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Selbstversuch mit Anleitung

Küchenfronten in wenigen Schritten selbst lackieren

Anna Wengel Autorin

08.05.2023, 17:40 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Sie haben eine alte Küche, die Ihnen nicht mehr gefällt? Wie wäre es statt einer neuen mit einer veränderten Küche? Das geht unkompliziert mit Pinsel, Rolle und Farbe. Wie genau, zeigt myHOMEBOOK in dieser Anleitung.

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Wer in eine neue Wohnung zieht, darf oder soll manchmal die schon vorhandene Küche übernehmen. Oder man bekommt eine ausrangierte Küche geschenkt, etwa weil das nötige Geld für eine neue Küche fehlt. Was aber tun, wenn die Küche einem in ihrem Aussehen so gar nicht zusagt? Doch entsorgen oder zumindest Teile austauschen? Das wäre eine Lösung. Akzeptieren eine andere. Und selbst tätig werden und die Küchenfronten neu lackieren eine dritte. Wie gut die ist, haben wir im Selbsttest ausprobiert.

Küchenfronten lackieren – die Ausgangslage

Vorhanden war eine alte weiße Küche, die seit vielen Jahren in der neuen Mietwohnung verbaut war und kostenlos übernommen werden konnte. Vorhanden war auch eine Idee von einer Küche, die farblich ganz anders aussah. Den Weg von der alten zur neuen Küche haben wir im Video dokumentiert. In dieser Anleitung werden die einzelnen Schritte erklärt sowie die notwendigen Materialien aufgelistet.

Was man vor dem Lackieren der Küchenfronten beachten sollte

Zuerst einmal muss eine Idee her, wie die neue Küche aussehen soll. Hier ist in erster Linie die Farbauswahl wichtig. Passt die Wunschfarbe zu den anderen Küchenmöbeln, wie etwa Tisch, Stühlen und Co. oder auch zur Wandfarbe, eventuellen Fliesen und dem Boden? Kurzum: Ist das Gesamtkonzept stimmig? Stimmt es nicht, aber soll es unbedingt ein bestimmter Farbton sein, lässt sich natürlich auch am Umfeld noch was machen.

Steht der Farbton, sollte das direkte Umfeld der Küchenfronten genau beäugt werden. Wie sehen die Griffe aus – passen die alten, braucht man neue oder kann man vielleicht auch hier selbst tätig werden? Wie sieht es mit der Arbeitsplatte aus? Und gibt es vielleicht direkt an oder um die Küchenfronten herum Teile, die ebenfalls gestrichen werden müssen, aber aus einem anderen Material bestehen als die Türen?

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Das richtige Material und Werkzeug

Steht die Farbauswahl, geht es ab in den Baumarkt. Wer bei den schon fertig gemischten Farben nicht den richtigen Ton findet, kann sich aus einem Farbtonfächer die Wunschfarbe aussuchen und direkt vor Ort mischen lassen. Im Beispiel-Video sollte es ein dunkles Blau, in Richtung Azurblau werden. Das gab es im Regal nicht und musste entsprechend aus einer Vielzahl an ähnlich aussehenden Blautönen ausgesucht werden.

Mit der Farbe ist es jedoch noch nicht getan. Je nach Untergrund sind Vorarbeiten nötig. Anschleifen ist in der Regel unerlässlich, damit die Farbe haften bleibt. Mitunter ist auch eine Grundierung nötig. Wer hier unsicher ist, lieber einmal mehr beraten lassen. Gleiches gilt auch für die richtige Farbart und das Werkzeug. Bei der Werkzeug-Auswahl gibt es drei mögliche Varianten, wenn man seine Küchenfronten neu lackieren möchte: Pinsel, Farbrolle und ein Farbsprühgerät. In unserem Beispiel haben wir überwiegend mit Rolle und Pinsel gearbeitet – Pinsel für Ecken und Umrandungen, Rolle für die großen Flächen.

Für die Küchenfronten, die wir im Video neu lackieren, wurde im Baumarkt geraten, sie grob anzuschleifen und sowohl mit Pinsel als auch mit einer Farbrolle zu arbeiten. Eine Grundierung war bei der ausgewählten Farbe nicht notwendig.

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Material- und Werkzeugliste:

  • Farbe: Seidenmattlack (Acryl-Alkyd), 2 Liter
  • Lackierpinsel
  • Farbrolle für Lacke
  • Abstreifgitter
  • Schleifpapier, Körnung: 180 (Anzahl je nach Fläche, im Video wurden sechs Schleifpapiere benötigt)
  • 2x Abdeckfolien zum Unterlegen
  • Kreppband zum Abkleben (je nachdem, was mit den Innenseite der Küchenfronten geschehen soll)

Zusätzlich zu den Küchenfronten wurden auch die Griffe verändert. Dazu nutzten wir Sprühlack in metallischem Gold. Über und unter den Küchenfronten befanden sich zum Teil Plastikschienen in einem Grauton, der ebenfalls verändert werden sollte. Anders als die Küchenfronten benötigten diese Teile aber eine Grundierung vor dem Lackieren.

Anmerkung: Je nach Farbe und Farbintensität unbedingt etwas mehr Farbe als gedacht kaufen, falls ein zweiter (oder auch dritter) Anstrich nötig werden sollte. In unserer Beispielküche waren teilweise sogar drei Anstriche nötig, um die gewünschte Farbe und einen gleichmäßigen Anstrich zu bekommen.

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Küchenfronten selbst lackieren – Schritt für Schritt erklärt

  1. Arbeitsplatte leer räumen und mit einer Abdeckplane auslegen. Die zweite Abdeckplane kommt auf den Boden.
  2. Wenn möglich, Griffe abmontieren. Andernfalls abkleben.
  3. Mit dem Schleifpapier alle Küchenfronten anschleifen, Ecken nicht vergessen. Anschließend den Staub mit einem feuchten Lappen abwischen und trocknen.
  4. Sind die Küchenfronten trocken und die Griffe abmontiert oder verdeckt, kann das Lackieren der Küchenfronten beginnen. Dafür zunächst die Farbe kräftig durchrühren.
  5. Jetzt die Ecken und Umrandungen vorsichtig mit dem Pinsel streichen .
  6. Anschließend die Farbrolle in den Farbeimer tunken, gut abtropfen lassen und in langen Bahnen über die Küchenfronten ziehen.
  7. Sind alle Fronten einmal gestrichen, heißt es warten. Und: Sieht die Farbe noch nicht so aus, wie gewünscht und ist der Rollenanstrich deutlich sichtbar, nicht verzagen. Wir streichen gleich noch einmal rüber.
  8. Je nach Farbe kann es eine Stunde oder länger dauern, bis ein zweites Mal nachgestrichen werden kann. Unbedingt warten, andernfalls kann es unschöne Flecke geben. Der zweite Anstrich erfolgt dann ähnlich wie der erste: Zunächst an Umrandungen und in den Ecken checken, ob nachgearbeitet werden muss. Dann eine zweite Schicht Lack auf die Küchenfronten rollen.
  9. Und wieder warten. Wenn möglich etwas länger, um wirklich das richtige Ergebnis zu bekommen.
  10. Nach dem langen Warten (zum Beispiel über Nacht) erneut genau schauen, ob es noch unschöne, weil ungleichmäßige Stellen gibt. Je nach Farbe und Ton kann stellenweise nachgearbeitet werden (im Fall des dunkelblauen Lacks funktionierte das gut mit dem Pinsel, dann von oben nach unten in geraden Bahnen lackieren). Sind große Fläche nach wie vor zu hell oder ungleichmäßig, noch ein drittes Mal mit der Farbrolle rüberlackieren.
  11. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden und ist alles durchgetrocknet, die Griffe wieder anmontieren und die Küche einräumen.

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Sie benötigen eine detaillierte Anleitung? Dann sehen Sie sich einfach das Video am Anfang des Artikels an. Viel Spaß beim Lackieren.

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