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Verbraucherschützer raten

Überweisung stoppen, wenn der Gasanbieter nicht mehr liefert

Gasherd in Aktion
Die Energieversorger gas.de und Grünwelt stellen die Gaslieferungen ein. Verbraucherschützer raten Kunden, Einzugsermächtigungen und Daueraufträge zu kündigen. Foto: Getty Images
dpa

09.12.2021, 04:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Hohe Handelspreise setzen Energieranbieter stark unter Druck. Nun stellt gas.de seine Lieferungen ein. Was das für Kunden bedeutet.l

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Nach der Einstellung der Gaslieferungen an Haushaltskunden durch die bundesweit tätigen Gasanbieter gas.de und Grünwelt raten Verbraucherschützer, Einzugsermächtigungen und Daueraufträge zu kündigen, wenn dieser nicht mehr liefert.

Gasanbieter liefert nicht mehr – Zählerstände melden

Anschließend solle man die aktuellen Zählerstände an den zuständigen Grundversorger melden, sagte Energierechtsexperte Holger Schneidewindt von der Verbraucherzentrale NRW. Als Grundversorger gilt das Unternehmen, das in einem Netzgebiet die meisten Kunden beliefert.

Dazu passend: Gas wird für immer mehr Haushaltskunden teurer

Einige Strom- und Gasanbieter hatten zuletzt mitgeteilt, dass sie trotz laufender Vertragsverhältnisse die Belieferung einstellen werden. Um die Weiterbelieferung etwa mit Gas müssten Verbraucher sich nicht kümmern, heißt es bei Verbraucherschützern. Man falle automatisch in die „Ersatzversorgung“. Dabei zahlten Kunden den örtlichen Grundversorgungstarif, so Schneidewindt. „Sollten Sie nicht erneut wechseln, gehen Sie drei Monate später automatisch in den Grundversorgungstarif über“, erklärte das Vergleichsportal Check24.

Der im rheinischen Kaarst ansässige Gasanbieter gas.de Versorgungsgesellschaft liefert nach eigenen Angaben mit Ablauf des 2. Dezembers nicht mehr. Als Grund gab die Firma eine „nie dagewesene Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen“ an. Zuletzt habe sich der Gaspreis für Lieferungen in der kommenden Winterzeit in der Spitze um mehr als 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Dies sei nicht vorauszusehen gewesen. Auf Anfrage erklärte das Unternehmen, nicht insolvent zu sein. Über die Anzahl der betroffenen Gaskunden machte es keine Angaben.

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Unternehmen verspricht sachgerechte Abwicklung

Das Unternehmen kündigte unter der Überschrift „Beendigung von Erdgaslieferverträgen“ eine „sachgerechte“ Abwicklung der Kundenbeziehungen an. „So werden wir im Rahmen der Endabrechnung Ihnen zustehende Guthaben sowie auch (zeitanteilig) Neukundenboni an Sie auszahlen“, hieß es auf einer Internetseite der beiden Marken. Dies solle innerhalb von sechs Wochen nach Liefereinstellung geschehen. Stromkunden von Grünwelt Energie sind laut dem Vergleichsportal Verivox nicht betroffen.

Schneidewindt hält wegen der vorzeitigen Beendigung auch einen Schadenersatzanspruch für möglich, wenn die Verbraucher im Ersatzversorgungstarif jetzt einen höheren Preis als vorher zahlen müssten. Dies sei vor allem für diejenigen relevant, deren Verträge noch eine lange Laufzeit hätten, sagte der Experte. Verbraucher sollten sich in diesem Fall an das Unternehmen wenden und erklären, dass sie die Ankündigung für nicht zulässig halten.

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