15. November 2025, 5:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Rutschige Fliesen, enge Duschen und glatte Badewannen – gerade für ältere Menschen kann das Badezimmer schnell zur Gefahrenzone werden. Doch mit wenigen gezielten Maßnahmen lässt sich die Sicherheit im Bad deutlich erhöhen und das Sturzrisiko reduzieren. Ob Duschhocker, Haltegriff oder Antirutsch-Folie: Kleine Helfer machen einen großen Unterschied. Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Duschhocker für mehr Sicherheit im Bad
Stürze in der Dusche gehören zu den häufigsten Unfallursachen im Alter. Die Aktion „Das sichere Haus“ (DSH) empfiehlt daher in ihrem Online-Magazin „Ich pflege!“ Hilfsmittel wie Duschhocker, die das Risiko minimieren können – insbesondere für Menschen mit Gleichgewichtsstörungen. Denn wer sich beim Duschen setzen kann, reduziert automatisch die Gefahr des Ausrutschens.
Allerdings muss der Hocker auch zur Dusche und zur Person passen. Laut DSH kommt es auf die Größe der Dusche sowie auf die Beinlänge des Nutzers an. Ist der Platz zu eng, ist ein Duschhocker eher unpraktisch. Eine bessere Lösung kann dann ein Klappsitz sein, der fest an der Wand montiert wird.
Mehr dazu: Wie das Badezimmer barrierefrei eingerichtet wird
Worauf man beim Kauf achten sollte
Ob aus Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl – Duschsitze gibt es in vielen Varianten. Einige Modelle bieten sogar Rücken- und Armlehnen sowie weich gepolsterte Sitzflächen. Entscheidend ist jedoch, dass die Sitzfläche auch hygienisch bleibt. Der Verein „Barrierefrei Leben“ rät auf seiner Webseite, darauf zu achten, dass sich die Sitzfläche leicht reinigen lässt.
Für eine einfachere Intimpflege empfiehlt sich ein Sitz mit größerem Ausschnitt im Genitalbereich. Wer den Sitz mit anderen Personen teilt, sollte auf ein höhenverstellbares Modell setzen. Sitzhocker hingegen sollten mit rutschfesten Gummifüßen ausgestattet sein – sie sorgen für sicheren Halt beim Hinsetzen und verhindern ein Wegrutschen.
Haltegriffe an der Dusche oder Badewanne
Eine weitere wichtige Unterstützung im Bad sind Haltegriffe – sei es an der Dusche oder der Badewanne. Bohrlöcher sind dabei nicht immer notwendig. Wie die DSH erklärt, gibt es Modelle, die sich auch mit Saug- oder Klebebefestigungen anbringen lassen.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass Haltegriffe mit Saugbefestigung eine sogenannte Vakuum-Sicherheitsanzeige oder eine Warnwippe haben, raten die Experten. Diese Anzeigen zeigen an, wenn die Haftkraft nachlässt und der Griff neu befestigt werden muss.
Wie das Badezimmer barrierefrei eingerichtet wird
6 Tipps, um die Wohnung aufs Alter vorzubereiten
Klebefolien statt Gummimatte
Auch Antirutsch-Klebefolien leisten einen Beitrag zur Sicherheit – vor allem in der Duschwanne. Laut DSH stellen sie eine gute Alternative zur klassischen Gummimatte dar, unter der sich auf Dauer Braunalgen bilden können. Zudem sind die Folien in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.
Ein praktischer Zusatztipp: Bunte Klebepunkte können sichtbar machen, wo die Duschwanne beginnt und endet – besonders hilfreich für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit.
Pflegehilfsmittel beantragen
Wer mindestens Pflegegrad 1 hat, kann sogenannte Pflegehilfsmittel wie Haltegriffe oder Duschsitze beantragen. Die Pflegekasse übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten. Der Antrag sollte, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband auf seiner Webseite erklärt, eine kurze Begründung enthalten.
In einigen Fällen kann auch die Krankenkasse zuständig sein. Wichtig zu wissen: Die Kosten für Antirutsch-Klebefolien werden laut DSH nicht von den Kassen übernommen.
Mit Material der dpa