6. Dezember 2023, 16:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im Handel gibt es einige Produkte, die versprechen, Heizkosten zu sparen. Darunter befindet sich auch die sogenannte Isolierfolie fürs Fenster. Hersteller versprechen zum Teil eine Energieersparnis von bis zu 34 Prozent. Doch wie funktioniert die Folie eigentlich, und ist sie wirklich sinnvoll?
Isolierfolie ans Fenster kleben – und schon wird Energie gespart. So einfach wie es klingt, ist es aber leider nicht. myHOMEBOOK hat bei einem Experten nachgefragt, was man unter Isolierfolie fürs Fenster versteht, wie sie funktioniert und ob sie tatsächlich eine Ersparnis bringt.
Wie funktioniert Isolierfolie?
„Die Folien reflektieren die Wärmestrahlung“, erklärt Christian Handwerk von der Verbraucherzentrale NRW. Das bedeutet, dass die Wärme, die sich im Raum befindet, nicht mehr so stark durch das Fenster nach außen strömt. Ein gewisser Teil der Wärme würde durch die Folie zurück in den Raum reflektiert, erklärt der Experte weiter.
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Sind bis zu 34 Prozent Energieersparnis realistisch?
Es käme stark auf die Verglasung an, erklärt Handwerk. „Bei der sogenannten Isolierverglasung, welche einfach nur eine Doppelverglasung mit Luftzwischenraum ist, ist diese Angabe der Verbesserung absolut realistisch. Das gesamte Fenster, mit dem unverbesserten Rahmen, kann man in dem Fall sogar um bis zu 40 Prozent verbessern.“ Habe man aber bereits eine Wärmeverglasung, so würden die Isolierfolien am Fenster nicht mehr sonderlich viel bringen.
Bei welchen Fenstern ist Isolierfolie sinnvoll?
„Bei Isolierverglasungen, die in etwa bis Anfang der 1990er Jahre Standard waren, lohnen sich diese Folien. Handelt es sich um Einfachverglasungen, also nur eine Glasscheibe als Fenster, lohnen sich die Folien noch mehr, was aber einfach daran liegt, dass diese Fenster energetisch furchtbar schlecht sind“, erläutert der Experte. „Gut“ würden diese Fenster aber durch eine Isolierfolie auch nicht, heißt es weiter.
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Wichtig ist, dass die Folie auf der kompletten Fläche des Fensters aufgebracht wird. „Ansonsten entstehen zu große thermische Spannungen und Schäden drohen.“ Außerdem solle man die Folien blasen- und faltenfrei anbringen. Da dies etwas knifflig sei, rät der Experte, dass man sich von Personen mit handwerklichem Geschick helfen lassen solle.
Das hält der Experte von Isolierfolien für Fenster: „Sofern die Fenster eine schlechte Verglasung aufweisen, wird die Investition durch die Heizkosteneinsparung mehr als ausgeglichen. Hinzu kommt, dass die Innenoberfläche der Fenster im Winter nicht mehr so kalt abstrahlt, wodurch sich Menschen im Innenraum behaglicher fühlen als vorher. Allerdings ist es auch eine einigermaßen aufwändige Maßnahme. Bei Fenstern ist die Dichtigkeit das wichtigste, selbige sollte man zunächst optimieren. Darüber hinaus kann man auch einen Vorhang verwenden, um den Wärmedurchgang durchs Fenster zu reduzieren, das ist einfacher, der kann sogar lichtdurchlässig sein. Es gibt viele kleine Optimierungsmöglichkeiten in der eigenen Wohnung, um Heizenergie und damit Kosten zu sparen.“