
11. Mai 2025, 13:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Himbeeren aus dem eigenen Garten zu ernten, gehört zu den süßesten Freuden des Sommers. Damit aus der Vorfreude auf frische Früchte keine Enttäuschung wird, sollten Sie beim Anbau einige typische Fehler vermeiden. Hier erfahren Sie, was alles schieflaufen kann.
Wenn der Sommer einen Geschmack hätte, würde er sicher auch ein wenig nach Himbeeren schmecken. Wohl dem, der einen Garten hat, denn die zarten, saftigen und süßen Beeren lassen sich dort gut anbauen. Wer die Ansprüche der Pflanzen kennt, kann typische Fehler beim Anbau von Himbeeren vermeiden und sein Sommerglück mehren.
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1. Fehler: Der falsche Standort für Himbeeren
Himbeeren gedeihen am besten an einem sonnigen Standort, vertragen jedoch auch Halbschatten. Ist der Standort zu schattig, wirkt sich das nicht nur auf die Blüten- und Fruchtbildung, sondern auch auf die Qualität der Beeren aus: Sie bleiben kleiner und entwickeln weniger Aroma.
Idealerweise werden Himbeeren zudem an einen Platz gepflanzt, der vor starken Winden geschützt, aber dennoch luftig ist. Leichter Wind nämlich lässt die Blätter nach Regen schneller abtrocknen und beugt damit Pilzkrankheiten vor.
2. Fehler: Der Boden ist unpassend
Ein häufiger Fehler bei Himbeeren ist das Pflanzen in zu schweren oder schlecht durchlässigen Böden. Hier kommt es schnell zu Staunässe, die Wurzelfäule und andere Krankheiten begünstigt. Wer zu lehmigen Boden hat und trotzdem Himbeeren anbauen möchte, kann den Boden mit Sand und Kompost verbessern. Insgesamt sollte der Boden locker, gut durchlässig und humusreich sein. Der pH-Wert sollte bestenfalls im leicht sauren Bereich, zwischen 5,5 und 6,5 liegen.
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3. Fehler: Zu wenig Abstand zwischen den Pflanzen
Himbeeren wachsen gerne in Gesellschaft, zu eng mögen sie es aber nicht. Wird zu dicht gepflanzt, staut sich die Luft zwischen den Ruten und Regen kann nicht mehr so leicht abtrocknen – perfekte Bedingungen für Pilzkrankheiten. 40 bis 50 Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen und etwa 1,5 Meter zwischen den Reihen haben sich als Abstand bewährt.
4. Fehler: Der falsche oder fehlende Rückschnitt
Wer Himbeeren sich selbst überlässt und nie zur Schere greift, bringt Chaos ins Himbeerbeet und reduziert auf Dauer seine Ernte. Himbeeren brauchen einen regelmäßigen Rückschnitt.
Wer seine Himbeeren schneiden möchte, sollte wissen, ob es sich um Sommer- oder um Herbsthimbeeren handelt, denn die beiden Typen werden unterschiedlich geschnitten. Herbsthimbeeren werden nach der Ernte oder im frühen Frühjahr komplett bodennah abgeschnitten. Bei Sommerhimbeeren hingegen werden nach der Ernte die abgeernteten Ruten bodennah entfernt, während die neuen Triebe stehen bleiben, da sie im folgenden Jahr fruchten.
5. Fehler: Keine Rankhilfe
Himbeeren wachsen gerne in die Höhe, manche Sorten werden über 1,8 Meter hoch. Besonders die Sommerhimbeeren profitieren von einer stabilen Rankhilfe – etwa einem Spalier oder einfachen Drahtkonstruktionen. Fehlt eine solche Stütze, knicken die Triebe leicht um. Das erschwert nicht nur die Ernte, sondern erhöht auch das Risiko für Schimmel und Schädlingsbefall.
6. Fehler: Unzureichende Bewässerung
Um viele Blüten und aromatische Früchte bilden zu können, brauchen Himbeeren einen ausreichend feuchten Boden. Wenn es nicht genug regnet, muss die Gießkanne ran. Gefüllt werden sollte diese vorzugsweise mit Regenwasser, denn Wasser aus der Leitung ist oft zu kalkhaltig.
7. Fehler: Keine Mulchschicht
Himbeeren wurzeln flach und stehen daher in sommerlichen Hitzephasen schnell auf dem Trockenen. Eine Mulchschicht schützt den Boden vor schnellem Austrocknen. Gut geeignet ist hier eine wenige Zentimeter dicke Schicht aus angetrocknetem Rasenschnitt. Auch Stroh oder Rindenmulch sind eine Option, sofern der Boden vorher mit etwas Hornspänen angereichert wird, um Stickstoffmangel zu vermeiden.

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8. Fehler: Wurzelausläufer ignorieren
Himbeeren neigen dazu, sich über Wurzelausläufer stark auszubreiten. Wenn man diese nicht regelmäßig entfernt oder eindämmt, können die Pflanzen andere Kulturen verdrängen oder sogar das Nachbargrundstück erobern. Eine eingebaute Wurzelsperre oder das konsequente Ausstechen junger Ausläufer schafft hier Abhilfe.

Tipp für eine größere Ernte
„Pflanzen Sie verschiedene Himbeersorten mit unterschiedlichen Reifezeiten. So verlängern Sie die Erntezeit auf natürliche Weise und können über viele Wochen hinweg frische, aromatische Beeren genießen.“