24.11.2020, 17:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In einem deutschen Bett tummeln sich durchschnittlich etwa zehn Millionen Hausstaubmilben. Erschreckend, oder? Während sie menschliche Hautschuppen und Schimmelpilze vertilgen, scheiden sie in ihren drei Monaten Lebenszeit das 200-fache ihres Körpergewichts in Form von Kot aus. Gegen sie vorzugehen, ist kaum möglich. Eine Kleinigkeit kann aber helfen: morgens das Bett nicht zu machen.
Es gibt ein paar Möglichkeiten, Milben im Bett zu bekämpfen: entsprechende Bettwäsche, regelmäßige Reinigungen – oder einfach ein unordentliches Bett. Letztere Möglichkeit dürfte vor allem Morgenmuffeln gefallen.
Bett nicht zu machen, soll gegen Milben helfen
Wissenschaftler von der Kingston Universität in London haben herausgefunden, unter welchen Umständen sich Milben besonders wohlfühlen und vermehren. Da es die Tierchen gerne feucht mögen, empfehlen die Experten, das Bett tagsüber aufgeschlagen zu lassen und nicht zu machen. Dadurch kann die Feuchtigkeit entweichen, die Milben können dehydrieren und dadurch sogar absterben.
Undurchlässige Schutzbezüge fürs Bett
Eine andere Methode sind sogenannte Encasings. Dabei handelt es sich um Milbenschutzbezüge für Kissen, Bettdecken und auch Matratzen. Die Schutzbezüge verhindern Milben im Bett nicht. Sie sorgen nur dafür, dass man ihnen nicht schutzlos ausgesetzt ist. Sie sind so engmaschig genäht, dass die Milben aus dem Bettzeug nicht nach außen dringen können. Dadurch kommen Menschen mit ihnen – und vor allem ihrem Kot – nicht in Berührung.
Lohnt sich Anti-Milben-Bettwäsche?
Laut einem Urteil des Landessozialgerichts Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2010 sind Milbenschutzbezüge geeignet und erforderlich, um allergieauslösende Kontakte mit dem Kot der Hausstaubmilbe abzuwehren und vorzubeugen. Daher müssen gesetzliche Krankenkassen einem Versicherten mit Hausstaubmilben-Allergie auch antiallergische Matratzenzwischenbezüge bezahlen.
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Wie man Milben im Bett alternativ bekämpfen kann
Wer sich nicht mit Schutzhüllen ausstatten will, kann auch eine der folgenden Methoden wählen, um gegen Milben im Bett vorzugehen:
- Senken Sie die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer. Hausstaubmilben bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent. Stoßlüften Sie mehrmals täglich in allen Räumen und sorgen Sie damit für eine optimale Raumfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent. Das macht den Milben das Überleben im Bett schwerer.
- Reinigen Sie jedes Jahr Ihre Matratze gründlich. Das bedeutet: Lüften Sie Ihre Matratze für mehrere Stunden. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich den Lattenrost säubern. Wichtig: Bevor Sie die Matratze nach dem Lüften wieder neu beziehen, sollten Sie sie erst bei Zimmertemperatur wieder aufwärmen lassen. Auf diese Weise kann Feuchtigkeit verhindert werden. Sie können zudem zum Dampfreiniger greifen, um die Matratze von Schmutz, Hautpartikeln und Milben zu befreien. Alternativ können Sie sich auch für eine professionelle Reinigung entscheiden. Wichtig: Alle acht Jahre sollten Sie sich eine neue Matratze zulegen.
- Waschen Sie Ihre Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60 Grad. In der Regel reicht es, alle zwei Wochen die Bettwäsche zu wechseln. Bei Menschen, die stärker schwitzen, empfiehlt sich ein Zyklus von einer Woche. Hinweis: Waschen Sie bei der Gelegenheit auch Ihre Bettdecke mit.
- Alternativ kann man seine Bettwäsche und -decke auch an Wintertagen ein paar Stunden der Kälte aussetzen, etwa auf dem Balkon oder in der Gefriertruhe. Bei Minustemperaturen sterben die Tiere ab.