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Experten warnen

Manche Küchenutensilien aus Kunststoff können Gesundheit gefährden

Küchenutensilien
Küchenutensilien aus bestimmten Kunststoffen können sich negativ auf die Gesundheit auswirken Foto: Getty Images
Lars Lubienetzki
Lars Lubienetzki Autor

29. April 2025, 12:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Kochlöffel, Pfannenwender, Schneebesen, Suppenkellen oder Muffin-Förmchen aus Kunststoff sind durchaus praktisch. Backen, braten oder kochen – alles kein Problem. Die Reinigung der Küchenhelfer aus Kunststoff geht ebenso leicht von der Hand. Nur lösen sich bei höheren Temperaturen winzige Teilchen und gehen in das Essen über. myHOMEBOOK hat für diesen Artikel mit Experten über die Folgen gesprochen.

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bereits vor einiger Zeit Küchenutensilien aus Polyamid untersucht. Der Kunststoff besteht aus Polymerketten. Bei der Herstellung können kleinere Teile entstehen, die sogenannten Oligomere. Diese Oligomere können sich unter bestimmten Bedingungen aus den Küchenutensilien lösen und werden anschließend über das Essen aufgenommen.

Oligomere gelangen über Küchenutensilien in die Nahrung

Bis zu einem geringen Grad stellt das kein Problem dar. Aber: „Wenn unsere Studien toxische Effekte anzeigten, dann nur in einem Bereich weit oberhalb dessen, was wir über die Nahrung gewöhnlich aufnehmen“, berichtet Anja Garms vom BfR über die Untersuchungsergebnisse. Oligomere, die aus Küchenutensilien austreten, schädigen immerhin nicht die Erbsubstanz. In höheren Dosen aufgenommen können allerdings gesundheitliche Folgen in Leber oder Schilddrüse auftreten.

Empfehlungen an Hersteller und Verbraucher

Das BfR hat deswegen eine Empfehlung an Hersteller solcher Küchengegenstände aus Polyamid ausgesprochen. Demnach sollte die Menge an freigesetzten Oligomeren vorsorglich nicht mehr als fünf Milligramm pro Gegenstand überschreiten. Gleichzeitig gaben die Experten den Rat, die Produktion solcher Küchenutensilien aus Kunststoff zu optimieren.

„Beim BfR verfügen wir über keine aktuellen Daten zu entsprechenden Freisetzungsmengen“, erklärt Anja Garms. „Deswegen hatten wir nach unserer Untersuchung angemerkt, dass für eine vollumfängliche Risikobewertung bestimmte Studien fehlen.“

Leider gibt es bis heute keine näheren Erkenntnisse darüber, ob sich die Hersteller an die Empfehlungen des BfR gehalten haben. „Daher unser Tipp an Verbraucher: Die Kontaktzeit möglichst kurz zu halten, also zum Beispiel die Suppenkelle aus Polyamid beim Kochen oder Warmhalten der Suppe nicht im Topf stehen lassen“, rät die BfR-Expertin. Das gilt insbesondere bei Temperaturen über 70 Grad, die üblicherweise beim Kochen oder Backen überschritten werden.

Auch interessant: Wie man Mikroplastik beim Teekochen vermeiden kann

Alternativen aus anderen Materialien

Da Hersteller von Löffeln oder Kellen aus Kunststoff nicht verpflichtet sind, die Verwendung von Polyamid anzugeben, sollten Koch- und Backfans am besten gleich auf andere Materialien umsteigen. Im Handel gibt es genügend Alternativen aus Edelstahl, Glas, Holz oder Keramik.

Vor allem Schüsseln aus Keramik oder Glas sind sehr hitzebeständig und eignen sich als Ersatz für Gefäße aus Kunststoff, um etwa Essen in der Mikrowelle aufzuwärmen. Beim Backen von Muffins gibt es genügend Förmchen aus Papier. Die kommen in vielen Varianten daher, bunt bedruckt, mit lustigen Motiven oder, wer es schlicht mag, ganz in weiß.

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Gefahr durch Flammschutzmittel?

Übrigens: Kürzlich gab es Warnungen vor schwarzen Kellen, Löffeln oder Pfannenwendern. Diese werden meistens aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Verschiedene Studien in den USA und den Niederlanden hatten gezeigt, in diesen recycelten Küchenutensilien können sich giftige Flammschutzmittel befinden. Diese Stoffe werden häufig zugesetzt, damit Materialien nicht so leicht in Brand geraten.

Allerdings hat die „Stiftung Warentest“ nach Bekanntwerden der Studien einige schwarze Pfannenwender unter die Lupe genommen. Darunter waren Modelle von bekannten Marken wie Ikea, Tupperware, Fackelmann, Tefal und WMF, aber auch Kunststoffwender günstigerer Anbieter wie Kik, Tedi und Temu. Das beruhigende Ergebnis: Flammschutzmittel konnten nicht nachgewiesen werden.

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