
13. Juli 2025, 13:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Je länger man eine Wohnung bewohnt, desto mehr Gegenstände sammeln sich in den Schränken und Regalen an. Irgendwann wird man dem Bestand kaum noch Herr und verliert den Überblick. Spätestens dann ist es Zeit für eine ausgiebige Entrümpelung. myHOMEBOOK-Autorin Carolin Chytrek verrät, wie man beim Ausmisten der Küche effektiv vorgeht.
Lebensmittel, Geschirr, Töpfe, Besteck, Schüsseln, Elektrogeräte – in kaum einem Raum verstecken sich mehr unterschiedliche Schätze in den Schränken als in der Küche. Um hier den Überblick – vor allem über den verderblichen Vorrat – und eine Grundhygiene beizubehalten, bietet es sich an, in regelmäßigen Abständen gründlich auszumisten. Weil das ziemlich Nerven kosten kann, sollte man beim Entrümpeln der Küche strukturiert vorgehen.
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Küche mit dem Drei-Kisten-System entrümpeln
Die zwei Ziele einer gründlichen Entrümplung heißen: Eine Bestandsaufnahme machen und Platz schaffen. Denn alles, was man nicht mehr benötigt, darf im Zuge des Aufräumens hinausfliegen. Dafür hat es sich bewährt, nach dem Drei-Kisten-System vorzugehen. Bevor man startet, stellt man sich drei Wäschekörbe, Klappkisten oder größere Eimer bereit, die jeweils farblich oder mit einem Zettel markiert werden.
Eine Kiste erhält eine grüne Markierung. Hier werden alle Dinge gesammelt, die bleiben sollen. Eine gelb markierte Kiste wird zum Sammelort für alles, was ggf. verkauft oder verschenkt werden kann, und eine rot markierte Kiste steht für Müll und alles bereit, was später ein für alle Male entsorgt werden soll. Räumt man nun die Schränke oder Regale aus, kann man die Gegenstände direkt in die jeweilige Kiste einsortieren. Das erleichtert den Überblick und das spätere Neugestalten der Stauraumfächer.
Hygiene geht vor
Weil beim Ausmisten ohnehin Schränke und Regale einmal komplett geleert werden, ist es ratsam, alles gründlich zu reinigen und groben Dreck zu entfernen. Besonders auf Regalen kann sich schon in wenigen Monaten eine große Menge an Staub- und Fettpartikeln ansammeln.
Weil man in der Küche mit Lebensmitteln hantiert, sollte man stets auf eine Grundhygiene achten. Vernachlässigt man die Reinigung, haben Bakterien, Viren oder Ungeziefer leichtes Spiel, sich niederzulassen und zu vermehren.
Strukturiert aufräumen
Grundsätzlich kann es helfen, sich beim Ausmisten nach einem klaren Schema zu richten, um geordnet vorzugehen und keine Bereiche auszulassen. Es empfiehlt sich folgende Reihenfolge:
- Lebensmittel
- Gebrauchsgegenstände
- kleine Küchenhelfer
- Küchenelektronik
- Dekoartikel
Lebensmittel
Starten sollte man mit den Lebensmitteln. Nachdem man überall gründlich das Mindesthaltbarkeitsdatum kontrolliert und geprüft hat, was man darüber hinaus noch behalten möchte, kann man offene Packungen ins Visier nehmen. Diese werden erstens schneller schlecht oder ranzig, bieten aber auch Lebensmittelmotten einen perfekten Nistplatz.
Wer kann, sollte den Inhalt lieber in eine Glasdose oder ein verschließbares Vorratsglas umfüllen. So schafft man Platz und mehr Ordnung im Schrank. Positiver Nebeneffekt: Wer einmal alles kontrolliert hat, weiß, was im Vorrat fehlt und kann direkt eine Einkaufsliste bestücken. Und vielleicht inspiriert der Einblick dazu, mal wieder etwas Ausgefallenes zu kochen.
Gebrauchsgegenstände und kleine Küchenhelfer
Im zweiten Schritt sind die Gebrauchsgegenstände, also Teller, Tassen, Besteck, Schüsseln und Spülequipment an der Reihe. Weil diese fast täglich in Benutzung sind, lohnt es sich, zu überprüfen, was man wirklich braucht und was nicht.
Von Tassen beispielsweise, aus denen man schon jahrelang nicht mehr getrunken hat, die sich ganz hinten im Schrank verstecken und nicht gerade einen emotionalen Wert haben, kann man sich möglicherweise trennen. Dadurch entsteht neuer Platz für neue schöne Dinge. Auch kann in diesem Zuge geprüft werden, welche Utensilien ausgetauscht oder nachgekauft werden sollen.
In der Schublade, in der Schneebesen, Kelle und Co. gelagert werden, herrscht oft größtes Chaos. Wer Lust hat, kann die Koch- und Backhelfer sortieren und spart danach effektiv Zeit am Herd, weil das lange Suchen entfällt.
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Küchenelektronik
Ist es wirklich notwendig, einen Sandwichmaker zu behalten, der schon seit einem Jahr nicht mehr hervorgekramt wurde? Oder hat man gar vergessen, dass man ihn besitzt? Fragen wie diese schießen einem durch den Kopf, wenn man sich einen Überblick über die elektronischen Küchengeräte verschafft. Hier lohnt es sich, gegebenenfalls nur die wichtigsten Geräte in der Küche zu behalten und mit solchen, die man seltener benutzt, in Keller oder Abstellraum auszuweichen.
Deko
Erst, wenn alle anderen Regale und Schränke neu sortiert wurden, sollten die eher unwichtigeren Dekogegenstände ausgemistet werden. So hat man einen guten Überblick, wie viel Platz bleibt, um sie neu zu verstauen und wo man womöglich einsparen muss. Auch hier gilt: Alles, was defekt oder stark abgenutzt ist, fliegt. Fühlt sich befreiend an, oder?

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Richtig entsorgen
Wenn man richtig ausgemistet hat, sollten die drei Kisten am Ende ungefähr gleich voll sein. Alles, was nicht kaputt und noch in Ordnung ist, kann an Bekannte verschenkt, an Bedürftige gespendet oder auf Internet-Plattformen oder Flohmärkten weiterverkauft werden. Wer verkaufen möchte, sollte die günstige Situation nutzen, direkt Fotos schießen und alles inserieren. Im Nachgang schiebt man diese Dinge eher auf und die Kiste gerät im Abstellraum oder Keller zwischengelagert in Vergessenheit.
Kaputte Gegenstände oder Elektrogeräte sollte man fachgerecht entsorgen. Wichtig: Porzellan und Trinkgläser gehören nicht in den Glascontainer, sondern in den Restmüll. Größere Mengen können zum Wertstoffhof gebracht werden. Auch für Elektroschrott ist der Wertstoffhof genau der richtige Ort. Lebensmittelreste sollten je nach Eigenschaft weggeschmissen werden. Alles, was pflanzlich ist, darf auf den Kompost, der Rest (auch flüssige, verpackte Lebensmittel) in den Restmüll.