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Experten gefragt

Kann eine Toilette bei zu viel Gewicht abbrechen?

Tatsächlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Toilette unter hohem Gewicht zu Bruch geht
Tatsächlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Toilette unter hohem Gewicht zu Bruch geht Foto: Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

26.02.2021, 11:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Toiletten müssen per europäischer Normvorschrift einem hohen Gewicht standhalten können. Ist es dennoch möglich, dass die Kloschüssel abbricht? Gibt es Zeichen, die das Abbrechen ankündigen? Ein Experte gibt Rat.

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Durch ein Montageelement sind Toiletten fest in der Wand verankert – egal ob Stand- oder Hängetoilette. Doch trotzdem besteht die Sorge, dass die Toilette unter zu viel Gewicht abbrechen könnte. Ein Experte der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS) erklärt, wie wahrscheinlich dieser Vorfall ist und was man tun sollte.

Wie viel Gewicht muss eine Toilette aushalten?

„Unabhängig von der Befestigung mindestens 180 bis 200 Kilogramm“, antwortet Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS) auf die Frage von myHOMEBOOK zur Gewichtsbelastung von Toiletten, „bei entsprechender Verankerung in der Vorwand sogar bis 400 Kilogramm“. So viel wiegt in etwa ein ausgewachsener Kodiakbär. Diesen tierischen Vergleich nennt zumindest auch der Hersteller Geberit in einem „praxisnahen Belastungstest“. Ferner wird auch das Gewicht eines schweren Motorrads als Referenzgewicht genannt.

Die Belastung von Toiletten ist laut EU-Norm geregelt. Dabei darf sich das tragende Installationselement nicht verformen. Ansonsten könnten Risse in den Fliesen im Badezimmer oder weitere Bauschäden auftreten. Wichtig ist dabei natürlich, dass das Klo ordentlich installiert wurde. „Entscheidend ist in der Tat die Montage im Vorwandelement, die die Kraft in die Wand ableitet“, erklärt Wischmann und gibt Entwarnung: „Eigentlich kein Problem bei fachgerechtem Einbau“.

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Welche Warnzeichen gibt es?

In der Regel ist die Sorge, dass die Toilette aufgrund von hohem Gewicht abbrechen könnte, ziemlich unbegründet. „Das kommt äußerst selten vor,“ meint Wischmann. „Die Kraft wird vom Trägersystem getragen, nicht von den Fliesen“. Warnzeichen kann es im Fall des Falles jedoch trotzdem geben. Fliesenbruch und Risse in den Sanitärfugen nennt Wischmann als mögliche Anzeichen für einen bevorstehenden Toilettenbruch.

Muss man die Toilette warten?

„Eigentlich ist die Toilette kein wartungsintensiver Bereich“, weiß Wischmann – zumindest bei normalen Toiletten. Handelt es sich jedoch um Klos mit integrierter Dusch-Funktion, sollte man diese regelmäßig überprüfen.

Was tun, wenn die Toilette wegen zu viel Gewicht abbricht?

Im Notfall ist schnelles Handeln angesagt. „Zuleitungen schnell zudrehen“, empfiehlt Wischmann. Ein Wasserschaden kann in der Regel aber nicht entstehen, denn es kann eigentlich nur Wasser aus dem Spülkasten auslaufen. Aber auch dann spritzt das Wasser nicht permanent ungehindert aus der Wand. Manche Spülkästen haben zudem eine eingebaute Sperre. Jedenfalls sollte man sich zeitnah an den Installateur-Notdienst wenden und als Mieter den Vermieter kontaktieren.

Zahlt die Versicherung, wenn die Toilette abbricht?

Da es äußerst selten passiert, dass eine Toilette zu Bruch geht, stellt sich in der Regel auch nicht die Versicherungsfrage. Doch was, wenn doch? „Wenn sie nicht fachgerecht eingebaut ist, muss das der Handwerker verantworten“, erklärt Wischmann. Bei Fachleuten der Innungsbetriebe greift die sogenannte „Haftungsübernahmevereinbarung“, das heißt sie haften für den Schaden und müssen auch für die Kosten aufkommen. Aber was, wenn man die Toilette selbst eingebaut hat? „Dann hat man Pech gehabt“, meint der Experte. Auch aus diesem Grund lohnt es sich, einen Profi für die Installation der Toilette zu beauftragen.

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Muss man den Vermieter fragen, wenn man die Toilette austauschen möchte?

Da es sich beim Austausch einer fest installierten Toilette um eine bauliche Veränderung handelt, ist eine Absprache mit dem Vermieter unbedingt nötig. Ansonsten greift die Rückbaupflicht, was sich als eher umständlich gestalten könnte. „Am besten vorher den Vermieter fragen“, empfiehlt Wischmann. Dieser könne sich dann auch im Rahmen einer Modernisierung an den Kosten beteiligen oder diese gar übernehmen.

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