
27. Mai 2025, 12:51 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein Kupfernagel soll ausreichen, um einen ganzen Baum abzutöten – so lautet ein Mythos, der sich seit Jahrzehnten hartnäckig hält. Doch ist da wirklich etwas dran, oder handelt es sich nur um ein altes Gerücht? myHOMEBOOK geht der Sache auf den Grund.
Ein Baum direkt an der Grundstücksgrenze kann schnell zum Ärgernis werden – er nimmt das Licht, wirft Laub ab und sorgt für Streit mit dem Nachbarn. Wenn Fällen keine Option ist, kommen manche auf fragwürdige Ideen. Einer weitverbreiteten Legende zufolge soll ein einfacher Kupfernagel genügen, um einen Baum unauffällig zu vergiften. Doch stimmt das wirklich?
Was ist dran am Mythos?
Mit einem Kupfernagel kann man dafür sorgen, dass ein ganzer Baum stirbt – obwohl vor Jahrzehnten bereits widerlegt, hält sich der Mythos fest in den Köpfen. Es handelt sich dabei um einen hartnäckigen Irrglauben.
Entstanden ist er vermutlich aus dem Wissen, dass Kupfer in hohen Konzentrationen für Pflanze, Mensch und Tier giftig sein kann. So werden etwa mit Kupferbändern Schnecken aus den Beeten ferngehalten und Bakterien im Blumenwasser mithilfe einer Kupfermünze bekämpft. Doch gesunde Bäume besitzen eine besondere Fähigkeit: Sie können lokale Verletzungen abschotten, sodass das Gift nicht komplett in die Pflanze gerät.
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Wissenschaftler beschäftigten sich schon 1976 damit
Der Mythos um den Kupfernagel hält sich seit Jahrzehnten in den Köpfen – deshalb wurde er bereits 1976 an der Uni Hohenheim in einem Versuch widerlegt. Damals wurden je fünf bis acht Kupfernägel in Fichten, Birken, Ulmen, Eschen und Zierkirschen geschlagen. Zur Kontrolle wurden auch Versuche mit Nägeln aus Blei, Eisen und Messing durchgeführt.
In allen Fällen blieben die Bäume unbeschadet und überlebten die Versuche. Die Bäume schotteten die Wunden im Holz ab – bei einer Untersuchung wurden später lediglich leichte Verfärbungen an der Einschlagstelle festgestellt.

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Eisennägel sind das größere Übel
Während sich der Mythos um den Kupfernagel im Baum hartnäckig hält, bleibt der Eisennagel meist unbeachtet. Dabei sollte dieser lieber nicht in den Baum geschlagen werden – etwa, um einen Nistkasten zu befestigen oder eine Girlande aufzuhängen.
Denn Nägel aus Eisen sind extrem anfällig für Rost. Selbst wenn sie an einer Stelle sind, die nur selten Regen abbekommt, fangen Eisennägel irgendwann an zu rosten. Der Rost setzt sich dann im Baum fest und kann auch auf das Holz übergehen. Damit erhöht sich die Infektionsgefahr mit Bakterien, Viren und Pilzen.