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Pflanz- und Pflegetipps

Haferwurzel – wie Sie das uralte Gemüse im Garten anbauen

Haferwurzel
Die Haferwurzel überzeugt auch durch ihre schönen Blüten Foto: Getty Images

18.02.2023, 04:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Es dauert nicht mehr lange, bis die neue Gartensaison startet. Langsam wird es Zeit für die Beetplanung. Wenn Sie Lust haben, mal etwas Neues auszuprobieren, dann versuchen Sie es doch mal mit einem uralten Gemüse: der Haferwurzel. Wir verraten Ihnen, wie Sie die schmackhaften Wurzeln im Garten anbauen können.

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Wenn es die Schwarzwurzel nicht gäbe, wäre die Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) bei uns vielleicht noch immer ein viel gepflanztes Gemüse. Sie kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wurde dort schon in der Antike kultiviert. Nach und nach verbreitete sie sich in Mitteleuropa, wurde aber dann von der aus Spanien eingeführten ertragreicheren Schwarzwurzel verdrängt. Heute kommen experimentierfreudige Gärtner wieder auf den Geschmack und bauen das alte Gemüse wieder an. 

Wie sieht Haferwurzel aus?

Der oberirdische Teil der Haferwurzel wird 60 bis 120 Zentimeter groß. Im ersten Jahr entwickelt sich ein Wurzelstock und dazu eine Blattrosette, die einem hellen Grasbüschel ähnelt. Im zweiten Jahr erscheinen im Juni und Juli die wunderschönen blauvioletten Blüten, die auf bis zu 120 Zentimeter hohen Blütenstängeln sitzen.

Kleiner Wermutstropfen: Spätestens wenn sich die Blütenstängel entwickeln, verholzen die Wurzel und sind nicht mehr genießbar. Man muss sich also entscheiden, ob man Wurzeln oder Blumen ernten will. Unterirdisch bildet die Haferwurzel dicke, weiße Pfahlwurzeln aus, die ähnlich wie Löwenzahn einen klebrigen Milchsaft enthalten. Sie werden 20 bis 30 Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von 3,5 bis 5 Zentimetern. Da auch ihre Wurzelrinde hell ist, wurde sie zur Abgrenzung zur Schwarzwurzel auch Weißwurzel genannt.

Tipp: Blühende Haferwurzeln eignen sich auch super als Schnittblumen.

Haferwurzeln im Garten anbauen

Haferwurzeln, auch Purpur-Bocksbart, Milchwurzel oder Gemüseauster genannt, sind eigentlich mehrjährige Pflanzen. Da aber die Wurzeln geerntet werden, sind sie in der Praxis doch meist nur einjährig. Mit dem bekannten Hafer hat die Pflanze nichts zu tun. Sie ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Bocksbärte und gehört wie Salate, Topinambur, Endivien und Schwarzwurzeln zur Familie der Korbblütler.

Standort und Boden

Haferwurzeln bevorzugen einen sonnigen Standort und einen Boden, der sandig und humos, nährstoffreich, feucht und nicht sauer ist. Er sollte vor der Aussaat gut gelockert werden, damit die Wurzeln ungehindert wachsen können und nicht zur Verzweigung gezwungen werden.

Aussaat

Ausgesät wird direkt im Freiland von März bis Mai, wobei der April als bester Aussaatmonat gilt. Die Aussaattiefe beträgt zwei Zentimeter. Wie auch bei den Möhren ist es nach dem Auflaufen der Pflänzchen sinnvoll, so auszudünnen, dass die Pflanzen in der Reihe mindestens zehn Zentimeter voneinander entfernt stehen. Der Abstand zwischen den Reihen sollte zwischen 20 und 30 Zentimetern liegen.

Auch interessant: Pastinaken – Pflanz- und Pflegetipps für das Wurzelgemüse

Gute Nachbarn und Fruchtfolge

Als gute Nachbarn haben sich Lauch, Sellerie, Bohnen, Ringelblumen, Tomaten, Radieschen, Pfefferminze und Spinat erwiesen. Haferwurzeln gehören genauso wie Salate zu den Korbblütlern. Um Boden und Pflanzen gesund zu halten, sollte eine Anbaupause von mindestens drei Jahren eingehalten werden.

Sorten

Die Haferwurzel-Sorte „Sandwich Island“ hat eine dickere Wurzel als die Wildform und wird als besonders köstlich beschrieben.

Haferwurzeln optimal pflegen

Die Pflege der Haferwurzel ist nicht besonders kompliziert, wenn man sich an den folgenden Pflege-Hinweisen orientiert.

Bewässerung

Haferwurzeln mögen einen eher feuchten Boden. Während längerer Trockenzeiten sollte daher gelegentlich gegossen werden. Sonst kann es passieren, dass die Pflanzen vorzeitig in Blüte gehen und die Wurzeln holzig werden. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Düngung

Wenn vor der Aussaat ein wenig organischer Dünger in den Boden eingearbeitet wird, ist eine weitere Düngung nicht notwendig.

Ernte

Die Erntezeit beginnt im Oktober. Sobald erste leichte Fröste über die Pflanzen ziehen, bekommen die Wurzeln ein bisschen mehr Süße. Man kann entweder nach Bedarf ernten und den Erntezeitraum so bis ins Folgejahr ausdehnen, oder man erntet in einem Schwung und lagert die Wurzeln in Sand eingepackt kühl und dunkel im Keller. Zum Ernten verwendet man am besten eine Grabegabel, um zunächst den Boden zu lockern. Danach lässt sich die Haferwurzel leicht aus der Erde ziehen.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind bei der Haferwurzel kein Problem. Nur Wühlmäuse können die Ernte zunichtemachen. Wer die Tiere im Garten hat, erntet daher am besten schon im Oktober.

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Verwendung in der Küche

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Der Name Gemüseauster – im Englischen vegetable oyster – kommt daher, dass die Wurzel sowohl in Geschmack als auch in Geruch leicht an Austern erinnern. Geschält werden muss das Gemüse nicht. Wer trotzdem schält oder die Wurzel auch nur schneidet, sollte wissen, dass der in der Wurzel enthaltene Milchsaft schnell oxidiert und Hände sowie Kleidung braun färbt. Auch die Wurzeln selbst färben sich nach dem Schälen oder Schneiden. Durch Einlegen in Essig- oder Zitronenwasser lässt sich das aber leicht verhindern.

Die Haferwurzel macht sich gut als Zutat für Gemüsesuppen oder im Pfannengemüse. Auch als Ofengemüse, zu Püree verarbeitet oder paniert sind die Wurzeln ein Genuss. Fans der Rohkost gehen auch nicht leer aus. Junge Haferwurzeln schmecken geraspelt im Salat.

Tipp: Auch die jungen Blätter der Haferwurzel sind essbar. Sie können in den Salat gegeben oder wie Spinat zubereitet werden.

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