
29. Juni 2025, 11:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Alten oder unnötigen Ballast loswerden, sich verkleinern und mit wenig Platz auskommen: Immer mehr Menschen spielen mit dem Gedanken, sich ein Tiny House zu kaufen. Doch diese Entscheidung sollte man nicht unvorbereitet treffen.
Ein Tiny House bietet die Möglichkeit, auf kleinstem Raum ein Eigenheim zu haben. Doch solch ein Kauf sollte vorab gut überlegt sein. Denn nur, weil es sich um wenig Raum handelt, sollte die Entscheidung nicht weniger vorbereitet werden. Die Zeitschrift „Stiftung Warentest Finanzen“ (07/2025) hat wichtige Tipps zusammengefasst, die man beachten sollte, bevor man ein Tiny House kaufen möchte.
3 wichtige Tipps für den Kauf eines Tiny Houses
Das Magazin gibt in der aktuellen Ausgabe einen Überblick darüber, was man alles beachten sollte, bevor man ein Tiny House kaufen will. Denn trotz kleiner Fläche sollten Planung und Vorbereitung mindestens genauso gut gemacht werden, wie vor dem Kauf eines größeren Eigenheims.
1. Die eigenen Wünsche kennen
Bevor man sich für den Kauf eines Mini-Hauses entscheidet, sollte man sich folgende Fragen stellen: Will ich dauerhaft in dem kleinen Häuschen wohnen oder soll es nur eine Zuflucht am Wochenende werden? Denn davon könnte auch abhängig sein, welche Anforderungen Stellplatz und Tiny House erfüllen müssen. Auch die Ausstattung muss vorab besprochen werden – reicht der Standard oder gibt es spezielle Wünsche?
Und auch die Frage nach der Größe des Grundstücks beziehungsweise eines möglichen Gartens sollte vorab geklärt werden. Genauso sollten Dinge wie der Anschluss zum öffentlichen Nahverkehr oder die Nähe zu Supermärkten beachtet werden.
2. Modellhäuser besichtigen
Ein weiterer wichtiger Punkt, bevor man sich ein Tiny House kaufen möchte, ist die Besichtigung von Modellhäusern beim Hersteller vor Ort. „Stiftung Warentest Finanzen“ empfiehlt, sich Bescheinigungen zum gewünschten Modell geben und diese im Zweifel vom Architekten prüfen zu lassen. So kann man sicherstellen, dass das Haus wichtige Wärmeschutz-, Sicherheits- und Baustatik-Standards erfüllt, die gegebenenfalls sogar baurechtlich vorgeschrieben sind.
3. Genehmigungen einholen
Planung und Vorbereitung ist entscheidend beim Kauf eines Tiny Houses. Denn auch, wenn das Häuschen nur klein ist, einfach so auf die eigene grüne Wiese stellen kann man es nicht. Es braucht eine entsprechende Genehmigung. Daher sollte man sich frühzeitig alle Informationen über Grundstück und Haus einholen und dann mit Architekt und Ämtern klären, ob es überhaupt möglich ist, das Tiny House an der gewünschten Stelle aufzustellen.

Wohnen im Tiny House – die Vor- und Nachteile

Was genau ist eigentlich ein Tiny House?

Die unterschiedlichen Regeln für die Nutzung von Tiny Houses
Die Vor- und Nachteile eines Tiny Houses
Will man sich ein Tiny House anschaffen, sollte man vorab auch die Vor- und Nachteile einmal abwägen. So kann man letztendlich wirklich für sich herausfinden, ob so ein Zuhause auf kleinstem Raum wirklich etwas für einen ist oder nicht.
Vorteile
- Geringere Kosten: Der Traum vom Eigenheim kann dank geringerer Kosten sehr viel eher erfüllt werden – zumindest im Vergleich zu einem typischen Eigenheim, das meist deutlich größer und damit eben auch kostenintensiver ist.
- Mehr Flexibilität: Viele entscheiden sich für ein mobiles Tiny House. Das bietet den Vorteil, dass man den Standort häufiger wechseln kann.
- Weniger Arbeit: Ein großes Haus regelmäßig putzen und instand halten – das kann einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Bei einem Minihaus ist das deutlich entspannter. Immerhin lebt man hier auf sehr viel weniger Fläche und muss entsprechend weniger Zeit in den Haushalt stecken.
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Nachteile
- Platzmangel: Was für die einen ein absoluter Traum ist, ist für andere einfach nur beengend. In einem Tiny House muss man sich auf das Nötigste beschränken und hat keine große Auswahl an Rückzugsmöglichkeiten.
- Lautstärke und Gerüche: Man muss nicht nur minimalistisch leben, sondern nimmt unweigerlich immer an allen Aktivitäten des anderen Bewohners teil. Wird mit vielen Aromen gekocht oder laut Musik gehört, bekommt man das unweigerlich mit.
- Versicherungen und Finanzierung: Da es die Form der Minihäuser noch nicht allzu lange gibt, gestaltet sich auch das Thema mit der Versicherung etwas problematischer. Und auch wenn die Häuser deutlich günstiger in der Anschaffung sind, ist es nicht so einfach, einen Kredit zu bekommen, da sie häufig mobil und damit nicht fest im Boden verankert sind.
Mit Material der dpa