Auch wenn es Hobbygärtner im Frühjahr bereits in den Fingern juckt – die Eisheiligen kommen erst noch! Bis dahin können noch die gefürchteten Spätfröste auftreten und die Anzucht im Gartenbeet ruinieren. Wann sind die Eisheiligen 2022?
Bauernregeln und Stichtage im Gartenjahr dienen vielen Hobbygärtnern als wichtige Anhaltspunkte. Dazu zählen auch die Eisheiligen, die jedes Jahr im Mai stattfinden. Vorsicht: Vor diesen Stichtagen können die Temperaturen oft noch unter den Gefrierpunkt fallen. Gartenfreunde sollten deshalb auf den Spätfrost achten und sich mit der Aussaat nach den Eisheiligen richten.
Übersicht
Warum ist der Spätfrost so gefährlich?
Neben Spätfrost spricht man auch von Frühlingsfrost, der er noch auftreten kann, nachdem der Winter schon lange vorbei ist. Aber was ist das Gefährliche daran? Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) handelt es sich um einen Frost, der nach Beginn der Vegetationsperiode auftritt. Und genau deshalb stellt er ein großes Risiko im Garten dar. Denn die Pflanzen im Garten treiben nun schon von der Frühlingssonne angeregt aus, manches blüht sogar schon. Daher können Spätfröste laut DWD insbesondere im Obst-, Gemüse- und Weinbau Schäden verursachen.
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Wann kann man Pflanzen nach draußen bringen?
Für Hobbygärtner heißt das: Frostempfindliche Pflanzen, gerade viele Gemüsesorten, werden am besten erst nach der möglichen Spätfrostphase in den Gartenboden gesetzt. Und kälteempfindliche Topfpflanzen, die den Winter im Haus eingelagert waren, werden nur dann schon ins Freie getragen, wenn es warm genug ist. Oder zumindest zeitweise wieder ins Haus geholt oder mit einem Vlies für die frostige Nacht warm eingepackt.
Wann sind die Eisheiligen 2022?
Das Ende der Spätfrost-Gefahr in Deutschland markieren traditionell die sogenannten Eisheiligen. Das sind die Gedenktage zu Ehren einiger Heiliger im Mai, nach denen statistisch betrachtet Minusgrade kaum noch vorkommen. Die Eisheiligen sind jedes Jahr an den gleichen Tagen – so auch 2022. In Norddeutschland gelten Mamertus, Pankratius und Servatius (11. bis 13. Mai) als Eisheilige. Im Süden und Südosten des Landes werden neben Pankratius und Servatius auch Bonifatius (14. Mai) und die „Kalte Sofia“ (15. Mai) dazu gezählt.
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Welche Bauernregeln gibt es zu den Eisheiligen?
Um sie herum wurden in der Vergangenheit zahlreiche Bauernregeln überliefert, die die Gartenregel festhalten:
- „Pflanze nie vor der kalten Sophie“
- „Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder“
- „Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost“
Wie sicher sind die Eisheiligen?
Aber es zeigt sich immer wieder auch: Die Gedenktage sind nur eine grobe Orientierungshilfe für den Spätfrost. Nicht jedes Jahr bringt noch Spätfröste bis Mitte Mai – in den vergangenen Jahren blieben sie oft ganz aus. Zudem gibt es heute wissenschaftlich ausgeklügelte Wettervorhersagen, auf die sich Gartenbesitzer besser verlassen können.
Und nach den Eisheiligen? Dann kann es richtig losgehen! Jeder, der bislang noch auf das Abebben der Frostgefahr gewartet hat, kann dann ansäen, pflanzen und die schweren Kübelpflanzen aus dem Haus in die Sonne tragen. Die Gartensaison hat endgültig begonnen!