
13. Mai 2025, 15:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wie hoch ist der Stromverbrauch der Haushalte in Deutschland im Schnitt? Welche Bundesländer sind Spitzenreiter beim Verbrauch? Der aktuelle Stromspiegel gibt interessante Einblicke und zeigt Sparpotenziale auf.
Laut dem Stromspiegel 2025 der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online schlummert in deutschen Haushalten ein gigantisches Sparpotenzial – doch die meisten nutzen es nicht. Die Folge ist eine Stromrechnung, die jährlich um Milliarden Euro höher ausfällt als nötig. Zudem zeigt die Auswertung große Differenzen beim Stromverbrauch, wenn man die Bundesländer miteinander vergleicht.
Regionale Unterschiede beim Stromverbrauch
Ein Vergleich der Bundesländer beim Stromspiegel 2025 zeigt erhebliche Unterschiede im Verbrauch pro Kopf. Besonders niedrig fällt dieser in Sachsen mit nur 1075 Kilowattstunden pro Person und Jahr aus, gefolgt von Thüringen (1115 kWh) und Mecklenburg‑Vorpommern (1125 kWh). Die jährlichen Stromkosten liegen dort bei nur etwa 430 bis 450 Euro pro Person.
Am höchsten ist der Stromverbrauch dagegen im Saarland (1365 kWh), in Rheinland-Pfalz (1350 kWh) und Nordrhein-Westfalen (1340 kWh). Dort belaufen sich die durchschnittlichen Kosten pro Person auf rund 535 bis 545 Euro im Jahr.
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Verbrauch laut Stromspiegel 2025 kaum verändert
Ein Blick auf die Entwicklung des Stromverbrauchs zeigt: 2024 ist der Stromverbrauch nur minimal gesunken – um lediglich 0,6 Prozent. Während in der Corona-Zeit 2021 ein Anstieg um 5,7 Prozent verzeichnet wurde, ging der Verbrauch in den Folgejahren insgesamt um 13 Prozent zurück. Die nun stagnierende Entwicklung deutet darauf hin, dass das Thema Energiesparen wieder an öffentlicher Aufmerksamkeit verliert.
30 Milliarden Kilowattstunden Strom könnten eingespart werden
In Deutschland wird zu viel Strom verbraucht, heißt es in der Pressemitteilung der Energieexperten. Die Haushalte verbrauchen hierzulande jährlich etwa 30 Milliarden Kilowattstunden Strom zu viel. Diese Summe könnte laut co2online eingespart werden. Zum Vergleich: Das entspricht der gesamten Stromproduktion aus Steinkohle in Deutschland.
Diese massive Übernutzung schlägt nicht nur finanziell zu Buche, sondern belastet auch das Klima erheblich, wie aus dem Stromspiegel 2025 hervorgeht. Insgesamt gehen durch vermeidbaren Stromverbrauch jedes Jahr rund 12 Milliarden Euro verloren, gleichzeitig entstehen 13 Millionen Tonnen CO2.
Für Verbraucher bedeutet das Mehrkosten: Ein durchschnittlicher Zwei‑Personen‑Haushalt in einer Wohnung mit zentraler Warmwasserbereitung hat laut Erhebung einen Jahresverbrauch von 1900 Kilowattstunden – und zahlt dadurch 280 Euro mehr als ein vergleichbarer Haushalt, der sparsam wirtschaftet.

Stromsparen lohnt sich
„Stromsparen bedeutet nicht gleichzeitig, auf Komfort zu verzichten. Ganz im Gegenteil: Moderne Elektrogeräte arbeiten effizienter, sparen Energie und bieten gleichzeitig interessante Features, die den Alltag erleichtern können. Zudem gibt es eine Reihe einfacher Angewohnheiten im Alltag, die Strom sparen: Die Wäsche wird auch beim Eco-Modus sauber, beim Kochen kann man Restwärme effektiv nutzen, und Stoßlüften ist besser als Dauerlüften – vor allem, wenn die Heizung läuft.“

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Datenbasis des Stromspiegels
Für den Stromspiegel 2025 hat co2online insgesamt 57.000 Stromrechnungen aus privaten Haushalten bundesweit ausgewertet. Diese wurden nach Haushaltsgröße und Bundesland aufgeschlüsselt und für die deutsche Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Zur Beurteilung der zeitlichen Entwicklung des Verbrauchs wurden zudem Daten aus 2243 Haushalten berücksichtigt, die ihren Stromverbrauch zwischen 2019 und 2024 regelmäßig gemeldet hatten.