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Kreativ und pädagogisch sinnvoll

Warum Sie Kinderzimmer nie fertig einrichten sollten

Sie wollen das Zimmer Ihres Kindes einrichten? Eine Kuschelecke darf da auf keinen Fall fehlen.
Sie wollen das Zimmer Ihres Kindes einrichten? Eine Kuschelecke darf da auf keinen Fall fehlen. Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

19.09.2019, 14:50 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

An der weißen Wand ist noch Platz? Die Möbel sind gebraucht und bunt zusammengewürfelt? Das Kinderzimmer ist so gar nicht instagramtauglich? Perfekt, denn unfertige Kinderzimmer tun den Kleinen gut, meint Dipl.-Designerin Juana Fritsch. myHOMEBOOK verriet sie, wie Sie Kinderzimmer kreativ, clever und sinnvoll einrichten können.

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Das Einrichten des Kinderzimmers möchte gut überlegt sein. Klar, hat es doch einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Wenig verwunderlich also, dass viele Eltern mit großer Freude, viel Energie und noch mehr Aufwand das Kinderzimmer gestalten. Pastellfarben, viele feste Einbauten, Wandtattoos, Bildergalerien oder gleich komplette Erlebniswelten mit Kletterwänden: Ein Blick auf aktuelle Trends und Instagramseiten offenbart stilvoll anmutende, durchdesignte Kinderzimmer. „Alles ist aufeinander abgestimmt und eigentlich fertig. Das Zimmer darf dann von den kleinen Bewohnern vorsichtig benutzt werden“, so das Empfinden der Designerin.

Ein gern gegebener, hilfreicher Tipp: Stellen Sie sich das Kinderzimmer einfach als eine Art Leinwand vor. Auf dieser kann sich das Kind täglich aufs Neue kreativ austoben. Mit Bilderschienen, bemalbaren Wänden, Materialien zum Basteln, Höhlenbauen oder Verkleiden dürfte das spielend einfach sein.

Kinder malen an einer Kreidewand
Hier ist das Malen an der Wand gern gesehen: Kinderzimmerwände können Sie mit Tafelfarbe im Nu in eine Tafel verwandeln Foto: Getty Images

Auch interessant: 5 Kriterien, die bei Kindermatratzen eine wichtige Rolle spielen

Welche Möbel gehören unbedingt ins Kinderzimmer?

Unzählige Einrichtungs- und Gestaltungsvorschläge machen es Eltern alles andere als leicht, sich den Trends, fast schon Normen, zu entziehen. Geht es an die Auswahl der Möbel fürs Kinderzimmer, empfiehlt die Berliner Dipl.-Designerin Juana Fritsch leichte und einfache Möbel in neutralen Farben, gern auch gebraucht. „Die Möbel sollen dem Kind dienen und nicht als teure Errungenschaften nur eingeschränkt nutzbar sein.“

Für die Grundausstattung des Kinderzimmers reicht es, sich auf folgende Möbelstücke zu konzentrieren:

  • ein Bett mit Nachttisch und Leselicht
  • ein Schrank für die Kleidung
  • ein Schrank oder Regal für Spielsachen und Bücher
  • Tisch und Stuhl in kindgerechter Größe

Idealerweise wird ein Kinderzimmer einmal einrichtet, um dann bei Bedarf mit wenig Aufwand flexibel umgestaltet werden zu können. Daher der Rat der Expertin:

„Kinderzimmermöbel sollten keine Einbaumöbel sein. Die Bedürfnisse und Vorstellungen Heranwachsender ändern sich sehr schnell. Ohne Einbaumöbel ist es einfacher, dem neuen Geschmack Rechnung zu tragen. Wände können leichter neu gestrichen und Möbel einfacher neu angeordnet werden. So können Sie die vorhandenen Dinge den neuen Ansprüchen und Wünschen anpassen. Die Kosten bleiben überschaubar und es gibt weniger Diskussionen mit den Teenies.“

Vom Kinderbett zum Schreibtisch, vom Wickeltisch zur Kommode: Praktisch wie nachhaltig zugleich sind mitwachsende, größenverstellbare Möbel. Schon mit wenigen Handgriffen lassen sie sich umbauen und den jeweiligen Entwicklungsschritten des Kindes anpassen.

Ein besonders beliebtes und vielseitig einsetzbares Möbelstück ist das Hochbett. Ob als platzsparendes Doppelstockbett für Geschwister oder als multifunktionaler Spielraum: Ein Hochbett ist nicht nur praktisch. Es lädt auch wunderbar zum fantasievollen Spielen ein.

Die Tücke der Themenzimmer

Ob Prinzessin, Feuerwehr oder Kinderserienhelden: Themenzimmer stehen bei Kindern hoch im Kurs. So schnell die Begeisterung kommt, so schnell kann sie jedoch auch wieder verfliegen. Um daher für schnell wandelnde Interessen des Nachwuchses gewappnet zu sein, empfiehlt sich eine neutrale Zimmergestaltung. Verzichten Sie auf aufwendige Wandbilder und Möbel im gerade gefragten Themendesign.

Dekorieren Sie stattdessen das Kinderzimmer mit passenden Accessoires, Textilien, Bildern und austauschbaren Deko-Elementen. Auf diese Weise lässt sich das Kinderzimmer immer wieder umgestalten. Das schont den elterlichen Geldbeutel, Nerven und Mühen gleichermaßen.

Mädchen malert mit blauer Farbrolle
Ab wann Sie Ihr Kind aktiv in die Gestaltung seines Kinderzimmers mit einbeziehen können, hängt immer vom Kind selbst ab: „Sobald das Interesse besteht, sein eigenes Umfeld zu gestalten und zu organisieren, sollten Eltern dies unterstützen und umsetzen – sofern es machbare Ideen sind“, empfiehlt Designerin Juana Fritsch. Foto: Getty Images

Weniger ist mehr – vor allem beim Einrichten des Kinderzimmers

Ob Möbel, Spielzeug oder Wandgestaltung: Weniger ist mehr. Diesen Grundsatz kann die Designerin bei der Einrichtung und Gestaltung des Kinderzimmers nur empfehlen.

Beim Kauf von Möbeln und bei der farblichen Wandgestaltung sind die Räume meist leer. Vergessen werden an dieser Stelle oftmals all die bunten Spielzeuge und Bücher, die später ins Kinderzimmer einziehen werden. Wenn dann Wandgestaltung und Spielzeug aufeinandertreffen, kann der gesamte Raum schnell überladen wirken.

Es empfiehlt sich daher, beim Gestalten der Wände auf ein freundliches, beruhigendes Farbkonzept zu achten. Mehr dazu lesen Sie hier:

Kinderzimmer mit viel Stauraum einrichten

Sie wollen Ihren Kindern Ordnung und Verantwortung für die eigenen Sachen vermitteln? Dann sorgen Sie unbedingt für genügend und vor allem erreichbaren Stauraum. Nur, wenn alles seinen Platz hat, kann auch wirklich aufgeräumt werden. Das gilt für die gesamte Wohnung. Beim Einrichten des Kinderzimmers ist es aber von noch größerer Bedeutung, da sich hier verschiedene Bereiche einen Raum teilen müssen.

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Ein Kinderzimmer – viele Zonen

Je nach Größe des Kinderzimmers, den Wünschen Ihres Kindes und den räumlichen Bedingungen, können Sie das Kinderzimmer in unterschiedliche Bereiche gliedern:

  • Schlafen und Ankleiden
  • Lesen und Kuscheln
  • Lernen
  • Stauraum
  • einen Bereich für Hobbys, z. B. Turnen, Basteln oder Musizieren

Sollte das Kinderzimmer kleiner ausfallen, was meistens der Fall ist, können Sie auch verschiedene Zonen zusammenfassen, z. B.:

  • Schlafen, Lesen und Kuscheln
  • Lernen, Hobby und Stauraum

Von einem Fernseher im Kinderzimmer rät die Designerin übrigens ab. So haben die Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder besser im Blick.

Ob Kinderspielzelt, Hängesessel, weicher Teppich oder Spielmatratze: Eine lauschige Ecke lädt zum Kuscheln, Vorlesen oder Träumen ein und darf dagegen in keinem Kinderzimmer fehlen.

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Ein Zimmer, zwei Kinder – Geschwisterzimmer einrichten

Das Einrichten des Kinderzimmers kann durchaus herausfordern. Noch kniffliger ist es allerdings, wenn Geschwister sich ein Zimmer teilen. Die hierbei wichtigste Empfehlung der Designerin:

„Egal wie alt die Kinder sind, jedes sollte seinen eigenen Bereich haben.“ Auf diese Weise lernen sie Abgrenzung und damit den Respekt vor anderen Menschen. Zugleich bestärkt es Geschwister, Verantwortung für die eigenen Dinge zu übernehmen.

Auch Kinder haben bereits eigene, individuelle Ansprüche an Ordnung und unterschiedliche Interessen. Wesentlich harmonischer geht es im Kinderzimmer zu, wenn sie diese in eigenen, getrennten Bereichen ausleben können.

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