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Bedeutungen erklärt

Was „samenfest“ oder „F1“ beim Saatgut bedeutet

Die Bedeutung der unterschiedlichen Bezeichnungen gibt Rückschlüsse auf die Merkmale des Saatguts
Die Bedeutung der unterschiedlichen Bezeichnungen gibt Rückschlüsse auf die Merkmale des Saatguts Foto: Getty Images
Christian Glass
Lena Hackauf
Christian Glass,

13.01.2023, 16:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Viele Hobbygärtner sind beim Kauf von neuem Saatgut vielleicht schon mal auf kuriose Bezeichnungen gestoßen. Etwa „samenfeste“ Saat oder „F1-Saatgut“. Was hinter den Bezeichnungen steckt, wissen die meisten jedoch nicht. Dabei kann man anhand der Termini Rückschlüsse auf das Wachstum oder den möglichen Ertrag der Pflanzen ziehen.

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Hobbygärtner geben sich große Mühe, den Pflanz- und Pflegebedürfnissen ihrer Gemüsepflanzen im Beet gerecht zu werden. Entscheidend ist jedoch auch die Qualität des Saatguts. Um diese zu erkennen, können die unterschiedlichen Bezeichnungen auf den Saatgutverpackungen weiterhelfen. Die Bedeutung von „samenfest“ und „F1“ auf dem Saatgut finden Hobbygärtner in diesem Übersichtsartikel.

Bedeutung bei Saatgut – was bedeutet „samenfest“?

Die Bezeichnung „samenfest“ liest man auf den Verpackungen von Saatgut oft – die Bedeutung ist recht simpel. Mit „samenfest“ werden Sorten bezeichnet, die auch nach Vermehrung in weiteren Generationen die gleichen Eigenschaften aufweisen. Das können zum Beispiel Farbe, Form, Widerstandsfähigkeit oder Geschmack sein. Mithilfe von Kreuzung und Selektion werden samenfeste Pflanzensorten über Jahre gezüchtet. Bevor die moderne Pflanzenzucht neue Möglichkeiten mit Hybriden entwickelte, war die samenfeste Züchtungsmethode Standard.

Was versteht man unter hybridem Saatgut?

Kreuzt man zwei unterschiedliche Linien einer Pflanzensorte miteinander, dann entsteht hybrides Saatgut. Hybride Pflanzen zeichnen sich in den meisten Fällen durch einen besonders starken und ertragreichen Wuchs aus. Insbesondere in der Landwirtschaft spielen Hybride eine große Rolle, da sie den Landwirten mehr Kontrolle über den Anbau der Pflanzen verleihen.

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Was heißt „F1“ auf der Verpackung von Saatgut?

Die eine Tomatensorte ist besonders rot, eine andere besonders saftig. Miteinander gekreuzt kommt eine rote und saftige Tomate hervor. Diese erste Generation von zwei Elternpflanzen wird als F1-Hybrid bezeichnet. Meist sind das Pflanzen mit den besten Eigenschaften der Eltern. F1-Pflanzen sind oftmals widerstandsfähig gegenüber Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten wie Mehltau.

Saatgut mit F1-Kennzeichnung ist gentechnisch nicht verändert, sondern gezüchtet. Auch Bio-Saatgut wird als F1-Hybrid angeboten. Der Haken: Wer das Saatgut von F1-Pflanzen sät, erhält erst mal schöne Pflanzen. In der zweiten Generation (F2) spalten sich die Eigenschaften jedoch wieder auf. Dann schmeckt die Zucchini sauer, der Apfel ist verschrumpelt, der Salat welk. Wer F1-Pflanzen längerfristig im Gartenbeet kultivieren will, muss diese daher jedes Jahr aufs Neue aussäen.

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Was ist inkrustiertes Saatgut?

Die Bezeichnung Inkrusaaten oder inkrustierte Samen ist sehr kurios. Doch aus dem Namen kann man die Bedeutung des Saatguts bereits ableiten. Gemeint sind solche Samen, die mit einer Schicht bestehend aus Fungiziden oder Insektizide umhüllt ist. Die Schutzschicht wird gleichmäßig aufgetragen, sodass das Saatgut seine Form behält.

Die Bedeutung von pilliertem Saatgut

Öffnet man eine Saatgutpackung mit Samen, die alle uniform sind, handelt es sich womöglich um pilliertes Saatgut. Ein Samen gleicht dem anderen. Das liegt daran, dass die eigentliche Saat jeweils von einer Hülle umgeben sind, durch die sie aussehen wie Pillen – daher der Name. Somit ist dieses Saatgut Inkrusaaten sehr ähnlich.

Die Ummantelung besteht aus organischen Stoffen, die mit Dünger, Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden versetzt sind. Das dient nicht nur zum Schutz oder als Nährmittel für die Samen, sondern vereinfacht für Hobbygärtner oder Maschinen die Pflanzung, beispielsweise wenn man einen bestimmten Abstand zwischen den Samen einhalten möchte. Wichtig bei dieser Saat ist, sie ausreichend mit Wasser zu versorgen.

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Die Kriterien für gutes Saatgut

Es gibt zusätzlich zu den genannten Bezeichnungen aber noch weitere Kriterien, an denen man die Qualität des Saatguts ausmachen kann.

Die Haltbarkeit

Wichtig ist die Haltbarkeit des Saatgutes. Beim Kauf findet man das Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung. Vor Keimen geschützt, kann Saatgut generell bis zu mehreren Jahren halten. Die Verpackung muss jedoch ungeöffnet sein, kühl und trocken gelagert werden.

Die Keimfähigkeit

Blumensamen sind meist zwei bis drei Jahre keimfähig. Die Keimfähigkeit vieler Gemüse beträgt sogar drei bis fünf Jahre. Eine Ausnahme bilden Zwiebeln, Karotten oder Lauch. Diese Gemüse sind nur ein Jahr keimfähig. Die Samen von Gurken halten hingegen länger durch: bis zu sechs Jahre.

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Altes Saatgut testen

Die Natur birgt viele Wunder. Auch aus Saatgut über dem „Verfallsdatum“ können noch gesunde Pflanzen hervorgehen. Bevor man aber eine Enttäuschung erlebt und umsonst ausgesät hat, sollte man die Körnchen testen. Die Keimfähigkeit älterer Samen überprüft man leicht mit einer Keimprobe. Auf einen Teller legt man feuchtes Küchenpapier und streut ein paar Samen darauf. Anschließend spannt man darüber Klarsichtfolie oder legt einen Teller auf. Nach einigen Tagen sollten die Samen keimen. Dann ist das Saatgut in Ordnung und kann verwendet werden. Passiert hingegen auch bei ausreichender Feuchtigkeit nicht viel, besorgt man sich lieber neue Samen.

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Samen für verschiedene Jahreszeiten und Lagen

Obst, Gemüse und Blumen gedeihen nicht überall gleich gut im Garten. Hobbygärtner wählen am besten Saatgut aus, das zum Klima des Wohnortes passt. Pflanzen aus höheren Lagen kommen im Tiefland mit eher milden Temperaturen oftmals schlecht zurecht. Ihnen können auch nährstoffreiche Böden zu schaffen machen. Raues Klima ist hingegen für wärmeliebende Pflanzen problematisch. Bei der Auswahl des Saatgutes achtet man zudem auf die Jahreszeit, in der die Samen aufgehen.

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