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Warum der Duft von frisch gemähtem Rasen eigentlich ein Alarmsignal ist

Garten-Wissen

Warum der Duft von frisch gemähtem Rasen eigentlich ein Alarmsignal ist

Rasenschnitt
Der Duft von frischem Rasenschnitt hat auf viele Menschen eine entspannende WirkungFoto: Getty Images / JulPo

Im Frühjahr liegt oft ein ganz bestimmter Duft in der Luft – gemeint ist hier allerdings nicht der vom Holzkohlegrill aus Nachbars Garten. Vielmehr geht es um den Geruch, den frisch gemähter Rasen verströmt. Für Rasen-Fans mag er fast schon betörend sein, allerdings steckt eigentlich etwas ganz anderes dahinter.

Den markanten Duft von frisch gemähtem Gras kennt wohl jeder. Manche verbinden damit Kindheitserinnerungen, als man barfuß über die gemähte Wiese lief. Eine australische Rasen-Studie aus dem Jahr 2009 kam sogar zu dem Ergebnis, dass der Geruch von frisch gemähtem Gras Stress reduziere und die Nervenzellen schützen könne. Was viele allerdings nicht wissen: Der von den Pflanzen ausgestoßene Duftstoff hat einen bestimmten Zweck. Denn für die Grashalme bedeutet das Rasenmähen hingegen Stress pur. Und das zeigt der Rasen auch mit dem ausgestoßenen Duft, den wir als angenehm empfinden.

Was hinter dem Duft von gemähtem Rasen steckt

Wird der Rasen gemäht, verbreiten die abgeschnittenen Halme einen sogenannten „Blattduftstoff“ namens cis-3-Hexenom – zusammen mit anderen Stoffen, etwa Aldehyde und Alkohol. Diese flüchtigen organischen Verbindungen sollen die Wundheilung unterstützen, den Stoffwechsel ankurbeln und die gekürzten Grashalme vor bakteriellen Infektionen bewahren.

Frisch gemähter Rasen
Himmlisch, dieser Duft von frisch gemähtem Rasen! Für die Pflanzen allerdings bedeutet es etwas ganz anderesFoto: Getty Images

Allerdings war das noch nicht alles, wie der Rasenmäher-Hersteller Husqvarna berichtet. Der Duft soll nämlich auch Fressfeinde fernhalten, die über den ohnehin schon geschwächten Rasen herfallen könnten. Der Duft von frisch gemähtem Rasen ist insofern ein Warnsignal! Auf den Rasenmäher zeigt dieses leider keinerlei Wirkung, auf gefräßige Insekten hingegen schon. Der Duftstoff cis-3-Hexenom könne für manche Schädlinge sogar giftig sein.

In der freien Natur wird dieser Duft bei Weitem nicht so oft ausgestoßen, wie es in einem Garten mit Rasenfläche der Fall ist. Eine Umfrage des Herstellers Stihl aus dem Jahr 2022 ergab, dass der Rasen in den meisten Gärten alle zwei Wochen geschnitten wird. Unter den myHOMEBOOK-Lesern ergab sich bei einer Umfrage sogar, dass mehr als die Hälfte ihren Rasen ein oder mehrmals in der Woche mäht. Der Rasen ist damit zwischen dem ständigen Mähen und Nachwachsen permanentem Stress ausgesetzt und produziert mehr cis-3-Hexenom als eigentlich üblich.

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Kein Rasen-Duft beim Mähroboter

Nicht jeder Gartenbesitzer kommt in den Genuss von frisch gemähtem Rasen. Da Mähroboter nahezu permanent im Einsatz sind, die Halme aber immer nur um wenige Millimeter kürzen. Dabei werden nur kleinere Mengen des Duftstoffs ausgestoßen und fortlaufend nachproduziert. Diesen Geruch nehmen wir kaum mehr wahr. Der Vorteil von dieser Methode – auch „Mulchmähen“ genannt: Den Rasenschnitt kann man einfach liegen lassen, er fungiert als natürlicher Dünger.

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