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Schafskälte: Was bedeutet sie für Gartenpflanzen?

Bauernregel im Check

Was bedeutet die Schafskälte für Gartenpflanzen?

Was bedeutet die Schafskälte für Gartenpflanzen?
Wenn es so kalt ist, dass selbst Schafe frieren, sollte man Acht auf seine Gartenpflanzen gebenFoto: Getty Images

Die Schafskälte ist eine Bauernregel, die besagt, dass es im Juni zu einem Temperatursturz kommt. Müssen sich Hobbygärtner deshalb um ihre Pflanzen sorgen und Maßnahmen treffen, um sie vor der Kälte zu schützen? myHOMEBOOK sprach mit einem Wetterexperten.

Einst versuchten Bauern Wetterphänomene zu beobachten, um daraus Rückschlüsse hinsichtlich meteorologischer Regelmäßigkeiten zu ziehen. Denn nur wer Kenntnis über die Wetterlage hatte und vorausschauend wirtschaftete, konnte eine gute Ernte einfahren und seine Existenz sichern. Und auch heute noch sind vieler der Überlieferungen aktuell. Die sogenannte Schafskälte ist dafür ein gutes Beispiel.

Was ist die Schafskälte?

Zwischen dem 10. und 20. Juni sorgt ein häufig aus Island und Grönland stammender Kaltluftvorstoß für einen drastischen Temperatursturz in Mitteleuropa. Unbeständiges, regnerisches Wetter begleitet dieses Ereignis. Aufgrund der niederschlagsreichen Witterung nannten Seefahrer diese Wetterperiode damals auch den „Europäischen Sommermonsun“. Während der Schafskälte fallen die Temperaturen deutlich unter 20 Grad, in der Nacht sinken sie in den einstelligen Bereich. Auch Bodenfrost ist in bestimmten Lagen möglich.

Die Schafskälte zeigt sich aber nicht jedes Jahr. „Im Durchschnitt liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit bei etwa 70 Prozent“, erklärt Diplom-Meteorologe und Leiter der Berliner Wettermanufaktur Jörg Riemann auf Anfrage von myHOMEBOOK.

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Übrigens: Der Name „Schafskälte“ ist auf die traditionelle Schur von Schafen zurückzuführen. Früher wurden die Tiere schon im Frühjahr geschoren. Ein drastischer Kälteeinbruch kann aber, gerade wenn die Tiere zur Sömmerung auf die höher gelegenen Almen getrieben werden, bedrohlich werden. Muttertiere und Lämmer schert man aus diesem Grund heutzutage erst Ende Juni.

Muss man seine Pflanzen vor der Schafskälte schützen?

Hobbygärtner sollten während dieser besonderen Wetterperiode besonders aufmerksam sein. Denn nicht nur die Kälte ist eine Bedrohung für manche im Freien stehende Pflanzen. Auch aufgrund von hohen Niederschlagsmengen kann es zu Schäden im Beet kommen. Doch das Gute zuerst: Um das im Garten angebaute Obst und Gemüse müssen sich Hobbygärtner in der Regel keine Sorgen machen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann seine Beete mit Vlies oder Reisig abdecken. Das sorgt für eine anständige Dämmung und bringt Pflanzen, die sich noch in der Wachstumsphase befinden, unbeschadet durch die kalte Witterung. Ein besonderes Augenmerk sollte man auf Kübelpflanzen legen, insbesondere wenn es sich um exotische Sorten handelt. Zitronen oder Avocados stellt man während der Schafskälte am besten ins Warme, zum Beispiel in ein Gewächshaus.

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