
4. Juli 2025, 7:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn es in der Wohnung auf einmal nach Fisch riecht, man aber weder am Meer wohnt noch Fisch in der Küche zubereitet, sollte man handeln. Denn der Geruch kann auf eine bestimmte Störung hinweisen. Was steckt dahinter?
Fisch hat einen recht eindeutigen Geruch – vor allem, wenn er in der Wohnung zubereitet und gegessen wird. Ist das allerdings nicht der Fall, und es riecht dennoch penetrant fischig, sollte man tätig werden. Denn der Fischgeruch kann auf ein Problem in der Wohnung hindeuten, mit dem man in dieser Situation wohl kaum rechnet. Es kann sich nämlich um einen Kabelbrand – oder die Vorstufe dafür – handeln.
Folgen Sie jetzt myHOMEBOOK bei WhatsApp
Wenn Fischgeruch plötzlich ohne Grund auftritt
Riecht es in der Wohnung ohne ersichtlichen Grund auffallend fischig, ist Vorsicht geboten. Der beißende Geruch kann auf einen technischen Defekt hindeuten – konkret auf einen beginnenden Kabelbrand oder verschmorte Kunststoffteile in elektrischen Geräten.
„Wenn Gerüche ihre Ursache in der Gebäudeinstallation haben, ist es grundsätzlich immer richtig, sich an den Vermieter zu wenden oder als Besitzer selbst aktiv zu werden“, erklärt Hendrik Schäfer vom VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut in Offenbach auf Anfrage von myHOMEBOOK.
Zur Person: Hendrik Schäfer ist Abteilungsleiter für Marketing und Unternehmenskommunikation beim gemeinnützigen VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH. Das Institut gibt es seit mehr als 130 Jahren und ist eine Tochter der VDE-Gruppe (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik). Es vereint nach eigenen Angaben Wissenschaft, Standardisierung, Prüfung, Zertifizierung und Anwendungsberatung unter einem Dach. Das VDE-Siegel steht dabei für hohe Sicherheitsstandards und Verbraucherschutz.
Der Geruch muss dabei nicht eindeutig nach Fisch riechen. Schäfer stellt klar: „Ob der Geruch dabei fischig, gummiartig, elektrisch oder verbrannter Kunststoff ist, spielt eigentlich eine untergeordnete Rolle.“ Unterschiedliche Kunststoffe in Geräten führen zu unterschiedlichen Geruchsbildungen. „Generell gilt: Wenn etwas verdächtig riecht, muss gehandelt werden.“
Sofortmaßnahmen bei verdächtigen Gerüchen
Wichtig ist, potenziell betroffene Geräte bei spontanem Fischgeruch in der Wohnung sofort außer Betrieb zu nehmen. „Nutzen Sie betroffene Geräte nicht weiter! Ziehen Sie den Netzstecker und schauen Sie in die Bedienungsanleitung nach eventuellen Hinweisen zur Reinigung oder einer Wartung.“ Bei bestimmten Haushaltsgeräten, etwa Heißluftfritteusen, könnten auch mangelnde Reinigung oder Wartung unangenehme Gerüche verursachen.
Auch interessant: Ein gluckernder Abfluss kann ein Warnsignal sein
Wenn die Elektroinstallation betroffen ist
Befindet sich die Ursache in der festen Elektroinstallation, ist besondere Vorsicht geboten. Schäfer rät: „Liegt die Ursache in der Elektroinstallation selbst, versuchen Sie die betroffenen Steckdosen nicht mehr zu nutzen und informieren Sie umgehend den Vermieter.“
Warum sich ein E-Check lohnen kann
Ein professioneller E-Check, angeboten vom Elektrohandwerk, kann in solchen Fällen Sicherheit schaffen. Dabei wird die gesamte Elektroinstallation sowie angeschlossene Geräte normgerecht überprüft.
Angesichts der teils großen Unterschiede bei bestehenden Elektroinstallationen bietet der E-Check eine verlässliche Grundlage für Sanierung oder Weiterbetrieb. „Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch als Kontrolle zwischen zwei Vermietungen oder bei Besitzübergabe, den Fachmann genauer hinschauen zu lassen“, meint Schäfer.

Hinweise, die auf einen Wasserschaden schließen lassen

Rauchmelder selbst prüfen, abschalten, austauschen – was ist erlaubt?

So finden Sie Stromleitungen in der Wand
Regelmäßige Kontrolle beugt Schäden vor
Abschließend betont der Experte: „Gerade bei der Elektroinstallation im Wohnobjekt ist es wichtig, sich von einem Fachmann beraten zu lassen. Eine Immobilie braucht Pflege und Reparaturen.“ Regelmäßige Inspektionen wie der E-Check könnten helfen, Schmorgerüche oder gar Brände frühzeitig zu verhindern.