Gerade nach Regen sind sie in Hausfluren und Büros ein bekanntes Bild. Nasse Regenschirme, die zum Trocknen aufgespannt wurden. Dabei werden allerdings gleich zwei Fehler auf einmal begangen.
Die Langlebigkeit eines Regenschirms hängt auch mit der Art zusammen, mit der man ihn trocknen lässt. Aber welche Methode ist die praktischste und gleichzeitig sinnvollste – aufgespannt, eingeklappt oder zusammengebunden? Und wo kann man den Regenschirm in der Wohnung eigentlich am besten trocknen?
Wo man zu Hause Regenschirme trocknen sollte
Nasse Regenschirme sollte man keinesfalls auf Holz- oder Teppichböden zum Trocknen aufstellen. Die Feuchtigkeit würde in die Bodenbeläge ziehen und dort Schäden anrichten. Geeignete Orte sind stattdessen geflieste Küchen oder Badezimmer. Wie man die Schirme dort positionieren sollte, hängt von der Art des Schirms ab.
Taschenschirme richtig trocknen
Taschenschirme sollte man nur halb aufgespannt auf gefliestem Boden oder in der Badewanne aufstellen, um sie zu trocknen. Wenn man sie ganz aufspannt, dehnt man damit das Material zu sehr und die Schirme verziehen sich mit der Zeit. Man sollte sie keinesfalls gefaltet trocknen, da sonst Schäden oder Knicke im Stoff entstehen können.

Stockschirme richtig trocknen
Stockschirme mit geradem Griff sollte man genauso wie Taschenschirme halb aufgespannt zum Trocknen in Bad oder Küche aufstellen. Öffnet sich der Stockschirm automatisch, ist dies nicht möglich. In diesem Fall sollte man ihn geschlossen, aber nicht zusammengebunden, aufstellen.

Wenn Sie einen automatischen Stockschirm mit rundem Griff haben, sollten Sie ihn geschlossen, aber ebenfalls nicht zusammengerafft, trocknen. Hängen Sie ihn dafür mithilfe des Griffs am Waschbecken oder über der Badewanne auf, damit das Wasser abtropfen kann.

Hinweis: Nachdem Sie Ihren Schirm im Bad oder in der Küche getrocknet haben, sollten Sie den Boden unbedingt trocken wischen. Achten Sie außerdem darauf, dass auch das Gestell des Schirms trocken ist, um Schäden zu vermeiden.
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Warum bringen offene Schirme in Räumen Unglück?
Dass man Regenschirme generell nicht aufgespannt in Räumen trocknen sollte, kommt auch jenen zugute, die abergläubisch sind. Es kursieren zwei Erklärungsansätze für den Aberglauben, dass offene Schirme in geschlossenen Räumen Unglück bringen.
Erklärung 1: Boten für Streit
Die erste ist auf eine Zeit zurückzuführen, in der man den Teufel, Hexen und böse Geister mit spitzen Gegenständen aus dem Eigenheim vertrieb und abwehrte. Damals tat man dies mit Stockschirmen, die immer über eine Spitze auf dem Schirm verfügten. Um zu verhindern, dass die Schirmspitze beim Öffnen versehentlich auf ein Familienmitglied zeigte und dadurch einen Streit lostreten würde, durfte man Schirme nur draußen öffnen.
Erklärung 2: Die alten Ägypter
Die zweite Erklärung ist auf die alten Ägypter zurückzuführen. Adlige sollen sich früher mit Schirmen aus Papyrus und Pfauenfedern vor der Sonne geschützt haben. Ihr Design war der Göttin des Himmels, Nut, nachempfunden. Laut der ägyptischen Kosmologie war Nuts Körper wie ein Schutzschild um die Erde gespannt – im übertragenen Sinne also wie ein großer Schirm. Die Papyrus-Schirme sorgten also genau wie Nut für Schatten, der als heilig galt. Einen Schirm in einem Raum oder gar im Schatten zu öffnen, hätte die Göttin Nut beleidigt und war daher verpönt.
Fun Fact: Am 13. März wird in den USA der „National Open an Umbrella Indoors Day“ gefeiert (z.Dt.: Öffne-drinnen-einen-Regenschirm-Tag). Er wurde 2003 von Thomas Edward Knibb of Frederick in Maryland ins Leben gerufen. Der Grund: Er wollte dazu ermutigen, trotz des weltweit bekannten Aberglaubens an diesem Tag einen Schirm in einem geschlossenen Raum zu öffnen, um anschließend erkennen zu können, dass einem kein Unglück widerfährt.