Rasenfreunde mögen ihn gar nicht, Insekten lieben ihn und seine Blüten dafür umso mehr: Weißklee, auch Kriechklee genannt. Vorzugsweise wächst er auf dem Rasen und weniger in Blumenbeeten. Zu Unrecht wird er gehasst, er ist nämlich viel mehr als ein Unkraut, er ist auch ein Heilkraut.
Wenn auf dem Rasen weiße, kleine Blüten wachsen, dann hat sich der Weißklee (Trifolium repens) dort ausgebreitet. Die Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern dienen Insekten als Nahrungsquelle. Leider verbreitet sich die Pflanze rasant, schon bald hat man nur noch Klee und keinen Rasen mehr im Garten. Dennoch sollte man den Weißklee nicht komplett entfernen – denn er lässt sich auch wunderbar in der Küche sowie in der alternativen Medizin verwenden.
Übersicht
Weißklee loswerden
Wer ihn einmal im Garten hat, weiß wie schwer es ist, den Kriechklee wieder loszuwerden. Doch es gibt Mittel und Wege. Von chemischen Mitteln aus dem Fachmarkt wird allerdings klar abgeraten. Diese zerstören nicht nur den Klee, sondern auch umliegende Pflanzen.
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Ausstechen
Es ist mühsam, doch die Methode, die den größten Erfolg verspricht, ist das Ausstechen der Kleepflanzen. Je größer die Pflanze ist, desto tiefer sitzt die Wurzel. Bei dieser Methode sollte man hartnäckig sein und bereits kleine Pflanzen aus dem Garten entfernen.
Vertikutieren
Eine weitere Möglichkeit, um den Weißklee aus dem Garten zu verbannen, ist regelmäßiges Vertikutieren. Der Boden wird so mit Sauerstoff versorgt und der Rasen wird gestärkt.
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Düngen
Wenn man den Rasen regelmäßig düngt, wird er kräftiger und kann sich gegen den unerwünschten Klee durchsetzen. Dieser bevorzugt außerdem eher nährstoffarmen Boden.
Abdecken
Eine etwas rabiate Methode, die auch den Rasen leiden lässt, ist das Abdecken. Für ein bis zwei Monate werden die von Klee befallenen Stellen im Garten mit einer dunklen und lichtundurchlässigen Folie abgedeckt. Danach ist der Klee eingegangen – aber auch der Rasen. Diesen kann man anschließen neu ansäen.
Weißklee vorbeugen
Die beste Vorbeugung ist eine gute und regelmäßige Rasenpflege. Im Frühjahr und Herbst sollte man den Rasen vertikutieren und aerifizieren.
Weißklee pflanzen
Für den einen ist der Kriechklee ein Unkraut, für den anderen eine hübsch aussehende Futterpflanze für Insekten, Kaninchen oder Meerschweinchen. Wenn man den Weißklee säen möchte, sollten die Temperaturen um die 20 Grad liegen. Dann dauert die Keimung nur wenige Tage. Den Samen muss man mit etwas Erde bedecken und diese feucht halten.
Kriechklee sinnvoll verwenden
Der Weiß- oder Kriechklee kann sowohl in der Küche als auch im Arzneischrank Platz finden: Er schmeckt würzig und hat eine heilende Wirkung.
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Weißklee in der Küche
Die Blüten sind bei vielen Köchen beliebt. Sie schmecken ähnlich wie Erbsen, haben jedoch eine leicht nussige Note. Man kann sie einlegen oder zu Wein und Likör verarbeiten – auch als Dekorationselement für Salate und Suppen werden sie gern genommen. Die Blätter des Weißklees können sowohl roh als auch gegart verzehrt werden, daher bieten sie sich für Salate und Suppen an.
Weißklee als Heilkraut
Eher unbekannt ist der Weißklee als Heilpflanze. Er hat aber viele wirksame Inhaltsstoffe, beispielsweise Isoflavone. Diese entfalten im Körper eine östrogen-ähnliche Wirkung. Der Weißklee wird daher gern in den Wechseljahren bei einem sinkendem Östrogenspiegel angewendet. Auch bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden oder Leberschwäche kommt der Kriechklee zum Einsatz. In der Regel werden eher die Blüten verwendet als das Kraut. Diese werden in den meisten Fällen zu Tee verarbeitet.
Tee aus Weißklee
Der Tee kann getrunken oder auch für Umschläge verwendet werden. Wichtig zu wissen ist, dass man nicht mehr als drei Tassen am Tag trinken sollte, da sonst die Wirkung eingeschränkt werden könnten. Für den Tee wird ein Esslöffel mit getrockneten Blüten mit 250 Millilitern kochendem Wasser aufgegossen. Das Ganze lässt man 10 Minuten ziehen.