13. November 2023, 17:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Auch, wenn es in der kalten Jahreszeit schwerfällt – Lüften sollte man trotzdem. Nicht nur, um frische Luft in die Wohnung strömen zu lassen, sondern auch um Schimmel zu vermeiden. Damit der Raum beim Lüften im Winter nicht auskühlt, verrät myHOMEBOOK, wie oft man das Fenster öffnen sollte
Ein Vier-Personen-Haushalt gibt täglich etwa sechs bis zwölf Liter Wasser an die Raumluft ab. Und diese Luftfeuchtigkeit kann schlimmstenfalls zu Schimmel in der Wohnung führen. Regelmäßiges, gründliches Lüften sorgt für eine gute Versorgung mit Sauerstoff, vermeidet Schimmelbildung in den eigenen vier Wänden und Bauschäden am Haus. Wie man dabei richtig vorgeht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Übersicht
Wie lange muss ich im Winter lüften?
Egal zu welcher Jahreszeit, man sollte die Fenster zum Lüften mehrfach am Tag kurz aufreißen. Ist es draußen frostig-kalt, kann das Stoßlüften aber kürzer ausfallen. Der Verband Fenster + Fassade rät bei Minustemperaturen konkret zu einer Lüftungsdauer von fünf Minuten je Einheit. Bei null bis plus zehn Grad sollten es zehn Minuten je Lüftungsvorgang sein, bei über zehn Grad 15 Minuten.
Gilt das für alle Zimmer?
Wie oft man letztlich im Winter in den einzelnen Wohnräumen lüften sollte, ist abhängig von vielen individuellen Faktoren. Etwa, ob man sich in einem Zimmer auch aufhält und atmet. Oder nachts im Bett schwitzt. Vor allem für Feuchtigkeit sorgen das Kochen, Duschen und Baden. Danach sollte immer direkt gelüftet werden. Als Faustregel gibt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern auch aus: Je mehr Personen im Haushalt leben, umso häufiger sollte gelüftet werden.
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Wieso reicht es, wenn man im Winter nur kurz lüftet?
„Wenn es außen kalt ist, dann vollzieht sich der Luftaustausch mit der warmen Raumluft schneller, da die Druckdifferenz größer ist und kalte Luft weniger Feuchtigkeit enthält“, erklärt Wolfgang Lorenz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Schimmelpilzsanierung. „Je kälter es draußen ist, desto weniger lang muss man lüften.“
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Warum ist der Austausch der warmen gegen kalte Luft wichtig?
Es geht hier an sich nicht um die Temperatur, sondern um das Absenken der Luftfeuchtigkeit. Grob erklärt: Warme, aufgeheizte Raumluft ist in der Lage, relativ viel Wasser zu speichern. Trifft sie auf die kühleren Wände im Raum, insbesondere die äußeren Hauswände, dann kondensiert die feuchte Luft daran. Der Wasserfilm ist ein optimaler Nährboden für Schimmel. Vor allem in Ecken des Raumes, in Nischen und rund um das Fenster, aber auch hinter Möbelstücken direkt an der Außenwand passiert das am ehesten.
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Wie merke ich, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist?
Einen Hinweis, wann das Lüften im Winter mal wieder fällig ist, gibt das Hygrometer, ein Messgerät für Luftfeuchtigkeit. Zeigt es einen Wert von mehr als 60 Prozent Luftfeuchte an, sollte man die Fenster öffnen, lautet der generelle Rat.
Wobei Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz betont, dass der Wert von der Außentemperatur und dem Dämmstandard des Hauses abhänge. An kalten Tagen kann die Obergrenze in schlecht gedämmten Altbauten schon bei 40 Prozent relativer Luftfeuchte liegen, während gut gedämmte Neubauten locker mit 55 Prozent klarkommen.
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Bildet sich am Fenster oder an der Wand Kondenswasser, beträgt die Luftfeuchtigkeit in dem Mikroklima direkt dort schon 100 Prozent. Aber Schimmelpilze wachsen bereits bei einer relativen Luftfeuchte von 70 bis 80 Prozent, erklärt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Bei diesem Wert fühle sich die Oberfläche weder feucht an, noch könne man Kondenswasser sehen.
mit Material der dpa