
30. April 2025, 12:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kleine Hügel im gepflegten Grün? Wenn sich Ameisen im Rasen ausbreiten, bleibt das nicht ohne Folgen. Doch mit ein paar gezielten Maßnahmen lassen sich die fleißigen Tiere sanft, aber wirksam vertreiben – ganz ohne Chemie. myHOMEBOOK hat bei Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft nachgefragt.
Ameisen können im Rasen unschöne Schäden verursachen. Mit biologischen Mitteln oder dem gezielten Einsatz von Wasser lassen sich die Insekten jedoch gut zurückdrängen. Welche Methoden sich dafür eignen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wie sich Ameisen auf den Rasen auswirken
Auch wenn Ameisen ökologisch nützlich sind, gelten sie im heimischen Rasen eher als unerwünscht. Die Insekten tragen Erde aus dem Boden nach oben, wodurch die darüberliegenden Gräser erstickt werden.
„Sie stören vor allem durch ihren Erdauswurf, der die Gräser bedeckt und gelbe oder sogar kahle Stellen im Rasen hinterlässt“, erklärt Dr. Harald Nonn von derDeutschen Rasengesellschaft auf myHOMEBOOK-Anfrage. „Sie höhlen den Boden unter dem Rasen aus, und die Gräser vertrocknen schnell“, ergänzt der Experte. Das Resultat ist ein lückiger und unebener Rasen.
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Wann sollte man aktiv werden?
Ob Maßnahmen gegen Ameisen notwendig sind, hängt laut Nonn vom Ausmaß des Befalls ab: „Zurzeit haben sich in vielen Rasenflächen Ameisen angesiedelt. Ob man gegen sie aktiv werden muss, ist eine Frage der Befallsintensität und der verursachten Schäden.“ Letztlich muss jeder Gartenbesitzer selbst entscheiden, ob er die ansonsten nützlichen Insekten vertreiben möchte oder sie im Rasen duldet.

Einfaches Mittel: Einschlämmen mit Wasser
Eine unkomplizierte Methode, um Ameisen aus dem Rasen zu vertreiben, ist das sogenannte Einschlämmen. Dabei wird die aufgeworfene Erde mit einem Wasserschlauch oder einer Gießkanne zurück in den Boden gespült. In vielen Fällen genügt diese Maßnahme bereits, um die Ameisen zum Abwandern zu bewegen.

So geht der Rasen-Profi gegen Ameisen vor
„In meinem eigenen Rasen gehe ich gegen Ameisen vor, sobald sie ein gewisses Maß überschreiten: Ich spüle mit einem Wasserstrahl die aufgeworfene Erde in den Rasen ein und setze gleichzeitig das Nest unter Wasser. So wird zum einen der Erdhaufen beseitigt und die mit Erde bedeckten Gräser werden wieder freigelegt, zum anderen verlassen die Ameisen ihr Nest. Spätestens nach der zweiten Behandlung sind sie verschwunden.“
Wenn die Nester besonders hartnäckig sind, rät Nonn zum gezielten Einsatz eines für den Rasen zugelassenen Insektizids. Besser ist es jedoch, auf natürliche und schonendere Mittel zurückzugreifen.

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Nematoden gegen Ameisen als biologische Alternative
Wer auf chemische Mittel verzichten möchte, kann auch auf biologische Produkte zurückgreifen. Geeignet sind unter anderem spezielle Ameisenmittel oder Nematoden, die im Baumarkt, Gartencenter oder online erhältlich sind. „Hierdurch werden die Ameisen in der Regel abgetötet“, erklärt Nonn. Die Nematoden werden meist mit dem Gießwasser ausgebracht und wirken gezielt gegen die Insekten.
Wichtig bei allen Produkten: „Bitte beachten Sie beim Einsatz von Bioziden die Zulassungs- und Anwendungsbedingungen für den Haus- und Kleingarten.“ Im Fachhandel ist zudem eine entsprechende Beratung erhältlich.