26. April 2022, 10:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Was viele nicht wissen: In Asche stecken noch etliche Nährstoffe – immerhin handelt es sich dabei um die Überreste von organischem Material. Doch dabei gibt es einiges zu beachten. Falsche Anwendung kann nämlich negative Folgen auf Boden und Pflanzen haben.
Ist das Holz vollständig verbrannt, wird die übrig gebliebene Asche aus dem Kamin oder Kachelofen in den meisten Haushalten direkt im Restmüll entsorgt. Dabei befinden sich darin noch allerhand konzentrierte Mineralstoffe aus dem ursprünglichen Pflanzengewebe. Wenn man Asche deshalb als Dünger für die Pflanzen im Garten verwenden möchte, sollte man jedoch nicht vorschnell handeln. Denn das schwarzgraue Pulver eignet sich nicht bei allen Pflanzen. Generell gilt: Man sollte nur nachweislich unbehandelte Asche verwenden. Die Asche von Grillkohle eignet sich nicht, da diese mit allerhand Zusatzstoffen versehen ist.
Übersicht
Wie wirkt sich Asche als Dünger aus?
Asche ist stark basisch und hat damit einen sehr hohen pH-Wert. Aus diesem Grund sollte Asche als Dünger ausschließlich bei kalkliebenden Pflanzen sowie kalkarmen und sauren Böden zum Einsatz kommen. Es bietet sich an, vorab eine Bodenanalyse durchzuführen, um den entsprechenden pH-Wert herauszufinden.
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Welche Nährstoffe stecken in Asche?
Düngt man unbedarft mit Holzasche, kann man den Pflanzen und dem Boden schaden. Asche darf zudem niemals direkt oder in purer Form in Kontakt mit den Pflanzen kommen, da das Gewebe verätzt werden kann. Zudem enthält Asche keinerlei Stickstoff, da es bei der Verbrennung entweicht. Deshalb kann Asche keinen stickstoffhaltigen Pflanzendünger ersetzen. Dafür enthält Asche folgende Bestandteile:
- Calciumoxid (Branntkalk)
- Magnesiumoxid
- Kaliumoxid
- Phosphoroxid
- verschiedene Spurenelemente (Eisen, Natrium, Mangan etc.)
Eignet sich jede Asche als Dünger?
Asche ist nicht gleich Asche – und sollte nicht in jedem Fall als Dünger zum Einsatz kommen. Generell eignet sich Pflanzenasche als Dünger – wenn sie von unbehandeltem Holz stammt. Allerdings sollte man wiederum nicht jeden Boden mit Asche düngen. Zudem empfiehlt es sich, nur geringe Mengen davon zu verwenden. Das Motto „Viel hilft viel“ ist bei Düngemitteln allgemein fehl am Platz. Die Kohle vom Grillplatz hat im Gartenbeet nichts zu suchen – darin können sich viele Schadstoffe befinden, die man weder feststellen noch herausfiltern kann.
Tipp: Nach dem Ausbringen von Asche sollte man den Boden gründlich wässern, damit sich das Material gut mit dem Boden verbinden kann. Außerdem sollte man Asche nicht mit bloßen Händen anfassen, sondern Handschuhe tragen, da es sonst zu Verätzungen kommen kann.
Welche Pflanzen kann man mit Asche düngen?
Da Asche stark alkalisch ist, eignet sie sich nicht bei allen Pflanzen und Bodenbeschaffenheiten als Dünger. Wenn sich nach einem pH-Test herausstellt, dass der Boden neutral oder sogar leicht basisch ist, sollte man von der Asche-Düngung absehen. Ist er hingegen übersäuert, kann Asche den pH-Wert wieder neutralisieren. Unter anderem vertragen folgende kalktoleranten Pflanzen die Asche-Düngung:
- Nutzpflanzen: Weinreben, Stachel- und Himbeeren, Tomaten, Rosenkohl, Porree, Rosmarin, Schwarzwurzeln, Zwiebeln
- Zierpflanzen: Geranien, Fuchsien, Rosen, Gladiolen, Phlox, Lavendel, Buchsbaum
Kann man mit Asche auch den Rasen düngen?
Ist der Rasen übersäuert, kann man mit etwas Asche gegensteuern. Allerdings sollte man sicherstellen, dass es sich um natürliche Holzasche ohne Zusatzstoffe handelt, um dem Rasen dadurch nicht zu schaden.
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Wie oft sollte man mit Asche düngen?
Generell sollte man mit Asche sehr behutsam vorgehen, wenn man sie als Dünger einsetzen möchte. Eine kleine Menge reicht bereits aus, um den pH-Wert zu verändern. Handelt es sich um einen stark sauren Boden mit einem pH-Wert von 4 oder niedriger, kann man alle drei Jahre rund 300 Gramm Asche pro Quadratmeter ausbringen. Bei weniger sauren Böden sollten man die halbe Menge davon verwenden. Bei neutralen oder gar alkalischen Böden sollte man die Finger von der Dünge-Methode lassen.
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Was bewirkt Asche auf dem Komposthaufen?
Auch auf dem heimischen Komposthaufen kann man Asche einsetzen. Der Hintergrund: Die Mikro-Organismen sind aktiver, wenn der pH-Wert nicht zu niedrig ist. Auch Regenwürmer mögen es lieber, wenn es nicht zu sauer ist. Mit etwas Asche kann man also die Rotte beschleunigen. Allerdings büßt man dabei an Kompostmenge ein. Am besten verwendet man Asche auf dem Kompost bei saurem Rotte-Material wie Nadelholzspäne oder Eichenlaub.