31. Oktober 2025, 16:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Indirekte Beleuchtung gilt als Inbegriff moderner Wohnästhetik. Sie sorgt für weiches, stimmungsvolles Licht, das Räume größer, harmonischer und gemütlicher wirken lässt. Doch so elegant das Konzept auch klingt – bei der Umsetzung passieren häufig Fehler, die das Ergebnis schnell unvorteilhaft erscheinen lassen. myHOMEBOOK zeigt, worauf man achten sollte, um die volle Wirkung indirekter Beleuchtung auszuschöpfen.
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1. Falsche Lichtfarbe
Einer der häufigsten Fehler bei der indirekten Beleuchtung betrifft die Wahl der Lichtfarbe. Zu kaltes Licht kann selbst das schönste Wohnzimmer in eine sterile Umgebung verwandeln, während zu warmes Licht Details verschluckt und Farben verfälscht. Grundsätzlich gilt: In Wohnräumen sorgt warmweißes Licht (etwa 2700 bis 3000 Kelvin) für Wohnlichkeit, während neutralweißes Licht (bis 4000 Kelvin) in Küchen oder Bädern funktionaler wirkt. Wichtig ist vor allem, innerhalb eines Raumes bei einer Farbtemperatur zu bleiben – sonst entsteht ein unruhiges Lichtbild.
Ansonsten spielt auch die Farbwahl des Lichts eine entscheidende Rolle. Zwar können farbige LED-Stripes reizvoll wirken, doch zu intensive oder bunte Lichttöne, wie kräftiges Rot, Blau oder Grün, lassen Räume schnell billig und unruhig erscheinen. Sie zerstören oft die harmonische Atmosphäre, die indirekte Beleuchtung eigentlich schaffen soll. Wer mit Farbe experimentieren möchte, sollte daher lieber auf dezente Pastelltöne oder sanft wechselnde Farbstimmungen setzen. Diese kann man sparsam und gezielt einsetzen, um Akzente zu setzen, statt zu dominieren.
2. Ungleichmäßige Lichtverteilung
Indirekte Beleuchtung lebt von einer sanften, flächigen Ausleuchtung, die ohne sichtbare Lichtquellen auskommt. Installiert man die Lichtquelle aber ungleichmäßig – etwa durch zu große oder kleine Abstände zwischen LED-Streifen, unsaubere Verklebung oder mangelhafte Ausrichtung –, entstehen störende Helligkeitsschwankungen. Diese unregelmäßige Lichtverteilung wirkt unruhig und mindert den gewünschten Effekt von Tiefe und Behaglichkeit. Besonders unschön sind Schattenwürfe an Wänden oder Decken, die den Raum optisch brechen.
Um das zu vermeiden, sollte man die Planung der indirekten Beleuchtung frühzeitig an die Raumgeometrie und die Reflexionsflächen anpassen. Hochwertige LED-Streifen mit hoher Dichte und passende Diffusoren sorgen für ein gleichmäßiges Lichtband ohne sichtbare Punkte.
3. Zu helle oder zu dunkle Lichtquellen
Ein weiterer häufiger Fehler bei der indirekten Beleuchtung betrifft die Helligkeit. Wird die Lichtquelle zu schwach gewählt, verpufft der Effekt. Der Raum wirkt flach und verliert an Tiefe. Ist sie dagegen zu hell, dominiert das Licht die Umgebung, blendet eventuell über Reflexionen und nimmt der Beleuchtung ihre zurückhaltende, atmosphärische Wirkung.
Die ideale Lichtstärke hängt von mehreren Faktoren ab: Raumgröße, Wand- und Deckenfarbe, Art der Oberflächen (matt oder glänzend) und der gewünschten Stimmung. Eine sorgfältige Abstimmung von Lumenleistung und Farbtemperatur ist daher entscheidend. Besonders empfehlenswert sind dimmbare Systeme oder smarte Steuerungen, mit denen sich das Lichtniveau situativ anpassen lässt, beispielsweise warm und gedämpft am Abend oder heller und neutraler am Tag. So bleibt die indirekte Beleuchtung stets harmonisch im Gesamtbild des Raumes eingebettet.
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4. Schlechte Positionierung der Lichtquellen
Indirekte Beleuchtung soll Akzente setzen, nicht zufällig leuchten. Häufig werden Lichtleisten zu nah an der Wand oder zu weit entfernt montiert, wodurch Schatten oder ungewollte Lichtverläufe entstehen. Besonders harmonisch wirkt das Licht, wenn es über Decke, Wand oder Möbel reflektiert wird. Wer architektonische Elemente wie Nischen, Stuck oder Vorhänge betont, kann mit gezielter Platzierung den größten Effekt erzielen.
5. Fehlende Abstimmung mit dem Raumkonzept
Lichtplanung ist kein isolierter Schritt, sondern Teil des Gesamtkonzepts. Eine indirekte Beleuchtung kann nur dann richtig wirken, wenn sie zu Materialien, Farben und Möblierung passt. Wird sie nachträglich eingebaut, ohne die Raumwirkung zu berücksichtigen, kann sie schnell deplatziert wirken. Schon in der Planungsphase sollte klar sein, welche Flächen betont und welche in den Hintergrund rücken sollen.
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6. Vernachlässigte Technik und Installation
Oft wird unterschätzt, wie wichtig die richtige Technik ist. Falsche Netzteile, schlecht verlegte Kabel oder nicht dimmbare Leuchtmittel führen nicht nur zu Funktionsstörungen, sondern auch zu unschönen Flicker-Effekten. Wer auf Langlebigkeit setzt, sollte daher auf Markenprodukte und fachgerechte Installation achten, insbesondere bei Einbauten in Decken oder Möbeln.
Indirektes Licht braucht Planung
Indirekte Beleuchtung kann Räume in Szene setzen, Übergänge weicher gestalten und eine angenehme Atmosphäre schaffen – vorausgesetzt, sie ist gut durchdacht. Die richtige Lichtfarbe, Positionierung und technische Umsetzung sind entscheidend für das Ergebnis. Wer frühzeitig plant und auf Qualität achtet, wird mit einem stimmungsvollen, modernen Lichtkonzept belohnt, das den Charakter eines Raumes perfekt unterstreicht.

