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Schäden vermeiden

So übersteht die Waschmaschine einen Umzug

Waschmaschine Umzug
Damit die Waschmaschine beim Umzug nicht beschädigt wird, sollte man Vorkehrungen treffen Foto: Getty Images

5. Juli 2025, 6:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Beim Transport einer Waschmaschine im Rahmen eines Umzugs kann viel falsch laufen. Im schlimmsten Fall funktioniert die Maschine in der neuen Wohnung nicht mehr richtig und muss erst repariert werden. Was zu tun ist, damit es gar nicht so weit kommt, verrät myHOMEBOOK-Autor Stephan Lamprecht in diesem Artikel.

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Wer schon einmal umgezogen ist, weiß, dass der Transport der Waschmaschine zu den unliebsamen Aufgaben gehört. Die Begeisterung eventueller Helfer nimmt ebenfalls spürbar ab. Das liegt an dem konstruktionsbedingt erstaunlich hohen Gewicht der Maschine. Es lässt das Gerät auch viel robuster erscheinen, als es tatsächlich ist. Denn der unsachgemäße Transport kann die Waschmaschine beim Umzug dauerhaft schädigen.

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Achtung, Transportsicherung!

Wird eine neue Waschmaschine geliefert und angeschlossen, lassen die Transportmitarbeiter üblicherweise in einer Tüte ein paar Gerätschaften zurück, in deren Zentrum sich eine massive Schraube befindet. Häufig sind die Teile auch deutlich mit der Farbe Rot gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um die Transportsicherung, die der Hersteller direkt im Werk angebracht hat. Alle Waschmaschinenhersteller empfehlen, diese Originalteile gut aufzubewahren. Was bedeutet, dass sie an einem Platz lagern sollten, den sich die neuen Besitzer gut merken können.

Vermutlich ist auch jedem schon einmal passiert, dass er beim Aufräumen von Keller oder Werkstatt auf Schrauben, Bolzen und andere Metallteile gestoßen ist, deren Verwendungszweck unbekannt schien. Deswegen ist es mehr als empfehlenswert, die Transportsicherung zusätzlich zu beschriften. Und zwar am besten auch direkt mit dem Namen und dem Modell der Maschine. Nicht, dass am Ende eine erkleckliche Sammlung im Keller zu finden ist und niemand mehr entscheiden kann, welche Sicherung nun eigentlich in welche Maschine gehört. Denn eine Norm für diese Sicherungen gibt es nicht. Diese Originalteile passen zum jeweiligen Gerät perfekt und sind im Falle eines Umzugs unverzichtbar.

Warum Transportsicherungen so wichtig für die Maschine sind

Die Konstruktion verschiedener Waschmaschinenmodelle unterscheidet sich nicht sonderlich. Im Inneren befindet sich ein Bottich, in dem die Lauge läuft. Im Inneren des Bottichs rotiert der für alle Nutzer sichtbare Teil, die Waschtrommel. Gerade beim Schleudern entstehen beeindruckende Fliehkräfte. Damit die Maschine nicht so stark vibriert und auch außen und innen alles an seinem Platz bleibt, sind im Inneren Federn und Stoßdämpfer verbaut.

Eine wichtige Rolle spielen hier eine Reihe von Gegengewichten, die theoretisch an jeder Stelle der Maschine angebracht sein können. Sie sorgen übrigens dafür, dass die Waschmaschine im Vergleich zu anderen Geräten ähnlicher Größe deutlich schwerer ist. Ohne eine Transportsicherung können sich beim Transport die beweglichen Teile frei in der Maschine bewegen.

Darauf ist aber die gesamte Konstruktion nicht ausgelegt. Die Stoßdämpfer und Federn sind für die Belastung während des Waschens dimensioniert und nicht für ruckhafte Bewegungen, wie sie etwa beim Tragen oder Transport mit einer Sackkarre über Treppenstufen auftreten könnten. Ohne die Transportsicherung können diverse Probleme auftreten:

  • Die Trommel beziehungsweise der Bottich stoßen gegen die Außenwände. Durch den Zug könnten Federn überdehnen oder sogar reißen.
  • Empfindlich sind aber auch die verschiedenen Lager, die für die Bewegungen im Inneren benötigt werden. Diese vertragen einseitige Bewegungen ebenfalls nicht sonderlich gut.
  • Stöße könnten aber auch auf die Laugenpumpe auswirken. Schon ein durch einen schlagenden Bottich ausgelöste Haarrisse im Pumpengehäuse führen zu Lecks.

Das alles verhindert die Transportsicherung, weil sie das Schwingen unterbindet. Übrigens: Der Einsatz von Transportsicherungen kann auch direkten Einfluss auf den Versicherungsschutz des Umzugsgutes haben, sofern ein professionelles Unternehmen damit beauftragt wird. Die Firma kann die Übernahme von Schäden ablehnen, sofern die Maschine ohne Sicherung transportiert werden muss.

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Und wenn die Transportsicherung fehlt?

Unabhängig davon, ob nun mit privaten Helfern oder Umzugsfirma: Die erste Wahl für den Schutz der Maschine bleiben die zum Gerät passenden Sicherungen. Es ist zu empfehlen, rechtzeitig vor dem Umzug die Originalteile herauszulegen oder bei den Herstellern Ersatz zu bestellen. Die Shops der Produzenten listen üblicherweise über Jahre passende Sicherungen.

Sind diese nicht zu beschaffen, heißt es improvisieren. Das ist allemal besser, als die Maschine völlig ohne Sicherung zu bewegen.

  • Mit langen Schlossschrauben und Unterlegscheiben kann eine Sicherung improvisiert werden.
  • Zeitaufwändiger, weil das Gehäuse der Maschine zu öffnen ist, ist die Möglichkeit, eine oder mehrere Umzugsdecken fest um die Trommel zu wickeln.
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So wird der Transport einer Waschmaschine vor dem Umzug vorbereitet

Der Transport einer Waschmaschine bei einem Umzug ist nicht ganz trivial. Konstruktionsbedingt befindet sich immer etwas Wasser in der Maschine. Läuft dies während des Tragens auf der Treppe aus, besteht Unfallgefahr. Zudem sind neben der Trommel weitere bewegliche Teile vorhanden, die für Komplikationen sorgen können. Wer systematisch den Transport vorbereitet, hat die besten Chancen darauf, dass die Maschine und die Helfer heil am Ziel ankommen.

  1. Zunächst wird die Wasserzufuhr am Wandanschluss gesperrt.
  2. Anschließend die Schläuche am Zu- und Ablauf abklemmen. Vorsicht: In beiden befindet sich Restwasser. Das sollte mit einem Eimer aufgefangen werden.
  3. Wer auf Nummer sicher gehen will, umwickelt die offenen Enden mit Lappen und fixiert diese mit Gummiband oder Schnüren.
  4. Im nächsten Schritt wird nach Anleitung der Maschine das Flusensieb geöffnet und das Wasser daraus aufgefangen. Das können schon mal ein bis zwei Liter sein. Entsprechend groß sollte das Auffanggefäß sein.
  5. Um auch den Rest zu erwischen, kippen zwei Personen die Maschine leicht nach vorn, bis tatsächlich kein Wasser mehr kommt.
  6. Die Maschine wird dann einmal trocken abgewischt, damit sie nicht aus den Händen rutschen kann.
  7. Erst jetzt werden die Transportsicherungen eingeschraubt. Die Trommel darf sich bei einer Prüfung nicht mehr bewegen. Tut sie dies noch, sind die Sicherungen nicht fest genug geschraubt.
  8. Schließlich wird alles, was sich unbeabsichtigt bewegen lässt, mit Paketklebeband fixiert. Die Schläuche mit dem Gehäuse verkleben, Waschmittelfach und Tür ebenfalls mit Klebeband sichern.

Wichtig: Die Waschmaschine sollte immer aufrecht transportiert werden. Das Gebilde sieht von außen zwar wie ein geschlossenes System aus, ist aber erstaunlich offen konstruiert. Und die Restfeuchtigkeit lässt sich nicht vollständig aus dem Gehäuse ziehen. Insofern könnte etwas Wasser in Richtung Bedienfeld laufen, wo sich die Elektronik befindet. Wasser und Elektronik harmonieren bekanntlich aber nicht.

Themen Bad Umzug

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