25. Juni 2020, 17:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Gelbtafeln sind eine beliebte Methode zur Schädlingsabwehr in Haus und Garten. Sie kommen in der Regel ohne chemische Hilfsmittel aus, da die Störenfriede von der gelben Farbe angelockt werden und dann auf den Stickern kleben bleiben. Im Baumarkt und Gartencenter gibt es die Tafeln zu kaufen – man kann sie aber auch selbst herstellen und dann sogar mehrfach verwenden.
Gelbtafeln, auch Leimtafeln genannt, sind nach ihrer auffälligen Farbe benannt. Sie wirkt anziehend auf allerlei Schädlinge – zumindest die flugfähigen. Diese bleiben an der Klebeschicht hängen und können somit anschließend leicht identifiziert werden. Das ist auch der eigentliche Zweck der Gelbtafeln – die Schädlingsbekämpfung erfolgt danach mit gezielteren Methoden.
Was sind Gelbtafeln und wie verwendet man sie?
In der Regel bestehen Gelbtafeln, die man im Handel kaufen kann, aus einer gelben Kunststofftafel, die mit einer langanhaltenden Klebefläche versehen sind. Manche haben eine Aufhängung, mit der man die Tafeln an Ästen aufhängen kann. Kleinere Varianten eignen sich für Zimmerpflanzen und werden einfach in die Erde gesteckt. Daran bleiben beispielsweise Trauermücken kleben. Sobald die Tafeln voll mit Insekten sind, muss man sie entsorgen. Selbst gemachte Gelbtafeln haben den Vorteil, dass man sie mehrmals benutzen kann.
Hinweis: Da sich Gelbtafeln eher zur Überwachung als zur wirklichen Bekämpfung von Schädlingen eignen, sollte man sie in der Nähe gefährdeter oder befallener Pflanzenteile anbringen. Bei großen Obstbäumen wie dem Kirschbaum droht beispielsweise der Befall durch die Kirschfruchtfliege. Hier sollte man mehrere Tafeln befestigen.
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Wie wirken Gelbtafeln gegen Schädlinge?
Die gelbe Farbe zieht Insekten auf fast magische Art und Weise an. Es gibt auch Gelbtafeln, die zusätzlich mit Lockstoffen versehen sind. Für viele Schädlingsarten gibt es deshalb auch spezielle Produkte im Handel, die in Form und Farbe variieren können. So sind manche Gelbtafeln auch mal grün oder sogar blau.
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Diese Schädlinge werden von Gelbtafeln angezogen:
- Trauermücken
- Weiße Fliegen
- Geflügelte Blattläuse
- Kirschfruchtfliegen
- Rhododendronzikaden
Hinweis: Nützlinge wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge bleiben in der Regel nicht an den Gelbtafeln hängen. Sie orientieren sich weniger an Farben, sondern eher an Duftstoffen.
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Gelbtafeln selbst basteln – Anleitung
Eigentlich sind die Gelbtafeln an sich recht leicht selbst herzustellen – man braucht nur ein Laminiergerät. Kniffliger wird es bei der Leimschicht, die man auf die Tafeln aufbringt. Der Vorteil: DIY-Gelbtafeln kann man mehrfach verwenden. Dazu einfach die toten Insekten abschaben und die laminierte Tafel abwaschen und neu mit Leim bestreichen. Zunächst bastelt man die Tafeln, dafür braucht man:
- gelbfarbigen Karton
- ein Laminiergerät
- einen Locher
- Schnur
Tafel herstellen
- Gelben Karton rechteckig zuschneiden.
- Mit Laminiergerät laminieren.
- Löcher einstanzen mit einem Locher.
- Schnur zum Aufhängen befestigen.
Anschließend kommt der Leim, bei dem es zwei verschiedene Möglichkeiten gibt:
Leim auf Zucker-Basis
- Drei Teile Zucker und zwei Teile Wasser mischen.
- Mischung aufkochen.
- Ab Beginn des Siedens nicht mehr rühren, da der Zucker sonst kristallisiert und nicht mehr klebt.
- Beim Sieden auf Temperatur achten: Maximal 115 Grad sollten es sein. Auch danach nicht mehr rühren!
- Masse abkühlen lassen und mit einem Pinsel auf die Tafel streichen.
Leim auf Kolofonium-Basis
- 100 Gramm Kolofonium mit 60 Gramm Pflanzenöl und 20 Gramm Terpentin vermischen.
- Mischung erhitzen, dabei rühren.
- Anschließend abkühlen lassen und Tafel bestreichen.
Tipp: Ist der Leim zu fest, einfach weiteres Öl hinzugeben. Ist er zu flüssig, kann man ihn mit Kolofonium andicken. Es kann sein, dass mehrere Versuche notwendig sind, bis der Insektenleim gelingt, da es auf Mengenverhältnisse und die Temperatur ankommt.