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Holzsorten im Check

Die Besonderheiten von Balsaholz

Balsaholz
Balsaholz besitzt besondere Eigenschaften und eignet sich deshalb für bestimmte Einsatzbereiche Foto: iStock/Brostock
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myHOMEBOOK Redaktion

17.03.2021, 11:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Beim Modellbau wird Balsaholz aufgrund seiner einzigartigen Merkmale geschätzt. Doch auch in anderen Bereichen eignet sich die kaum bekannte Sorte. Welche Eigenschaften Balsaholz ausmachen und woher es kommt im Überblick.

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Der Balsabaum besitzt ganz besonders Holz. Es hat nur eine geringe Dichte, weshalb es sehr leicht und auch weich ist. Doch nicht nur die leichte Bearbeitung von Balsaholz macht es zum idealen Material zum Basteln und Bauen. Zusätzlich besitzt es eine sehr feine Maserung sowie eine helle Farbe.

Besonderheiten von Balsaholz

Aufgrund seiner Struktur verzeichnet Balsaholz besondere Merkmale. Es ist besonders leicht, weich und elastisch – ähnlich wie Kork. Die Oberfläche fühlt sich samtartig an. Es lässt sich gut mit einem scharfen Messer schneiden. Hobeln oder feilen hingegen funktioniert bei Balsa nicht. Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick:

  • Geringe Dichte: Balsaholz kann eine extrem geringe Dichte aufweisen. Die Nennwerte changieren dabei zwischen 70 und 250 Kilogramm pro Kubikmeter. Damit hat es eine ähnliche Dichte wie Polystyrol-Hartschaum.
  • Hohe Festigkeit: Im Gegensatz zu seiner geringen Dichte weist es eine relativ hohe Festigkeit auf. Das Holz ist extrem biegfest und hat im Vergleich zum geringen Gewicht auch eine sehr hohe Druckfestigkeit.
  • Hoher Zellstoffanteil: Da Balsaholz viel Zellstoff beinhaltet, eignet es sich besonders gut für die Papiergewinnung.
  • Hoher Porenanteil: Mit einem Porenanteil von mehr als 90 Prozent hat das Holz eine sehr gute Isolierwirkung beim Wärme- und Schallschutz.
  • Hohe Anfälligkeit: Ein großer Nachteil ist die hohe Anfälligkeit für Pilz- oder Insektenbefall. Zudem ist es nicht wetterfest und wird bei der Dauerhaftigkeit mit der niedrigsten Klasse (5) eingestuft.
  • Bearbeiten nur bedingt möglich: In dem Holz halten weder Nägel noch Schrauben. Die einzig sinnvolle Verbindung ist das Verleimen.

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Ein aus Balsaholz gebauter Flieger in der Hand eines Menschen
Balsaholz ist besonders leicht und wird deshalb oft im Modellbau verwendet Foto: Getty Images

Aussehen von Balsaholz

Auch bei den äußerlichen Merkmalen unterscheidet es sich deutlich von anderen Holzsorten. Da der Baum besonders schnell wächst, ist er bereits nach rund sechs bis sieben Jahres schlagreif. Die Stämme werden 60 bis 70 Zentimeter dick und stolze 15 bis 20 Meter hoch.

  • Farbe: Balsaholz ist sehr hell, fast schon weiß. Manchmal kann das hellgelbe oder hellbeige Holz auch leicht rosa gefärbt sein. Befinden sich im Kernholz, also im inneren Bereich des Stamms, dunklere Stellen, handelt es sich um älteres Holz. Das äußere Splintholz ist meistens gleichmäßig gefärbt.
  • Maserung: Im Gegensatz zu anderen Sorten sind bei Balsaholz die Jahresringe nicht ausgeprägt. Dafür sind die Markstrahlen gut erkennbar, die vom Zentrum sternförmig bis zur Rinde verlaufen.

Woher stammt Balsaholz?

Es handelt sich um ein Holz, das von einer ganz bestimmten Baumsorte stammt. Dieser heißt Ochroma pyramidale oder auch lagopus und stammt ursprünglich aus Mexiko, kommt mittlerweile aber auch in anderen Ländern Zentralamerikas oder Asiens vor. Ferner wird es auch auf den westindischen Inseln, in Kamerun und Indonesien angebaut. Das Balsaholz, das im Handel landet, stammt oft aus den Balsawäldern oder -plantagen der ecuadorianischen Anden.

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Hinweis: Beim Kauf von Balsaholz sollte man auf das FSC-Siegel achten, um nachhaltige Forstwirtschaft zu unterstützen.

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Was kostet Balsaholz?

Balsaholz ist im Vergleich zu Eiche oder Fichte nicht gerade günstig, allerdings verwendet man das Material auch selten im großen Stil. Der Kubikmeterpreis bei Holzhändlern kann schon mal 1700 Euro betragen. Eine Platte (1000 mal 100 Millimeter) kostet bei einer Stärke von 10 Millimeter im Handel rund 2,50 Euro.

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In welchen Bereichen kommt es zum Einsatz?

Aufgrund seiner geringen Dichte wurde Balsaholz schon von indigenen Völkern zum Floß- und Bootsbau verwendet. Auch die ersten Surfbretter wurden auf Hawaii aus dem besonderen Holz gefertigt und kommt bis heute zum Einsatz. Einige Einsatzbereiche des vielseitigen Materials im Überblick:

  • Modellbau: Vor allem für Flugzeug- und Schiffsmodelle eignet sich Balsaholz.
  • Floße und Surfbretter: Bereits indigene Völker segelten mit Flößen aus Balsaholz, manche Surfer stehen auch heute noch auf Balsa-Boards.
  • Tischtennisschläger: Auch hier wird bei manchen Modellen Balsaholz eingesetzt.
  • Isoliermaterial: Im Bereich der Kältetechnik wird die isolierende Wirkung des Holzes genutzt.
  • Rotorblätter: Beim Bau von Windkraftanlagen kommt es zum Einsatz.
  • Angelzubehör: Manche Wobbler und Schwimmer für Angler bestehen aus dem Holz.
  • Papier- und Zellstoffproduktion: Das Holz eignet sich sehr gut für die Papierherstellung.
Themen: Holz
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