
1. Mai 2025, 6:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die eigenen vier Wände sind ein Ort des Rückzugs und der Sicherheit. Sie können aber zur tödlichen Falle werden. Denn im Haushalt passieren die meisten Unfälle.
Wer rund um das Thema „Unfälle im Haushalt“ recherchiert, stößt auf überraschende Zahlen. Jährlich ereignen sich rund 2,8 Millionen in deutschen Haushalten. Und um die 8000 Menschen verlieren dabei ihr Leben. Das sind deutlich mehr Tote, als jährlich im Straßenverkehr zu beklagen sind.
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Die tatsächliche Zahl dürfte noch höher sein
Wie den Seiten bundesdeutscher Versicherer zu entnehmen ist, dürfte die Zahl der Unfälle noch höher sein. Denn um in der Statistik aufzutauchen, muss der Unfall zu einer behandlungswürdigen Verletzung oder Krankschreibung geführt haben. Doch viele kleinere Verletzungen, wie Schnittwunden beim Umgang mit Werkzeugen oder Messern, behandeln die betroffenen Personen selbst. „Pflaster darauf und weiter geht’s“: Der glimpflich verlaufende Unfall hinterlässt keine Spuren in der Statistik.
Die häufigsten Arten von Unfällen im Haushalt
Die Unfallursachen haben die Versicherungsunternehmen gleichfalls ausgewertet. Und dabei ergibt sich eine eindeutige Reihenfolge:
- Zu den häufigsten Unfallursachen im Haushalt gehören mit 60 Prozent Stürze. Typisch sind hier etwa das Ausrutschen auf nassen Fußböden, das Stolpern über Gegenstände und auch Treppenstürze. Diese können besonders schwerwiegende Verletzungen verursachen.
- Stich- und Schnittverletzungen kommen mit 15 Prozent an der zweiten Stelle. Oft sind sie die Folge beim Umgang mit scharfen Messern oder Küchenutensilien. Auch zerbrochenes Glas verursacht häufig das Verletzungsbild.
- Noch 10 Prozent aller Unfälle machen Verbrennungen und Verbrühungen aus. Kochendes Wasser, heißes Öl und unsachgemäßer Umgang mit Feuer stecken dahinter.
Vergiftungen durch Medikamente oder Chemikalien sowie Erstickungsanfälle (etwa durch das Verschlucken von Gegenständen bei Kleinkindern) sind gleichfalls statistisch relevant.
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Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Ein tieferer Blick in die Statistiken fördert auch Unterschiede zwischen Alterskohorten und den Geschlechtern zutage. Weniger überraschend dürfte die Tatsache sein, dass Kinder unter fünf Jahren von Vergiftungen, Verbrennungen und Erstickungsanfällen besonders gefährdet sind. Hier spielen die Neugier und das fehlende Bewusstsein für die Gefahr die entscheidende Rolle.
Bei Erwachsenen zeigt sich, dass Männer häufiger schwere Unfälle bei handwerklichen Tätigkeiten oder im Umgang mit technischen Geräten erleiden. Frauen hingegen verletzen sich statistisch gesehen öfter bei der Hausarbeit, insbesondere in der Küche oder beim Putzen. Somit scheinen hier die „typischen“ Geschlechterrollen bislang nicht überwunden zu sein.

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Tipps zur Vermeidung von Unfällen im Haushalt
Bereits mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen und Änderungen von Gewohnheiten lassen sich viele Unfälle vermeiden.
Das hilft gegen Stürze
- Teppichränder oder Läufer sollten befestigt werden.
- Beim Fensterputzen besser nicht auf die Fensterbank stellen.
- Einen frisch gewischten Fußboden erst betreten, wenn er getrocknet ist.
- Statt eines Stuhls besser eine standfeste Leiter verwenden, um an Gegenstände außerhalb der eigenen Reichweite zu kommen.
- Kabel nicht quer über den Fußboden verlegen.
Unfälle mit Kindern vermeiden
- Treppen- und Balkon-Schutzgitter anbringen.
- Kinder nie in der Nähe von offenen Fenster- oder Balkontüren unbeaufsichtigt lassen.
- Scheren und Messer immer wegräumen, damit Kinder nicht herankommen.
Schnitt- und Brandunfälle verhindern
- Messer mit der Spitze nach unten in den Besteckkasten der Spülmaschine stellen.
- Außerdem im Besteckkasten mit den Griffen nach vorn.
- Beim Schneiden auf eine rutschfeste Unterlage achten.
- Gemüsehobel bitte nur mit dem Restehalter verwenden.
- Elektrische Geräte wie einen Mixer nur reinigen, nachdem der Netzstecker gezogen wurde.
- Griffe von Töpfen, Pfannen und Wasserkochern nach hinten drehen.