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Tipps vom Profi

Vom Kinder- zum Jugendzimmer – so gelingt die Einrichtung

Ein Jungendzimmer mit Bett, Schreibtisch am Fenster, einem Teppich und offenen Regalen
Worauf gilt es beim Einrichten eines Jugendzimmers zu achten und wie viel Mitspracherecht haben dabei eigentlich die Eltern? myHOMEBOOK hat die Interior Designerin Juana Fritsch gefragt, wie der Übergang vom Kinder- zum Jugendzimmer gelingt. Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

27.12.2019, 11:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die kindliche Motivtapete ist alles andere als cool? Die Einrichtung im Prinzessinnen- oder Feuerwehrdesign einfach nur noch peinlich? Wenn der Nachwuchs nicht nur den Kinderschuhen, sondern auch dem Kinderzimmer entwächst, wird es Zeit für ein Makeover.

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Gedanklich hat man eben erst das Baby- oder Kinderzimmer eingerichtet. Doch ehe man sich versieht, sind sie vorbei – die Zeiten von Weltraumtapete, Spielzeugkiste und Kuscheltieren. Mit dem Großwerden ändert sich nicht nur der Geschmack. Auch die Bedürfnisse des Nachwuchses an den eigenen Raum wandeln sich. Höchste Zeit also, das Kinderzimmer in ein Jugendzimmer umzugestalten. Doch in Sachen Einrichtung unterscheiden sich nicht selten die Geschmäcker von Eltern und Teenie erheblich. Gut so, findet Interior Designerin Juana Fritsch. Warum dies wichtig ist und wie das Einrichten eines Jugendzimmers konflikt- und stressfrei gelingt, verriet sie myHOMEBOOK.

Tschüss Kinderzimmer, hallo Jugendzimmer!

Beim Einrichten eines Jugendzimmers startet man, anders als bei einem Baby- oder Kinderzimmer, selten bei null. In wenigen Schritten gelingt die Umgestaltung jedoch unkompliziert:

  1. Aussortieren: Die Berliner Dipl.-Designerin empfiehlt, unbedingt mit dem Aussortieren von ausgedientem Spielzeug und nicht mehr benötigten Besitztümern des Teenies zu starten. Entsorgt werden muss dabei nicht unbedingt gleich alles, was nicht mehr gefällt. Im Keller zwischengelagert, lassen sich mitunter bei einigen Dingen sicherlich noch neue Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten festlegen. Ansonsten gilt: Lieber weiterverkaufen, statt wegwerfen. Das bessert auch gleich das Taschengeld auf.
  2. Gestaltungsthema: Falls gewünscht, kann im nächsten Schritt ein Gestaltungsthema gefunden und festgelegt werden. Wer sich unsicher beim Entwickeln des Raumkonzeptes ist oder individuelle Lösungen wünscht, kann dabei professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Vorteil dieser: „Ein Einrichtungsberater kann sehr gut als Mediator genutzt werden, wodurch der Prozess meist stress- und konfliktfreier wird“, so Juana Fritsch. Ein weiterer, praxiserprobter Tipp der Interior Designerin: „Bitte nur im Jetzt denken und umsetzen! Für längere Zeiträume zu planen und zu gestalten ist nicht sinnvoll. Das hindert an Entwicklung und leichter Veränderung und wird von der Lebenswirklichkeit nur eingeholt.“
  3. Umsetzung: Steht das Konzept, kann die gemeinsame Umsetzung starten. Wichtig dabei: „Beziehen Sie den Teen unbedingt mit ein! Beim Mitmachen erobert er sein eigenes Reich und es entstehen Wertschätzung und Achtung vor handwerklicher Arbeit. Das Selbstgemachte ist immer das Beste!“ Machbare Aufgaben und Verantwortung daher ruhig an den Nachwuchs übertragen. Je nach Fertigkeit können diese mit oder ohne elterliche Kontrolle umgesetzt werden. Mögliche Tätigkeiten wären: Kleidung und Bücher aussortieren, Tapete abreißen, eine Wand farbig streichen, Folien kleben etc.

Ein Zimmer – viele Funktionen

Ähnlich wie beim Einrichten des Kinderzimmers, ist es sinnig, das Jugendzimmer – je nach Größe des Zimmers, den Wünschen des Teens und den räumlichen Begebenheiten – in verschiedene Bereiche zu gliedern. Möglich wären Bereiche zum:

  • Schlafen
  • Lernen und Arbeiten
  • Entspannen (allein oder mit Freunden)
  • Verstauen
  • Platz für Hobbys (falls erforderlich und gewünscht)
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Welche Möbel gehören ins Jugendzimmer?

Um all diese Bereiche optimal und strukturiert in einem Zimmer unterzubringen, ist eine flexible Einrichtung von Vorteil. Diese bietet nicht nur viel Wandlungspotenzial. Auch kann sie jederzeit unkompliziert den Wünschen und sich verändernden Bedürfnissen des jungen Bewohners angepasst werden.

Vor allem bei kleineren Räumen haben sich multifunktionale Einrichtungen sehr erprobt:

  • Das Bett wird gleichzeitig zum Entspannungsbereich.
  • Stauraum kann nach oben verlagert werden und mit einer Leiter erreichbar gemacht werden. Ein Bettkasten bietet ebenfalls viel Stauraum und sorgt dabei gleichzeitig für einen ruhigen und aufgeräumten Eindruck.

Möbel gilt es, entsprechend ihrer Funktion und Aufgabe auszusuchen. Ebenso wichtig: Achten Sie beim Kauf von Bett und Stuhl auf Ergonomie. Eine ausreichende Beleuchtung im Arbeitsbereich erleichtert das Lernen.

Statische Einbauten und teure Designermöbel sind für die Interior Designerin im Jugendzimmer dagegen weniger sinnvoll. Große Ausnahme: Der Sprössling hat ein Faible dafür und das Budget gibt es her. Ansonsten lieber auf Secondhand-Möbel setzen und Stilbrüche im Jugendzimmer zulassen.

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Experimente und kreative Ideen – Wie viel Mitspracherecht sollten Eltern bei der Gestaltung haben?

Apropos Stil:

Ihre Empfehlung: „Augen zu und durch! Machen Sie Fotos von verrückten Ideen und Zimmern. Nach einigen Jahren werden Sie gemeinsam darüber lachen oder voller Bewunderung über den Mut Ihres Sprösslings sein. Und genießen Sie die Tatsache, dass Sie mit Ihrer Erziehung einiges richtig gemacht haben, denn Ihr Kind entwickelt eigene Ideen und ist kreativ.“ Dieser Schritt sei auch ein wichtiger Aspekt in Richtung Abnablung und Loslassen.

Doch auch der gestalterische Freiraum im Jugendzimmer hat seine Grenzen. Wie viel Spielraum den Teenies zur Verfügung gestellt wird, muss individuell entschieden werden. Andere Familienmitglieder und die Substanz des Raumes sollten dabei jedoch keinesfalls Schaden nehmen. Grundsätzlich empfiehlt die Designerin: Bauliche Veränderungen oder Maßnahmen, die nicht einfach korrigiert werden können, sollten der elterlichen Entscheidung unterliegen. Alles andere, wie Farben, Möbel oder die Aufteilung des Raumes sollten frei gestaltet werden dürfen – sofern es gewünscht ist.

Bei Jugendlichen, die noch kein großes Interesse an der Raumgestaltung zeigen, können Eltern Hilfestellung geben. Juana Fritsch rät in diesem Falle das Jugendzimmer so neutral wie möglich einzurichten: „Für das Zimmer eines Sohnes also nicht die Farbe nehmen, die Mama wählen würde, sondern eine Farbe, die zum Sohn passt und mutig ist, also vielleicht Dunkelblau statt Hellgelb.“

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