7. August 2025, 5:58 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Das Wohnzimmer ist der zentrale Ort in unserem Zuhause. Hier empfängt man Gäste, verbringt entspannte Stunden mit der Familie oder genießt einen ruhigen Abend. Kein Wunder also, dass gerade dieser Raum im Feng Shui eine besondere Bedeutung hat. Mit den richtigen Prinzipien lässt sich ein Wohnzimmer gestalten, das nicht nur schön aussieht, sondern auch die Energie – das sogenannte Chi – frei und positiv fließen lässt. myHOMEBOOK zeigt, wie man sein Wohnzimmer nach Feng Shui einrichten kann.
Folgen Sie jetzt myHOMEBOOK bei WhatsApp
Übersicht
Was ist Feng Shui überhaupt?
Feng Shui ist eine jahrtausendealte chinesische Harmonielehre, die sich mit dem Zusammenspiel von Mensch, Raum und Natur beschäftigt. Ziel ist es, die Umgebung so zu gestalten, dass sie das Leben in Bezug auf Gesundheit, Wohlstand oder innere Balance unterstützt. Dabei steht die treibende Kraft des Feng Shui im Mittelpunkt: das Chi (Qi). Diese Kraft gilt es, in Schwung zu halten. Mit der Platzierung der Möbel des jeweiligen Raumes kann man daher aktiv dazu beitragen, dass das Chi ungehindert durch die Räume strömen kann. Dies soll eine positive Atmosphäre schaffen und dazu führen, dass man sich in seinem Zuhause unter anderem geborgen und geschützt fühlt.
Die richtige Raumaufteilung und Möblierung
Die richtige Position von Möbelstücken spielt im Feng Shui eine wichtige Rolle. Im Wohnzimmer sollte das Sofa möglichst eine Wand im Rücken haben, was laut Feng Shui Sicherheit und Stabilität vermittelt. Ideal wählt man eine Position, von der aus man Tür und Fenster gut im Blick hat.
Damit die Energie ungehindert im Raum fließen kann, sollte man die Mitte des Raumes möglichst frei halten. Mithilfe eines Couchtisches und eines Teppichs kann die Mitte, wo sich das Chi sammelt, betont werden, ohne dass man den Platz versperrt. Auch sollte man darauf achten, ausreichend Platz zwischen einzelnen Möbelstücken zu lassen. Andere große und klobige Möbelstücke sollten möglichst vermieden oder nur sparsam eingesetzt werden, da sie den Energiefluss des Raumes schnell blockieren können.
Farben und Elemente gezielt einsetzen
Die Lehre des Feng Shui umfasst nicht nur die Ausrichtung von Räumen und Gegenständen, sondern basiert auch auf der Lehre der fünf Elemente. Wer sein Wohnzimmer nach den Prinzipien des Feng Shui einrichten möchte, sollte die fünf Elemente also gezielt in Möbeln, Farben, Materialien und Dekorationen einsetzen. Jedes dieser Elemente steht für bestimmte Eigenschaften und bringt eine eigene Energiequalität in den Raum.
Holz
Holz symbolisiert Wachstum, Vitalität und Kreativität. Das Element lässt sich am besten durch Pflanzen, Holzmöbel oder Accessoires in Grün integrieren. Auch natürliche Materialien wie Baumwolle oder Leinen spiegeln das Element in der Einrichtung wider.
Dazu passend: Holzarten in interessanten Farben
Feuer
Feuer steht für Energie, Leidenschaft und Sichtbarkeit. Es bringt Bewegung in den Raum und kann durch Kerzen, einen Kamin oder warme Lichtquellen symbolisiert werden. Warme Materialien wie Wolle fügen sich gut ein und Farbakzente in Rot oder Orange verstärken das Element außerdem. Allerdings sollte man mit diesen Akzenten nur in Maßen arbeiten, da zu viel Feuer für eine gewisse Unruhe sorgen kann.
Erde
Stabilität, Ruhe und Energie werden von dem Element Erde vermittelt. Es lässt sich durch Naturmaterialien wie Keramik, Ton oder Stein darstellen und kann durch Farben wie Beige, Braun, Gelb und Ocker verstärkt werden. Teppiche oder schwere Möbel geben dem Wohnzimmer Erdung und Beständigkeit.
Metall
Metall steht für Klarheit, Präzision und Struktur. Dieses Element lässt sich gut durch helle Farben wie Weiß, Grau oder metallische Töne wie Silber und Gold darstellen. Glatte Oberflächen, metallene Dekoobjekte oder Stuhl- und Sofabeine aus Stahl oder Aluminium können das Metall-Element gezielt betonen und für eine klare und fokussierte Atmosphäre sorgen.
Wasser
Das Element Wasser bringt Ruhe, Tiefe und Intuition in den Raum. Es wird durch geschwungene Linien, dunkle Farben wie Blau oder Schwarz und spiegelnde oder transparente Materialien wie Glas symbolisiert. Im Wohnzimmer kann die fließende Wasserenergie durch einen kleinen Zierbrunnen, einen gut platzierten Spiegel oder durch den Einsatz von Satin und Seide aufgeladen werden.
Für ein ausgewogenes Feng Shui im Wohnzimmer ist es wichtig, alle fünf Elemente in einem harmonischen Gleichgewicht zu halten. Dabei sollte keines dominieren oder fehlen.
Licht und Pflanzen als Energiequellen
Ein Wohnzimmer nach Feng Shui soll nicht nur schön aussehen, sondern vor allem ein Ort der Harmonie und inneren Ruhe sein. Licht und Pflanzen tragen dazu auch wesentlich bei. Licht steht im Feng Shui für Klarheit und Lebendigkeit, daher wird besonders natürliches Tageslicht geschätzt, da es das Chi aktiviert und frei im Raum fließen lässt. Große Fensterfronten oder lichtdurchflutete Räume sind daher ideal für ein Wohnzimmer nach Feng Shui.
Doch nicht jeder hat ein lichtdurchflutetes Wohnzimmer. Aber keine Sorge – auch mit künstlichem Licht kann man eine gute Atmosphäre schaffen. Verschiedene Lichtquellen, wie etwa Stehlampen, Wandlichter und Tischleuchten, im Raum verteilt sorgen für eine energetische Balance. Besonders empfehlenswert sind dimmbare Lampen, da sie eine Anpassung an unterschiedliche Tageszeiten und Stimmungen ermöglichen. Auf grelles, kaltes Licht oder das Entstehen von dunklen Ecken sollte man verzichten, da beides das Chi stören oder sogar blockieren kann.
Pflanzen verkörpern im Feng Shui Lebenskraft, Wachstum und Energie. Sie verbessern das Raumklima und unterstützen den freien Energiefluss. Am besten platziert man sie in Fensternähe, wo sie das einströmende Chi aufnehmen und weitergeben können.
Besonders beliebt sind Pflanzen wie der Glücksbambus, der mit Wohlstand und Vitalität assoziiert wird, oder die Friedenslilie, die für Reinheit und Ausgeglichenheit steht. Auch der Geldbaum oder luftreinigende Pflanzen wie die Areca-Palme oder Farne eignen sich gut. Auf Pflanzen mit Dornen oder spitzen Blättern sollte man hingegen verzichten, da diese als Träger aggressiver Energie gelten.
Auch interessant: Wie man den Garten nach Feng-Shui gestaltet
Formen im Feng Shui
Formen spielen in der Feng-Shui-Einrichtung eine zentrale Rolle, da sie eng mit den fünf Elementen verbunden sind und gezielt die Energie im Raum lenken können. Jede geometrische Grundform repräsentiert ein bestimmtes Element und trägt entsprechend unterschiedliche energetische Qualitäten in den Wohnraum. Rechteckige und säulenartige Formen symbolisieren das Element Holz, dreieckige und spitze Formen das Feuer. Für das Element Erde stehen quadratische und flache Formen, während runde und ovale Formen Metall repräsentieren. Wasser wird hingegen durch geschwungene oder amorphe Formen symbolisiert.
Die bewusste Kombination ermöglicht eine Abstimmung zwischen Aktivität und Ruhe, Struktur und Offenheit und Stabilität und Veränderung. Die Formen können sowohl in Möbelstücken als auch bei der Dekoration eingesetzt werden. So lässt sich ein runder Couchtisch ideal mit geschwungenen Kerzenständern kombinieren oder eine Vase mit dreieckiger Form auf einer dekorativen Säule platzieren.
Wichtig ist, dass die einzelnen Formen im Wohnzimmer ausgeglichen sind – nur so können sie nach den Prinzipien des Feng Shui das energetische Gleichgewicht im Raum unterstützen.
Wie sich Feng Shui auf das Homeoffice auswirkt
Wie man den Garten nach Feng-Shui gestaltet
Wohnharmonie trotz Technik
Nach den Prinzipien des Feng Shui gehört Technik eigentlich nicht ins Wohnzimmer, denn technische Geräte wie der Fernseher stören den Energiefluss. Wer aber verständlicherweise nicht darauf verzichten möchte, kann Kabel mit Kabelkanälen verdecken und Fernbedienungen und andere kleinere technische Geräte wie etwa einen Router in schönen Aufbewahrungsboxen verstauen.
Was viele falsch machen
Bei der Einrichtung des Wohnzimmers nach Feng-Shui-Prinzipien gibt es einige Punkte zu beachten, um die harmonische und ausgewogene Energie nicht zu stören. Dazu gehören zum einen Unordnung und übermäßiger Staub. Beides blockiert die Energie des Raumes. Auch zu grelle oder dunkle Farben können den Raum energetisch belasten.
Um zu verhindern, dass das Chi zurückgeworfen wird und so nicht frei fließen kann, sollte man keine Spiegel gegenüber von Türen oder Fenstern aufhängen und auf überladene Regale und zu viele Dekoelemente verzichten, da dies erdrückend wirken kann.