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Zeitpunkt, Werkzeug, Technik

Worauf es beim Gehölzschnitt ankommt

Gehölze schneiden
Nach dem Winter und vor der Schonzeit ist ein guter Zeitpunkt, um die Gehölze im Garten zu schneiden Foto: Getty Images / hobo_018
Felix Mildner
Redaktionsleiter

15.02.2024, 05:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn im späten Winter kein Frost mehr herrscht, ist ein guter Zeitpunkt gekommen, um Bäume und Sträucher im Garten zu schneiden. Welche Gehölze einen Schnitt vertragen und was Sie beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Der Gehölzschnitt ist eine wichtige Pflegemaßnahme für Gartenbesitzer. Allerdings kommt es dabei auf einige wichtige Faktoren an, etwa der richtige Zeitpunkt oder das passende Werkzeug. Generell sollte man auf keinen Fall einfach losschneiden, wenn man den Bäumen und Sträuchern etwas Gutes tun möchte. Eine Garten-Expertin verrät, worauf es beim Schneiden von Gehölzen ankommt.

Wann sollte man Gehölze schneiden?

Obstgehölze kann man ab Februar schneiden, erklärt Christine Scherer von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim. Allerdings sollte man grundsätzlich die Witterung im Auge behalten. Frostfreie und trockene Tage bieten sich für einen Schnitt an, um Schäden an den Schnittwunden zu vermeiden.

Vor der Schonzeit schneiden

Hecken und Ziersträucher sollten Gartenbesitzer bis Mitte März zurückschneiden, um der Nestbauzeit der Vögel zuvorzukommen. Hintergrund ist die sogenannte Schonzeit, die auch im Bundesnaturschutzgesetz geregelt ist und von Anfang März bis Ende September reicht. Ein Verstoß kann sogar mit einem Bußgeld geahndet werden. Ein leichter Pflegeschnitt ist allerdings weiterhin erlaubt.

Welche Gehölze sollte man jetzt schneiden?

Nicht alle Gehölze sollte man im Spätwinter oder Vorfrühling schneiden. „Gehölze, die im Frühjahr blühen, zum Beispiel Forsythien, sollte man jetzt nicht mehr schneiden, es sei denn, man möchte sie total verjüngen“, sagt Scherer.

Als grobe Orientierung dient der Beginn des Austriebs: Frühaustreiber wie Clematis sollten bereits im Februar beschnitten werden. Andere Obstgehölze können bis kurz vor ihrer Blütezeit geschnitten werden. Kernobst wie Apfel oder Birne sowie Beerensträucher schneidet man bis zum März.

Mehr dazu: Experten-Tipps, um Bäume im Garten richtig zu beschneiden

Mit welchem Werkzeug?

Scharf und sauber sollte die Gartenschere für den Schnitt sein, damit die Bäume nicht unnötig verletzt werden. Scherer empfiehlt Scheren mit Bypass-Klingen: „Damit macht man einen glatten Schnitt, ohne die Pflanze zu quetschen. Und der Schnitt verheilt gut.“ 

Welcher Schnitt darf es sein?

Das kommt auf den Zustand des Strauches an. Bei Zier- und Obststräuchern wird durch einen Erhaltungs- und Auslichtungsschnitt regelmäßig Platz geschaffen. Dafür entfernt man dickere Triebe aus dem Zentrum des Strauchs, ebenso wie überhängende, dünne Äste knapp über dem Boden. So fördert man die Belichtung und Vitalität der Pflanzen sowie die Fruchtqualität. Ist das lang nicht passiert, lohnt sich womöglich ein Verjüngungsschnitt. Hier schneidet man ganze Äste möglichst dicht am Stamm ab.

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5 grundlegende Tipps zum Obstbaumschnitt

  • Äste nah an den Knospen abschneiden: Ein zu großer Abstand kann dazu führen, dass das Holz bis zur nächsten Wachstumsphase austrocknet. Generell treibt altes Holz nicht mehr so gut aus. Deshalb ist es zu empfehlen, den Schnitt rund ein bis drei Millimeter nach den nach außen gerichteten Knospen zu setzen.
  • Keine Stümpfe zurücklassen: Totes Holz ist ein guter Nährboden für Krankheiten und Schimmel. Die Äste deshalb möglichst knapp am Astring abtrennen, wenn man sie komplett abschneiden möchte.
  • Weniger Knospen, weniger Früchte: Schneidet man sämtliche Triebe ab, an denen Knospen sprießen, verringert man die Ernte. Deshalb die Knospen möglichst bestehen lassen.
  • Auf die Form achten: Die Krone eines Obstbaums ähnelt in der Form einer Pyramide. Aus einem Stamm wachsen drei oder vier seitliche Leitäste. Diese sollten ungefähr die gleiche Höhe haben.
  • Wasserschosse entfernen: Bilden sich lange, senkrechte Triebe ohne Knospen, sogenannte Wasserschosse oder Wassertriebe, kann man diese getrost entfernen, bevor sie zu lang werden. Anstatt sie zu schneiden, kann man sie auch im Frühsommer abreißen. Bei diesem „Wasserriss“ entstehen kleinere Wunden als bei einem Schnitt.

Auf einen sicheren Stand achten

„Vor allem bei den Wassertrieben muss man in der Regel auf eine Leiter steigen, um sie zu kürzen. Hier sollte man darauf achten, dass die Leiter sicher steht und nicht wackelt. Alternativ gibt es mittlerweile auch viele Gartenwerkzeuge mit Teleskopstange, etwa Scheren und Sägen. Der Nachteil: So präzise wird der Schnitt aus der Entfernung leider nicht, da man die Knospen nicht gut erkennen kann.“Felix Mildner, Redaktionsleiter

Mit Material der dpa

Themen Gartenpflanzen
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