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Holzbehandlung

Holz lasieren, wachsen, ölen – was ist eigentlich der Unterschied?

Holzoberfläche, die mit einem Pinselauftrag behandelt wird
Eine Oberflächenbehandlung schützt und pflegt das Holz nicht nur, es betont auch seine schönste Seite Foto: iStock/ThanaPrasongsin
Odett Schumann
Autorin

08.04.2022, 16:07 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Holz ist ein charismatisches, aber im unbehandelten Zustand auch sehr sensibles Material. Daher empfiehlt es sich, regelmäßig für ausreichend Schutz und Pflege zu sorgen. Wir verraten, mit welchem Anstrich Sie Ihr Holz behandeln können.

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Holz ist mehr denn je ein beliebtes Material beim Einrichten. Es sorgt meist spielerisch für einen hochwertigen, natürlichen, aber vor allem gemütlichen Look. Damit das so bleibt, brauchen auch Holzmöbel, -accessoires und -böden für den Innen- wie auch Außenbereich ihre regelmäßige Pflege. Um ein Holz entsprechend schützend zu behandeln, gibt es verschiedene Methoden. Doch kennen Sie den Unterschied zwischen Beizen, Ölen, Lackieren und Co.?

Lasieren

Besonders gern nutzt man zum Behandeln von Holz eine Lasur. Nicht ohne Grund: Sie pflegt den Rohstoff nicht nur schonend, sie ist noch dazu auch in verschiedenen Holz-, aber auch bunten Farben erhältlich. Auf diese Weise verhilft die Lasur auch noch zu einem dekorativen Zweck. Behandelt man Holz mit einer Lasur, dringt diese bis in die tieferen Materialschichten ein, ohne dessen Poren dabei zu verschließen und verleiht ihm dadurch einen Schutz von innen heraus.

Lasuren sind für Anwendungen im Innen- wie auch im Außenbereich erhältlich. Der Vorteil beim Lasieren ist, dass die natürliche Wirkung des Holzes bewahrt und nicht verfälscht wird. Denn auch nach einem Anstrich sind Maserungen und Astlöcher noch gut erkennbar. Die meist dünnflüssigen Lasuren lassen sich einfach auf der Oberfläche verteilen, haben aber keinerlei Glanzeffekt wie etwa ein Lack. Im Gegenteil: nach einer Behandlung richten sich die einzelnen Holzfasern zunächst auf und die Oberfläche fühlt sich rau an. Daher empfiehlt sich eine anschließende Bearbeitung mit einem feinen Schleifpapier. Lasuren sind allerdings aufgrund ihrer chemischen Inhaltsstoffe nicht gerade eine umweltfreundliche Behandlungsmethode.

Ölen

Person, die mit einem Tuch das Pflegeöl ins Holz einarbeitet
Mit einem weichen Tuch lässt sich Holzöl gut ins Material einarbeiten, wodurch ein optimaler Tiefenschutz entsteht Foto: iStock/CasarsaGuru

Eine schnelle, einfache Methode, Holz zu behandeln und dem Material gewissermaßen ein Schutzschild zu verleihen, ist das Ölen. Auch dieses Behandlungsmittel dringt bis in die tieferen Schichten ein und lässt die Poren dabei offen, weshalb das Material weiterhin gut atmen kann. Öle werden mit einem weichen Tuch auf das Holz aufgetragen und langsam eingearbeitet. Anders als bei einer Lasur benötigt die Trocknungsphase hier allerdings ein wenig länger, da das Öl erst mit der Zeit aushärtet. Auch das Resultat ist ein anderes, denn die Holzoberfläche fühlt sich vergleichsweise samtig an.

Genau wie bei einer Behandlung mit einer Lasur ist auch hier eine natürliche Optik mit deutlich sichtbarer Maserung gegeben. Öle gibt es für den Außen- sowie Innenbereich und sollten entsprechend ihrem Verwendungszweck eingesetzt werden. Öle für Gartenmöbel schützen dieses zusätzlich vor UV-Strahlung – ein Effekt, den es im Innenbereich nicht braucht. Mit einem Öl fällt die Entscheidung auf eine ausgesprochen umweltfreundliche Oberflächenbehandlung, die aufgrund ihrer Zusammensetzung aus natürlichen, nicht dauerhaft haltbaren Inhaltsstoffen allerdings regelmäßig wiederholt werden muss.

Wachsen

Eine andere Möglichkeit die eigene Einrichtung ausreichend zu schützen, ist Holz mit Wachs zu behandeln. Auch dieses lässt sich leicht mithilfe eines weichen Tuchs auftragen. Da Holzwachs allerdings etwas härter in seiner Konsistenz als ein Öl oder eine Lasur ist, dringt es auch weniger gut ins Material ein und hat dadurch einen verminderten Tiefenschutz. Dafür ist es wiederum sehr viel resistenter gegenüber Feuchtigkeit und es kommt hierbei nicht so schnell zu unschönen Wasserflecken. Mehr noch ist die bearbeitete Oberfläche nach einer Behandlung angenehm geschmeidig-glatt, seidig-glänzend und gut geschützt vor Rissbildung.

Zudem bleiben die Poren offen sowie atmungsaktiv und der natürliche Look des Holzes bleibt bestehen. Und weil Holzwachse meist aus Bienenwachs gewonnen werden, handelt es sich hierbei außerdem auch um eine ausgesprochen umweltfreundliche Behandlungsart. Häufig kommt diese bei Kinderspielzeug, Fußböden oder in Haushalten für Hausstauballergiker zum Einsatz. Ein Nachteil von Holzwachs ist jedoch, dass auch dessen Resistenz gegenüber äußeren Einflüssen schnell an seine Grenzen kommt, so ist Wachs äußerst hitzeempfindlich.

Auch interessant: Worauf es beim Einrichten mit Holzmöbeln ankommt

Beizen

Beizen werden häufig mit Lasuren verwechselt, dabei haben beide Behandlungsmittel weit weniger gemeinsam als angenommen. Fakt ist, durch Beizen kann einem Holz mittels Pinsel ein farblicher Anstrich verpasst werden, bei dem die natürliche Maserung des Materials weiterhin gut erkennbar ist.

Allerdings erhält das Holz – anders als bei der Lasur – so noch lange keine Pflege und Schutz. Meist wird hier zusätzlich noch mit einer Lackschicht gearbeitet. Häufig wird das Holz im Anschluss außerdem mit einem Öl oder einem Wachs behandelt. Beim Beizen gilt es darauf zu achten, dass das Mittel beim Auftragen nicht in Berührung mit Metall – im Pinsel oder als Schraube im Holz – kommt. Andernfalls entsteht eine chemische Reaktion, die für unschöne Flecken auf der Materialoberfläche sorgen kann. Deshalb gibt es auch spezielle Pinsel zum Beizen mit einer Kunststoff-Manschette. Besser ist es also vorab sämtliche metallenen Kleinteile zu entfernen und erst dann mit der Behandlung zu beginnen. Auch eine Beize verschließt die Materialoberfläche nicht und lässt die Poren weiterhin offen.

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Lackieren

Den stärksten Schutz bietet noch immer eine Lackierung. Allerdings fällt dieser Behandlung die natürliche Oberfläche des Holzes zum Opfer, denn Lacke verschließen diese komplett und überdecken so auch die Maserung des Materials. Dafür ist das entsprechende Möbelstück wiederum effektiv vor Feuchtigkeit, Schmutz und anderen äußeren Einflüssen geschützt.

Junge Frau lackiert im Freien einen Stuhl mit der Farbe Gelb
Lacke sind in zahlreichen Farbtönen für den Außen- und Innenbereich erhältlich Foto: iStock/StefaNikolic

Lacke bieten im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden eine enorme Bandbreite an Farbtönen, sind aber auch als Klarlack erhältlich. Entsprechend lassen sich insgesamt deutlich mehr kreative Bauprojekte umsetzen. Entscheidende Nachteile von Lackierungen sind, dass sie dem Naturmaterial die Atmungsfähigkeit rauben und aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung nicht gerade umweltfreundlich sind. Auch bei dieser Behandlung ist es ratsam, vorab sämtliche Einzelteile zu entfernen und kleine Risse oder Löcher zu füllen. Hier erfahren Sie zudem, warum man Oberflächen vor dem Lackieren anschleifen sollte.

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