Zeit ist Geld – aber gilt der Spruch auch beim Schnellwaschgang? Das klärt myHOMEBOOK und gibt weitere Tipps zum günstigen und hygienischen Wäschewaschen.
Kurz gesagt: Geld sparen mit einem Kurzwaschprogramm – das funktioniert leider nicht. Denn damit das Wasser zügig aufheizt, wird viel Energie verbraucht. Und Strom kostet bekanntlich Geld. Das Umweltbundesamt erklärt hierzu: „Der Energieverbrauch beim Waschen ist in erster Linie von der Waschtemperatur abhängig, da das Aufheizen des Wassers deutlich mehr Energie verbraucht als die Trommelbewegung.“ Richtig Geld spart man deshalb bei niedrigen Temperaturen: Ein Waschprogramm mit 60 Grad verbraucht so viel Strom wie zwei Waschgänge bei 40 Grad und fast drei Waschgänge bei 30 Grad.
Energiesparprogramm braucht länger als Kurzwaschprogramm
An einer anderen Stelle kann man mit einem Waschprogramm mit niedrigerer Energie allerdings nicht sparen: bei der Waschdauer. Drei oder mehr Stunden dauert es, die Wäsche mit einem Energiesparprogramm zu waschen. Grund: Ein Sparprogramm wäscht mit niedrigerer Temperatur, weniger Wasser und meist auch mit weniger Trommelbewegung. Damit das Waschmittel wirkt und die Wäsche sauber wird, muss sie länger gewaschen werden.
Die Experten vom Umweltbundesamt raten, leicht und normal verschmutzte Buntwäsche bei 20 bis 30 Grad zu waschen und Weißwäsche bei 40 Grad. Normal verschmutzte Wäsche würde schon bei diesen Temperaturen in der Regel sauber werden.
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Müffelt die Wäsche nicht bei 30 Grad?
Wenn Sie ständig mit niedriger Temperatur Ihre Wäsche waschen, irgendwann ja. Denn für den muffigen Geruch sind Bakterien verantwortlich, die über die Haut auf die Kleidung und in die Waschmaschine gelangen. Und bei 30 bis 40 Grad fühlen sich die Mikroorganismen ziemlich wohl. Sie überleben die geringe Waschtemperatur und siedeln sich in der Maschine an. Bakterien, Pilze und Algen bilden dann eine Art Schleimschicht in der Waschtrommel – den sogenannten Biofilm. Aufgrund des Biofilms können dann sowohl die Waschmaschine als auch die darin gewaschene Wäsche üble Gerüche an- und aufnehmen.
Was tun gegen stinkende Bakterien in der Waschmaschine?
Waschen Sie Ihre Wäsche in regelmäßigen Abständen bei 60 Grad. Am besten alle zwei Wochen, empfiehlt der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V.. Nutzen Sie dazu lieber ein normales Programm mit 60 Grad. Ein Ökowaschprogramm wäscht manchmal mit nur 40 Grad, auch wenn 60 Grad angezeigt werden.
Müffel-Keime haben zudem weniger Überlebenschancen, wenn Sie die Waschmaschine nach dem Waschgang offen lassen, damit der Wasserdampf entweichen kann. Vergessen Sie nicht, auch die Einspülkammer zum Trocknen ein wenig herauszuziehen. Reinigen Sie außerdem die Maschine regelmäßig. Die Spülkammer können Sie hierzu ganz herausziehen. Vergessen Sie auch nicht, die Gummidichtung am Bullauge zu trocknen.

Auch beim Kurzwaschprogramm: Waschpulver besser als flüssiges Waschmittel
Ob Kurzwaschprogramm oder Eco-Waschgang: Nutzen Sie lieber ein bleichmittelhaltiges Vollwaschmittel in Pulver- oder Tablettenform als ein flüssiges Waschmittel. Denn ein Waschpulver zeigt eine höhere Waschleistung. Außerdem belastet es Klärwerke nicht so stark. Das schont die Umwelt.
Das Umweltbundesamt empfiehlt zudem, bei farbigen Textilien lieber ein Colorwaschmittel anstatt ein Vollwaschmittel zu nutzen. Waschpulver für Buntwäsche schont die Farben der Textilien, diese können länger getragen werden. Wer noch mehr Öko will: Bei einem Baukastensystem können Sie Waschmittel, Enthärter und Bleichmittel genau nach Bedarf einsetzen und sparsamer dosieren.
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Mit diesen weiteren Tipps sparen Sie Geld beim Waschen
- Waschen Sie, wenn die Waschtrommel voll ist. Optimal: Wenn noch eine Hand reinpasst. Empfindliche Wäsche braucht jedoch etwas mehr Platz als normale Hosen oder T-Shirts.
- Dosieren Sie anhand der Wasserhärte: Weiches Wasser braucht weniger Waschmittel als hartes.
- Lieber an der Luft trocknen lassen als einen energiefressenden Wäschetrockner verwenden.