
3. April 2019, 15:40 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Während der Immobilienmarkt 2017 schwächelte, nahm er im letzten Jahr wieder Fahrt auf. Wermutstropfen für Wohnungssuchende: in erster Linie wurden neue Büroflächen geschaffen. Wohnungen werden dagegen weniger gebaut. Und die Mieten steigen unaufhörlich.
Die Projektentwicklung boomt. So werden in den deutschen Großstädten insgesamt satte 28,4 Millionen Quadratmeter entwickelt, vor allem im Bürosektor, wie das Analyseunternehmen Bulwiengesa in seiner jüngsten Studie angibt. Gründe für die Schieflage sind unter anderem, dass immer mehr Wohnungsbauträger hinschmeißen und lieber Büros entwickeln, erklärt der Bulwiengesa-Chef Andreas Schulten. Ein krasses Beispiel ist Berlin: Hier sind die Flächen um 4,6 Prozent geschrumpft, die in Planung befindlichen Flächen sogar um 60 Prozent. Die Flächen für Büroprojekte sind in der Hauptstadt dagegen um stolze 32 Prozent gewachsen.
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Schlechte Aussichten für die soziale Mitte
Schulte erläutert, dass vor allem Reiche und Arme vom Wohnungsneubau profitierten, die soziale Mitte Deutschlands hingegen bekomme immer weniger neue Wohnungen. Gründe, weshalb Projektentwickler Büros bevorzugten, wäre die niedrigen Leerstandsquoten in diesem Sektor. Ein weiterer Anreiz sei die Befreiung von der Umsatzsteuer und weniger baulicher Regulierungswut als im Wohnungssektor.

Immer mehr neue Wohnungen werden genehmigt

Bauland für zwei Millionen Wohnungen kurzfristig verfügbar

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Wohnungsbau wird schwieriger
Hinzu kommt eine schwierige Situation im Wohnungsbau. Die Preise würden am Limit kratzen, vor allem für Eigentumsimmobilien. Dazu gesellen sich hohe Planungskosten, Baukosten und Grundstückspreise. Und auch die Planungszeiträume würden immer länger.