
16. Juni 2025, 16:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bauernregeln sind vielen vertraut – oft begegnet man ihnen mit einem Schmunzeln, doch mitunter steckt erstaunlich viel Erfahrung und Beobachtung darin. Sie sind Teil des überlieferten Wissens aus dem ländlichen Raum und entstanden über Jahrhunderte hinweg durch genaue Naturbeobachtung. Diese versprechen Hinweise auf den Verlauf des Sommers, die Ernte oder kommende Wetterverhältnisse. Manche stimmen und andere wiederum nicht.
Seit Jahrhunderten gehören Bauernregeln zum festen Bestandteil der Volkskultur und spiegeln die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und Wetterbeobachtung wider. Oft in Reimform überliefert, geben sie Hinweise darauf, wie bestimmte Wetterereignisse zu bestimmten Jahreszeiten gedeutet wurden. Eine dieser alten Weisheiten lautet: „Im Juni ein Gewitterschauer macht das Herz gar froh dem Bauer.“ Doch was genau steckt hinter dieser Aussage? myHOMEBOOK hat mit Diplom-Meteorologe Jörg Riemann von der Wettermanufaktur gesprochen und nachgefragt, was diese Bauernregel für den Juni bedeutet.
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Das steckt hinter der Bauernregel für den Juni
Bauernregeln darf man nicht immer wortwörtlich nehmen, erklärt Riemann. Bei dieser Bauernregel bezieht sich das Wort Gewitter auf eine überdurchschnittliche Regenmenge im Juni. Eine andere Bauernregel mit ähnlichem Inhalt lautet: „Juni viel Donner verkündet trüben Sommer“. Hinter beiden Bauernregeln steckt die Annahme, dass, wenn es im Juni überdurchschnittlich viel regnet, der Juli unterdurchschnittlich viel Sonne hat. Und das freut die Bauern. Das klingt absurd, ist aber durchaus sinnvoll, erklärt der Experte: „Wenn es viel Sonne gibt, dann hat man häufig das Problem, dass alles austrocknet. Ausgerechnet im Juli, der auch noch der wärmste Monat im Jahresverlauf ist.“ Gibt es also im Juni überdurchschnittlich viel Regen, im Fall der Bauernregeln Gewitter, soll der Juli mit unterdurchschnittlich viel Sonne daherkommen.
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Stimmt die Bauernregel?
Ja, erklärt Riemann. „Nach einem Juni mit überdurchschnittlich vielen Gewittern folgt in drei von vier Jahren, also fast immer ein Juli mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer.“
Hat der Juni 2025 überdurchschnittlich viele Gewitter?
Das ist schwierig zu beantworten, erklärt Riemann. Lokal hat es schon zu viele Gewitter gegeben und andernorts ist es zu trocken. Es hält sich die Waage, erklärt der Experte. Aber die Tendenz im Sommer, Stand jetzt, geht hin zu „einem zu warmen Sommer, der niederschlagsärmer ist. Also unter dem Durchschnitt liegt, was den Regen betrifft, mit lokalen Gewittern, die dann wieder zu Überschwemmungen führen.“

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Das sind die weiteren Wetteraussichten für den Juni 2025
In dieser Woche ist es noch recht freundlich, erklärt der Experte. Sonne und Wolken sind gleichermaßen vertreten und Regen spielt nur selten eine Rolle.
„Das gilt bis Anfang nächster Woche. Und erst ab Mitte kommender Woche nimmt der Niederschlag wieder zu.“