30. September 2025, 17:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kaum eine Knolle hat so viele Fans wie die Kartoffel. Im Garten zählt sie zu den Klassikern, die mit der richtigen Pflege Jahr für Jahr zuverlässig Erträge liefern. Mit der richtigen Bodenvorbereitung und Düngung lassen sich sowohl Ertrag als auch Geschmack von Kartoffeln optimieren.
Die wichtigsten Nährstoffe für Kartoffeln
Kartoffeln sind zwar nicht ganz so nährstoffhungrig wie andere Nachtschattengewächse, aber dennoch zählen sie zu den Starkzehrern. Damit sie kräftig wachsen und viele Knollen ausbilden, müssen die Nährstoffe im Boden von Beginn an verfügbar sein. Stickstoff fördert das Wachstum der grünen Pflanzenteile. Phosphor und Kalium hingegen sind wichtig für die Bildung und Reifung der Knollen, wobei Kalium sich auch positiv auf Aroma, Festigkeit und Lagerfähigkeit auswirkt. Spezielle Kartoffeldünger sind in der Regel kaliumbetont.
Herbstliche Beetvorbereitung mit Mist oder Kompost
Schon im Herbst kann der Boden für die kommende Kartoffelsaison vorbereitet werden. Dazu wird das Beet tief gelockert und mit organischem Material angereichert. Geeignet sind verrotteter Mist oder Kompost, die nicht nur Stickstoff, Phosphor und Kalium liefern, sondern auch weitere Nährstoffe, die für ein ausgewogenes Wachstum wichtig sind. Mist und Kompost tragen zudem zum Humusaufbau bei, beleben den Boden und stärken die Pflanzen von Anfang an.
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Als Richtwert gelten für Kartoffeln etwa drei Liter Mist pro Quadratmeter. Bei Kompost darf es mehr sein, denn Starkzehrer wie Kartoffeln vertragen fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter. Beide werden flach in den Boden eingearbeitet. Bei Mist gilt: Je höher der Strohanteil, desto größer darf die eingebrachte Menge sein.
Gründüngung als Beetvorbereitung
Auch Gründüngung eignet sich, um den Boden für Kartoffeln vorzubereiten. Stickstoffsammelnde Pflanzen wie Süßlupine oder Ackerbohne reichern den Boden über ihre Knöllchenbakterien mit Stickstoff an. Wer bereits im Sommer des Vorjahres sät, schafft beste Voraussetzungen für die kommende Saison. Die Pflanzen werden im Herbst gemäht und können als Mulch auf dem Beet verbleiben. Im Frühjahr lassen sich die Reste flach einarbeiten.
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Startdüngung im Frühjahr
Wer den Boden im Herbst nicht vorbereitet hat, kann das im Frühjahr vor dem Legen der Kartoffeln noch nachholen. Besonders bewährt hat sich reifer Kompost, der gleichmäßig wirkt und die jungen Pflanzen nicht überlastet. Beim Pflanzen reicht es, pro Knolle eine gehäufte Handschaufel Kompost in das Pflanzloch zu geben oder den Kompost in die Pflanzrille zu schütten. Beigemischte Hornspäne oder Klee-Pellets können die Kartoffeln zusätzlich mit Stickstoff versorgen.
Hinweis: Übertreiben sollte man es mit dem Stickstoff aber nicht, denn ein Zuviel an diesem Nährstoff führt zu vermehrter Krautbildung und kann die Entstehung von Krankheiten begünstigen.
Unterstützung während der Wachstumszeit
Auch während der Vegetationszeit empfiehlt sich eine gezielte Nährstoffgabe. Neben organischen Kartoffel-Spezialdüngern können selbst angesetzte Pflanzenjauchen vom Austrieb der Pflanzen an bis zur Ernte alle zwei bis drei Wochen zum Einsatz kommen. Besonders bewährt haben sich Brennnessel- und Beinwelljauche. Erstere liefert vor allem Stickstoff für kräftiges Wachstum, letztere ist reich an Kalium und unterstützt die Knollen.
Die Jauche wird im Verhältnis eins zu zehn mit Wasser verdünnt in den kühleren Morgen- oder Abendstunden ausgebracht. Wer zusätzlich mit Blättern von Brennnessel oder Beinwell mulcht, verstärkt die Wirkung und verbessert gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit.
Extra-Tipp: Auch ans Gießen denken!
„Kartoffeln entwickeln ihr volles Potenzial nur bei gleichmäßiger Feuchtigkeit. Ist der Boden während der Knollenbildung zu trocken, setzen die Pflanzen weniger Knollen an. Diese fallen dann zwar größer aus, büßen aber geschmacklich ein. Auch zu viel Wasser ist ungünstig, denn es verändert die Stärkeverteilung in der Knolle, was sich letztlich ebenfalls nachteilig auf den Geschmack auswirkt. Immer beachten: Am besten wird bodennah gegossen, damit die Blätter trocken bleiben.“