das Haus, womit sich der Igel selbständig zudecken kann. Spezielle Igelhäuser aus Holz können Sie entweder selbst bauen oder „bezugsfertig“ bei OBI bekommen.
Mit Kletterhilfen Igelleben retten

Igel sind vor allem abends und nachts unterwegs, um nach Nahrung und Wasser zu suchen. Eine große Gefahr dabei: Der Gartenteich. Schnell ist das Tier hineingerutscht und wenn der Teich Steilwände hat, kommt es nicht mehr heraus und ertrinkt schlimmstenfalls. Ein grobes Stück Holz oder eine selbstgebaute Brücke im Teich sind da lebensrettende Ausstiegshilfen. Schächte, wie z.B. von Kellerfenstern, sollten vergittert oder ebenfalls mit einer Kletterhilfe präpariert werden.
Durchlässige Zäune erweitern das Laufgebiet

Bis zu 100 Hektar ist das Laufgebiet eines Igels groß – wenn man ihn denn lässt. In Wohngegenden ist sein Aktionsradius um einiges geringer und u.a. durch Gartenzäune eingeschränkt. Zur Grundstücksbegrenzung sind daher Hecken oder Drahtzäune mit großen Maschen (min. 10 x 10 cm) besonders igelfreundlich. Die Tiere kommen auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf mühelos weiter und müssen nicht die, für sie lebensgefährlichen, Straßen überqueren.
Weitere Experten-Tipps zur Igel-Hilfe

Es gibt noch einige weitere Maßnahmen, mit denen der Mensch den Igel unterstützten kann: Wussten Sie etwa, dass man Igel durchaus füttern darf, aber dass sie laktoseintolerant sind? Oder wie man erkennt, ob ein Tier krank oder unternährt ist und Hilfe braucht?
Hier bekommen Sie noch viel mehr wertvolles Igel-Wissen von Expertin Morgenroth und OBI.