
3. Mai 2025, 12:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Küchenschwämme, feuchte Lappen und Geschirrtücher gelten als wahre Keimschleudern. Trotz möglicher gesundheitlicher Gefahren wechseln viele Haushalte diese Dinge viel zu selten. Eine Umfrage zeigt: Die meisten unterschätzen das Risiko.
Hat man auf die Frage, wann man Küchenlappen, Schwamm oder Geschirrtuch das letzte Mal ausgetauscht hat, keine schnelle Antwort parat, wird es vermutlich schon etwas länger her sein, als es Hygiene-Experten empfehlen. Aber das kann sich rächen. Denn in feuchten Tüchern und Schwämmen können sich laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) krank machende Keime schnell vermehren. Viele Haushalte sehen aber offenbar dieses Risiko nicht und tauschen Küchenschwamm, Lappen und Co. zu selten.
Übersicht
Infektionen durch verkeimte Lappen vermeiden
Wer feuchte Küchenschwämme oder Tücher zu selten wechselt, der riskiert Erkrankungen. Möglich sind etwa Magen-Darm-Beschwerden. Das BfR rät deshalb, Spüllappen oder Küchenhandtücher oft zu wechseln – wenigstens einmal pro Woche.
Doch diesen Rat beherzigen nicht alle, das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage, für die 2673 Personen aus der Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich befragt wurden. Dabei kam heraus, dass Küchentextilien häufig länger im Einsatz sind, als empfohlen.
Viele tauschen Küchenschwamm zu selten
Gerade beim Küchenschwamm sind die Befragten besonders nachlässig. Demnach tauscht ihn mehr als jeder Zweite seltener als einmal pro Woche. 26 Prozent wechseln alle zwei bis drei Wochen, 16 Prozent einmal im Monat, 13 Prozent sogar noch seltener.
Aber immerhin: Für 2 Prozent der Befragten gilt der Grundsatz „Neuer Tag, neuer Schwamm“ – sie tauschen täglich. Und für 12 Prozent muss es mehrmals die Woche ein frisches Exemplar ein.
Bei den Küchenlappen gehen die Befragten dagegen deutlich vorbildlicher vor: 10 Prozent gaben sogar an, ihn täglich auszutauschen. 36 Prozent wechseln mehrmals pro Woche. Ähnlich groß ist der Anteil der Befragten (32 Prozent), bei denen es jede Woche einen frischen Lappen gibt. Nur 17 Prozent wechseln seltener.
Und auch beim Küchenhandtuch zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Dieses wechseln 38 Prozent der Befragten einmal bzw. mehrmals pro Woche. 9 Prozent tauschen das Handtuch sogar täglich aus. Nur 14 Prozent tauschen das Geschirrtuch seltener als einmal pro Woche.
Nach der Benutzung richtig aufhängen
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt außerdem eine Empfehlung, wie es nach der Nutzung von Geschirrtuch oder Lappen weitergehen sollte: Die Textilien sollten nie zusammengeknüllt und feucht liegen bleiben, sondern besser aufgeschüttelt und so hingelegt oder aufgehängt werden, dass sie gut trocknen können. Benutzte Tücher sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, rät das BfR.
Die Umfrage hat YouGov Schweiz im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus vom 24. bis zum 31. Januar 2025 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 2673 Personen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien.

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Ungeahnte Keime in der Küche
Aber nicht nur Küchenschwamm und Co. sind wahre Keimschleudern. Es gibt in der Küche noch weitere Orte, an denen Keime lauern können. Das sind unter anderem der Bereich rund um die Küchenspüle, aber auch Griffe von Küchengeräten. Welche ungeahnten Bereiche noch betroffen sein können, lesen Sie hier.
Mit Material der dpa