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Wucherungen und Geschwülste

Wie man Pflanzenkrebs erkennen und vorbeugen kann

Pflanzenkrebs
Pflanzenkrebs betrifft häufig Obstbäume – deshalb ist er besonders unter Obstbauern eine gefürchtete Erkrankung Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

12.11.2023, 12:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ähnlich wie Menschen können auch Pflanzen Krebs bekommen. Hierbei bilden sich ebenfalls Tumore, also Wucherungen beziehungsweise Geschwülste aus. Wie es dazu kommt und wie Pflanzenkrebs behandelt werden kann, erklärt myHOMEBOOK hier.

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Krebs gehört leider zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten der Menschheit. Diese Krankheit, bei der Zellen unkontrolliert wachsen und Geschwülste ausbilden, tritt ebenso bei Tierarten auf. Und auch Pflanzen können Tumore ausbilden. Diese können durch Bakterien, Schädlinge, Pilze oder Viren ausgelöst werden, aber auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Die Tumore bilden sich hierbei oft oberhalb der Wurzeln am Pflanzenstamm und können mit steigender Größe zunehmend den Wasser- und Nährstofftransport behindern. Über kurz oder lang führt dies zum Absterben der Pflanze. Besonders unter Obstbauern ist Pflanzenkrebs deshalb eine gefürchtete Erkrankung. Aber auch im heimischen Garten kann die Krankheit Pflanzen befallen.

Auslöser von Pflanzenkrebs

Es gibt grob drei Hauptauslöser von Pflanzenkrebs:

  • Acrobacterium tumefaciens: Diese Bakterienart lebt im Boden unterhalb der Pflanzen und kann über Wundverletzungen der Pflanze in die Zellen gelangen. Hier transferiert das Bakterium genetische Informationen in den Zellkern. Die veränderte DNA der betreffenden Zellen sorgt anschließend dafür, dass diese unkontrolliert wachsen und einen Tumor ausbilden.
  • Schlauchpilze: Diese Pilzart dringt ebenfalls über Wunden in die Pflanze ein, meist in Obstbäume. Hier führt der Befall dazu, dass die Rinde partiell aufquillt und kugelige Geschwülste bildet. Triebe und Blätter, die oberhalb solcher aufgetriebenen Kugeln liegen, sterben meist frühzeitig ab.
  • Apfelblutlaus: Diese ursprünglich aus Nordamerika stammende Lausart saugt bevorzugt an den Stämmen von Apfel-, Quitten- und manchmal auch Birnbäumen. Dadurch bilden sich sogenannte Pflanzengallen und holzige Auswüchse, die wie Tumore wirken. Diese Auswüchse werden, aufgrund ihrer Ursache, auch Blutlauskrebs genannt.

Kann man Pflanzenkrebs behandeln?

Leider gibt es nur wenige Möglichkeiten, gegen Pflanzenkrebs vorzugehen. Oft werden Tumore anfangs außerdem für normale, gutartige Pflanzenwucherungen gehalten, die an Obstbäumen durchaus öfter vorkommen. Grundsätzlich gilt: Tritt ein Tumor nur an einem einzelnen Ast auf, der sauber entfernt werden kann, sollte dieser so frühzeitig wie möglich entfernt werden. Die Wunde sollte bei dem bereits geschwächten Baum gut versorgt, desinfiziert und mit Wundverschlussmittel bestrichen werden. So kann eine erneute Infektion im besten Fall verhindert werden.

Auch interessant: Sollte man Baumwunden verschließen oder lieber offen lassen?

Liegt der Tumor direkt am Stamm eines Baumes, ist die Entfernung meist nicht möglich, ohne die gesamte Pflanze zu zerstören. Hier kann nur mit der Stärkung der Pflanze gearbeitet werden. Dafür sollten bereits geschwächte oder tote Äste und Zweige entfernt werden. Ausreichend Dünger und Wasser sollten ebenfalls gegeben werden, um die Pflanze von innen zu stärken.

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Pflanzenkrebs vorbeugen

Auch vorbeugend ist es vor allem sinnvoll, für gesunde und kräftige Pflanzen zu sorgen. Denn gesunde Pflanzen werden von den verschiedenen Erregern in der Regel weniger häufig befallen beziehungsweise können sich bei einem Befall besser aus eigener Kraft wehren. Die Prophylaxe fängt hier schon bei dem richtigen Standort an. Eine sonnenliebende Pflanze wird an einem schattigen Standort weniger kräftig wachsen und somit anfälliger für Krankheiten sein. Auch sollte stets für gute Belüftung aller Pflanzenteile gesorgt sein. Bei Obstbäumen bedeutet das zum Beispiel, dass regelmäßig ein Obstbaumschnitt erfolgt. Tote Äste und zu viel Feuchtigkeit können die Bildung von Krankheiten und das Wachstum von Pflanzenkrebs auslösenden Pilzen ansonsten fördern.

Auch grundsätzlich sorgt eine gute Pflanzengesundheit für mehr Widerstandskraft gegen schwerwiegende Erkrankungen. So sollten Schädlinge wie Blattläuse oder Krankheiten durch Pilze so früh wie möglich und auch so schonend wie möglich behandelt werden. Ist die Abwehr der Pflanze erst einmal geschwächt, haben andere Krankheiten wie Pflanzenkrebs einfaches Spiel.

Wer einmal Pflanzen mit Krebs im Garten hatte, sollte besonders große Vorsicht und Hygiene walten lassen. Schneidegeräte müssen nach dem Schnitt, besonders von befallenen Ästen, gründlich desinfiziert werden. Auch sollten das Schnittgut von befallenen Pflanzen auf keinen Fall auf dem Kompost entsorgt werden. Hier würden sich vorhandene Erreger nur weiter ausbreiten und mit der nächsten Kompostgabe direkt bei neuen Wirten landen. Pflanzenteile erkrankter Bäume oder anderer Pflanzen gehören in den Restmüll. Das gilt bei allen Pflanzenkrankheiten oder Befall mit Schädlingen, nicht nur beim Pflanzenkrebs.

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