
9. Juli 2025, 11:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Klein, süß und häufig mit unsichtbaren Rückständen behaftet: Wer Heidelbeeren nur kurz unter Wasser hält, lässt potenzielle Pestizide und Keime oft unberührt. myHOMEBOK verrät, wie man die Früchte mit zwei simplen Mitteln aus dem Haushalt gründlich säubern und auch länger haltbar machen kann.
Im Juli und August ist die Hauptsaison für Heidelbeeren. Zu dieser Zeit sind sie reif und schmecken besonders süß. Ob im Müsli, Kuchen, Smoothie oder einfach so – sie sind vielseitig einsetzbar und ein schmackhafter Genuss. Damit dieser auch wirklich gesund ist, sollte man Heidelbeeren richtig waschen. Denn egal, ob aus dem Supermarkt oder vom Wochenmarkt: Sie können mit Pestiziden und Bakterien versehen sein. Daher ist es mit kurzem Abspülen mit Wasser nicht getan. Stattdessen sollte man sie mit Essig oder Natron reinigen. Das entfernt nicht nur die unsichtbaren Rückstände, sondern kann auch Schimmelbildung aktiv entgegenwirken.
Warum Wasser nicht ausreicht
Ein kurzer Spülgang mit Wasser entfernt zwar Staub und groben Schmutz, doch für eine tiefere Reinigung reicht das nicht aus. Besser ist es daher, die Heidelbeeren mit Essig oder Natron zu waschen. Beide verändern den pH-Wert an der Oberfläche der Heidelbeeren, was zur stärkeren Hemmung des mikrobiologischen Wachstums führt, als das Abspülen mit pH-neutralem Wasser, verrät Lebensmittelwissenschaftler Bryan Quoc Le auf der Seite marthastewart.com.
So wirken Essig und Natron
Um Heidelbeeren richtig zu waschen, eignen sich sowohl Essig als auch Natron – beides Mittel, die so gut wie jeder zu Hause hat. Dabei haben beide Hausmittel unterschiedliche Wirkungsweisen.
Der Vorteil von Essig ist seine saure Wirkung. Durch den niedrigen pH-Wert lösen sich einige Pestizidrückstände auf der Oberfläche der Heidelbeeren und das Bakterienwachstum wird gehemmt. Sowohl weißer Haushaltsessig als auch Apfelessig erfüllen dabei den Zweck, denn nicht die Art des Essigs, sondern der pH-Wert ist entscheidend, so Le. Weißer Haushaltsessig ist aber deutlich günstiger als Apfelessig.
Natron dagegen wirkt auf eine andere Weise. Durch seine basische Eigenschaft können Bakterien neutralisiert werden. Allerdings hinterlässt es bei unzureichendem Abspülen einen leicht bitteren Geschmack. Auch Studien zeigen, dass beide Mittel bestimmte Rückstände wirksam entfernen können, sie stellen jedoch keine Allzwecklösung dar.
DIY-Reinigungsmittel für Heidelbeeren
Sowohl aus Essig als auch aus Natron kann man ganz einfach ein Reinigungsmittel herstellen, um effektiv Heidelbeeren zu reinigen.
Reinigung mit Essig
- Drei Teile kaltes Wasser mit einem Teil weißem Essig in einer großen Schüssel vermischen.
- Heidelbeeren hinzugeben und fünf bis zehn Minuten darin einweichen.
- Anschließend die Beeren vorsichtig mit den Händen bewegen, um Verschmutzungen sanft zu entfernen.
- Unter kaltem Wasser abspülen und auf einem sauberen Tuch oder Küchenpapier ausgebreitet trocknen lassen
Reinigung mit Natron
- Einen Teelöffel Natron in zwei Tassen kaltem Wasser auflösen.
- Die Heidelbeeren darin fünf bis zehn Minuten einweichen und anschließend gründlich abspülen.
- Ebenfalls auf Küchenpapier oder einem sauberen Geschirrtuch ausbreiten und trocknen lassen
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Vorsicht: Die Einweichzeit sollte 15 Minuten nicht überschreiten. Sonst kann die Haut sich zersetzen und die Aromastoffe sich in der Natronlösung auflösen, warnt Lebensmittelwissenschaftler Le.
Das sollte man beim Waschen und Lagern von Heidelbeeren beachten
Heidelbeeren sollten idealerweise erst direkt vor dem Verzehr gewaschen werden. Denn Feuchtigkeit auf der Schale kann die Schimmelbildung beschleunigen. Wer seine gewaschenen Heidelbeeren aber nicht direkt essen möchte, sollte bei der Lagerung darauf achten, dass die Beeren nach dem Waschen gründlich getrocknet sind. Dann können sie in einem luftdurchlässigen Behälter im Kühlschrank gelagert werden.
Wer seine Heidelbeeren einfrieren möchte, sollte sie ebenfalls nach der Reinigung gut trocknen lassen und dann in einer Schicht ausgelegt einfrieren. Anschließend können sie in einen Beutel oder Behälter umgefüllt und im Tiefkühlschrank gelagert werden.

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Spezielle Obst- und Gemüsewaschmittel aus dem Handel bringen laut Le kaum Vorteile. Lediglich Reinigungsmittel mit speziellen Peroxidverbindungen aus der Industrie sind wirksamer. Diese sind für den Verbraucher aber nicht erhältlich. Haushaltsübliche Mittel reichen völlig aus, um Heidelbeeren richtig zu waschen, sagt der Wissenschaftler.